Lachend und plaudernd trudeln die Teilnehmerinnen des Kräuter- und Kochworkshops "Alpenkulinarik - kochen mit Wildkräutern" in den Gastgarten der "Tauglerei" in St. Koloman ein. Kräuterpädagogin Martina Egger serviert als Erfrischungsgetränk Kräuter-Sauerhonig (Oxymel) aufgespritzt mit Sodawasser. Nach ein paar Schlucken verschwindet die mittägliche Müdigkeit.
"Es kann vieles, das vor der Haustür wächst, gegessen werden." Martina Egger, Kräuterexpertin
Vor zwei Jahren hat sich die Riferin mit der Marke "Alm-Sinn" selbstständig gemacht. Seither begleitet sie Wanderungen und gibt zu unterschiedlichsten Themen rund um Kräuter Workshops in der "Tauglerei" und beim Latschenwirt in Großgmain. Zudem werkt sie einige Stunden pro Woche im Tourismusverband in St. Koloman.
Interessantes Kräutermenü
Nach der kurzen Einführung in die Welt der Kräuter gibt Egger die Menüfolge preis. "Wir machen eine Spitzwegerich-Kartoffelcreme-Suppe, Wildkräute-Teigtaschen und einen bunten Salat mit Blättern und Blüten." Die TEH-Expertin verbindet alte Rezepte mit neuem Wissen. Inspiriert wird sie dabei durch die Farben und Geschmäcker der Wildkräuter.
"Meine Wurzeln sind die Kräuter", sagt Egger. Die gelernte Touristikerin (sie betreute den Almsommer von SalzburgerLand Tourismus) ist auch Bergführerin. Auf ihren Wanderungen sammelt und stellt sie daher schon lange Kräutersalze, Sauerhonige und verschiedene weitere Produkte her.
Für den Kurs werden Blätter und Blüten auf dem rund drei Kilometer langen St. Kolomaner Mundartkreuzweg gesammelt. Spitzwegerich, Schafgarbe und Johanniskraut wachsen in den Wiesen entlang des Weges.
Immer wieder fragen die Teilnehmerinnen: "Was ist das? Kann ich es essen?" Geduldig antwortet Egger, erzählt über Wirkungsweisen und Verarbeitungsmöglichkeiten.
Gesammeltes wird gleich verkocht
Nach der Wanderung sind genügend Kräuter und Blüten in den Körben. In der Küche der "Tauglerei" wird zuerst gemütlich gejausnet und geplaudert. Käse, Wurst, Brot und Aufstriche kommen allesamt aus der Region. "Diese Wertschätzung ist mir wichtig, weil wir im Salzburger Land eine hohe Dichte an kleinen, regionalen Produzenten haben. Ihre Produkte haben eine sehr gute Qualität", sagt Egger.
Nach der Jause wird sortiert, gerührt und gekocht. Da die Rezepte einfach sind, ist das dreigängige Menü schnell zubereitet. Es schmeckt allen sehr gut.
Egger möchte die Menschen wieder mehr für die Natur sensibilisieren, zum sehen, riechen und greifen inspirieren. Beim Wandern könne vieles entdeckt werden. "Denn ein Berg ist mehr als ein Sportgerät", betont sie.
Weitere Infos: almsinn.at.