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Lust & Wandeln in Hellbrunn

Einst von Markus Sittikus als Lustschloss für sich und seine Gäste erbaut, hält die Schlossanlage in Hellbrunn heute für alle Menschen zahlreiche Attraktionen bereit.

Lust & Wandeln in Hellbrunn
Lust & Wandeln in Hellbrunn
Die Wasserspiele: Spaß für Groß & Klein.
Die Wasserspiele: Spaß für Groß & Klein.

Vor über 400 Jahren, von 1613 bis 1615, ließ der damalige Salzburger Fürsterzbischof Markus Sittikus das wohl schönste Lustschloss nördlich der Alpen erbauen. Die Rede ist vom Schloss Hellbrunn. Auch die umliegende Parklandschaft samt Wasserspielen, Steintheater, Monatsschlössl und sogar dem Areal des heutigen Zoos wurde zu dieser Zeit errichtet. Damals waren Lustschlösser groß in Mode, und so sollte die gesamte Schlossanlage - von Sittikus als Sommerdomizil im Süden seiner Residenzstadt angedacht - vor allem ein Ort des Vergnügens und Genießens sein. Rauschende Feste und vergnüglichste Unterhaltung: Was vor Hunderten von Jahren nur dem Fürsterzbischof und seinen auserwählten Gästen vorbehalten war, kann heutzutage jedermann und jedefrau erleben. Und das Beste daran ist: Ihren spielerischen Geist haben das Schloss Hellbrunn und die umliegenden Parkanlagen bis heute nicht verloren.

Seit über 100 Jahren im Besitz der Stadt

Dass das Kulturjuwel im Süden von Salzburg mittlerweile für alle Menschen frei zugänglich ist, ist einem Kaufvertrag vom Juni 1922 zu verdanken: An einem Tag vor nun knapp hundertundeinem Jahr ging die unter Sittikus errichtete Schlossanlage in Hellbrunn ins Eigentum der Stadt Salzburg über. Zuvor war sie im Besitz der Habsburger und anschließend dem Kriegsgeschädigtenfonds in Wien zugewiesen gewesen.

Die Sommersaison ist eröffnet

Die Sommersaison 2023 wurde in Hellbrunn übrigens bereits eingeläutet - am 31. März war es so weit. Auch die Wasserspiele haben seit diesem Tag ihre prunkvollen Pforten wieder geöffnet. Die Anlage entführt ihre Besucherinnen und Besucher in eine fabelhafte Welt mit von Wasserkraft bewegten Figuren, einem mechanischen Theater und einer Spiegelgrotte. Einst dienten die versteckten Grotten, tückischen Spritzbrunnen und hydraulisch abgetriebenen Figuren dem Gaudium der Gäste des Fürsterzbischofs. Heute sind sie Teil der weltweit ambesten erhaltenen Wasserspiele der späten Renaissance beziehungsweise des Manierismus und bereiten Einheimischen wie Touristen gleichermaßen ein erfrischendes Vergnügen.

Knapp 40 Figuren aus dem mechanischen Theater haben die Wintermonate übrigens im "Wellness-Urlaub" zur Restauration verbracht. Nun sind sie wieder zurück und werden in liebevoller Kleinarbeit in die barocke Stadt der Wasserspiele eingebaut, damit diese wie gewohnt funktioniert und in gesamter Pracht besichtigt werden kann.

LandArt-Projekt am Hellbrunner Berg

Auch am Weg über den Hellbrunner Berg tut sich etwas. Von Mai bis Oktober wird dort die Fotoausstellung "Flow" der Künstlerin Andrea Maria Reiser installiert. Insgesamt siebzehn Fotoobjekte begleiten dann kunstinteressierte Wanderinnen und Wanderer entlang des Weges. Mit ihren Fotos schafft Reiser besondere Anreize, Kunst in der Natur zu sehen, und kreiert damit Werke, die ungewohnte und neue Blickwinkel zwischen Bild und Umgebung erlauben.