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Jobverlust meistern: 5 Tipps für eine erfolgreiche Karriere-Neuausrichtung

Der nächste Karriereschritt: Ein Jobverlust ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Zwei Personalberaterinnen zeigen, wie man den Wandel meistert und die Karriere neu ausrichtet.

Ein Jobverlust ist oft eine harte Probe, bietet jedoch auch die einmalige Gelegenheit, neue berufliche Wege zu erkunden.
Ein Jobverlust ist oft eine harte Probe, bietet jedoch auch die einmalige Gelegenheit, neue berufliche Wege zu erkunden.

Meldungen von Insolvenzen und damit verbundenen Kündigungen haben die vergangenen Monate dominiert. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen damit zu Jahresbeginn vor einem beruflichen Neustart.

"Know-how und Erfahrungen kann einem niemand nehmen."
Helga Töpfl, Susanne Seher
Seher + Partner

Wie dieser gelingt, wissen Susanne Seher und Helga Töpfl. Die beiden sind geschäftsführende Gesellschafterinnen der Personalberatungsagentur Seher + Partner, die spezialisiert ist auf die Vermittlung von Führungs- und Spezialistenpositionen in den Branchen Konsumgüterindustrie, Handel und Dienstleistung. Seit 2010 hat das Unternehmen bereits mehr als 800 Positionen besetzt. Damit haben Seher und Helga Töpfl langjährige Erfahrung darin, was eine Bewerbung zur erfolgreichen macht. Arbeitssuchenden geben sie fünf Tipps mit.

Fünf Tipps für Arbeitssuchende

1. Aktiv werden
Für Menschen, die arbeitslos sind oder vor einer Kündigung stehen, heißt es zunächst einmal durchatmen, nach vorn schauen und Ärmel hochkrempeln. "Schreiben Sie proaktiv Unternehmen an und bewerben Sie sich für vakante, aber auch nicht ausgeschriebene Positionen. Nur Mut!", raten Seher und Töpfl. Bei der Wahl des nächsten Arbeitgebers seien vor allem übereinstimmende Werte ausschlaggebend. Mit Persönlichkeit und Soft Skills im Bewerbungsgespräch zu überzeugen sei heute wichtiger denn je. Fachliches ließe sich schließlich häufig in der Praxis erlernen.

2. Branchenwechsel - warum nicht? Wer zuletzt in Branchen, die aktuell zu kämpfen haben, gearbeitet hat, sollte auch einen Blick über den Tellerrand wagen und eine Neuorientierung andenken, etwa in Bereichen, die dringend suchen. "Wollen wir uns nicht alle weiterentwickeln?", regen die beiden Karriereexpertinnen zum Nachdenken an. "Fragen Sie sich: Was kann ich besonders gut? Was macht mir Freude? Vielleicht haben sich die eigenen Prioritäten ja seit dem Beginn meiner Karriere verändert?" Ehrliches Feedback von Freunden und Familie könne außerdem dabei helfen, neue Perspektiven zu finden.

3. Warum nicht eine Sprosse der Leiter retour?
Arbeiten, um sich etwas leisten zu können, um etwas zu bewegen, um Sinn zu stiften. "Dies ist durchaus auch in einer neuen oder anderen Position mach- und schaffbar", so Seher und Töpfl. Wer bisher als Verkaufsleiter tätig war, könne etwa mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen genauso als Key Account Manager ohne Führungsverantwortung in einem anderen Unternehmen erfolgreich sein. "Das Know-how und die Erfahrungen kann einem ja niemand nehmen."

4. Reicht ein Lebenslauf?
Viele Unternehmen fordern von Bewerbern nach wie vor die klassischen Unterlagen: Anschreiben, Lebenslauf, Motivationsschreiben. Dabei reiche heute meist ein ausführlicher Lebenslauf, wissen die Expertinnen aus der Praxis. Wichtig ist, dass die bisherigen Tätigkeiten detailliert beschrieben werden. Diese sollten idealerweise entweder zur ausgeschriebenen Position passen oder - bei einer Initiativbewerbung - den Werten des Unternehmens entsprechen. "Ein Tipp: Wörter, die die HR-Abteilung gerne in Bewerbungen lesen, finden sich auch in Stellenausschreibungen wieder."

5. Überzeugen im Gespräch
Kommunikative und soziale Fähigkeiten gewinnen für Personalverantwortliche zunehmend an Bedeutung. Ob jemand ins Team passt, hängt maßgeblich von gemeinsamen Werten, Zielen und Einstellungen ab. Zwar sind aussagekräftige schriftliche Unterlagen wichtig, entscheidend ist jedoch das persönliche Gespräch. "Daher ist es wichtig, sich vor diesem über das Unternehmen ausführlich zu informieren, sich aber auch der eigenen Vorstellungen durchaus bewusst zu sein", empfehlen die beiden Karriereexpertinnen von Seher + Partner.