Dass Dominic Thiem auf Rasen eine Siegesserie hinlegt, war für ihn selbst die bisher größte Überraschung seiner Karriere. Dementsprechend hält sich nun die Enttäuschung in Grenzen, nachdem sich beim ATP-500-Turnier in Halle (Westfalen) Lokalmatador Florian Mayer im Halbfinale als unüberwindbare Hürde in den Weg gestellt hat. Sechs Siege in Folge hatte Thiem auf seinem bisher ungeliebten Belag gefeiert. Beim 3:6, 4:6 war nach acht Turnieren en suite die Luft draußen. "Die letzten Wochen haben sich bemerkbar gemacht", sagt Thiem.
Die Pause, die sich der 22-jährige Niederösterreicher vor Wimbledon gönnt, ist dennoch überschaubar. Am Sonntag landete Thiem auf Mallorca, wo am Montag eine Exhibition mit der Ex-Nummer-eins Carlos Moyá und dessen Landsmann Feliciano López ansteht. "Das kann ein gutes Training für Wimbledon sein", sagt Thiem.
Die Nummer sieben der Welt wird ihrem Ruf also einmal mehr gerecht. So hatte zuletzt die "New York Times" dem Senkrechtstarter eine Seite gewidmet und Thiem als "den härtesten Arbeiter im Tennis" bezeichnet. Auch das US-Blatt sieht in ihm den Anführer der "next generation". Einer davon, der 19-jährige Deutsche Alexander Zverev, ist im Halle-Endspiel Mayer 2:6, 7:5, 3:6 unterlegen. Zverev hatte davor den achtfachen Turniersieger Roger Federer eliminiert.

