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Coco Gauff kann das Erbe der Williams-Schwestern antreten

Auch Klima-Kleber konnte den 19-jährigen US-Star nicht auf dem Weg ins Endspiel der US Open aufhalten. Dort wartet mit Arina Sabalenka die neue Nummer eins der Welt.

Christian Mortsch
Coco Gauff spielt um ihren ersten Grand-Slam-Titel.
Coco Gauff spielt um ihren ersten Grand-Slam-Titel.

Sie steht mit 19 Jahren zwar immer noch am Anfang ihrer Karriere, jetzt aber nur mehr einen Sieg vor ihrem zumindest vorläufigen Höhepunkt. Coco Gauff, schon als 15-Jährige als "Wunderkind" vermarktet, kann mit dem Triumph bei den US Open, ihrem ersten Grand-Slam-Titel, endgültig in die Fußstapfen ihrer Landsfrauen Serena und Venus Williams treten. Viel höher könnte die Hürde im Endspiel von New York aber kaum sein, wartet dort doch mit der Weißrussin Arina Sabalenka die neue Nummer eins der Welt.

Wie unbeeindruckt Gauff, die 2019 in Linz ihren ersten WTA-Turniersieg eingefahren hatte, mittlerweile ist, bestätigte die Weltranglistrensechste auch im Halbfinale. Weder die tschechische Paris-Finalistin Karolina Muchova, noch Klimaaktivisten konnten Gauff aufhalten. Eine Aktion, bei der ein Mann im Publikum seine nackten Füße am Boden festgeklebt hatte und sich gleichzeitig in einer organisierten Gruppe lautstark und sichtbar für das Ende von fossilen Brennstoffen einsetzte, führte zu einer 50-minütigen Unterbrechung. Gauff kam daraufhin cool aus der Umkleide und besiegte Muchova in einem gegen Ende hochklassigen Match 6:4, 7:5. "Ich war nicht sauer auf die Leute", sagte Gauff danach.

Im zweiten Grand-Slam-Finale nach den French Open im Vorjahr spielt Gauff um ihren ersten Titel. Nichts weniger als dieser zählt, das machte sie gleich nach dem Halbfinale klar: "Das Finale ist eine unglaubliche Leistung, aber damit bin ich definitiv noch nicht zufrieden." Beinahe wäre es ein rein US-amerikanisches Endspiel geworden, dem Sabalenka im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung machen konnte. Madison Keys servierte bei 5:4 im zweiten Satz schon auf das Match, hatte ihre Nerven aber nicht im Griff und musste sich in einem dramatischen Duell aber noch mit 6:0, 6:7(1), 6:7(5) geschlagen geben. Die Weißrussin kann damit am Samstag (22 Uhr MEZ/live sportdeutschland.tv) ihren zweiten Majortitel nach den Australian Open im Jänner einfahren. Zudem wäre es die Krönung eines Erfolgslauf, mit dem sie die lange Zeit unangefochtene Polin Iga Swiatek am Montag als Nummer eins am Tennisthron ablöst. Das Endspiel hat es in sich.