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Hellbrunn: Leerstand wird zu "Sound of Music"-Haus

Der Welterfolg des Hollywoodfilms lässt in Hellbrunn ein Museum entstehen.

Martin Hochleitner vor dem „Sound of Music“-Pavillon in Hellbrunn.
Martin Hochleitner vor dem „Sound of Music“-Pavillon in Hellbrunn.
Das sogenannte Jägerhaus am Eingang zum Hellbrunner Schloss.
Das sogenannte Jägerhaus am Eingang zum Hellbrunner Schloss.
Das Tierwärterhaus am Eingang zum Schloss Hellbrunn.
Das Tierwärterhaus am Eingang zum Schloss Hellbrunn.
Die Remise neben dem Tierwärterhaus am Fürstenweg.
Die Remise neben dem Tierwärterhaus am Fürstenweg.
Im Inneren des Tierwärterhauses, wo Ausstellungsräume mit einem Durchgang in die Remise entstehen werden.
Im Inneren des Tierwärterhauses, wo Ausstellungsräume mit einem Durchgang in die Remise entstehen werden.
Künftiger Ausstellungsraum.
Künftiger Ausstellungsraum.
Künftiger Ausstellungsraum.
Künftiger Ausstellungsraum.
Historische Stiege im „Tierwärterhaus“.
Historische Stiege im „Tierwärterhaus“.
Ein künftiger Ausstellungsraum im Tierwärterhaus, rechts Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum.
Ein künftiger Ausstellungsraum im Tierwärterhaus, rechts Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum.
Ein künftiger Ausstellungsraum im Tierwärterhaus, rechts Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum.
Ein künftiger Ausstellungsraum im Tierwärterhaus, rechts Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum.

Außen macht das gelb gefärbelte, blitzblank gepflegte Tierwärterhaus am Eingang zu Hellbrunn dem Sonnenlicht Konkurrenz: hell und einladend. Aber innen! Das Häuschen am Beginn des Fürstenwegs könnte man als Bruchbude wahrnehmen, wären da nicht Spuren behutsamer wie dezidierter Eingriffe: Brüchige Dielen sind großteils entfernt, sodass kräftige Tramen zum Vorschein kommen. Wände sind gesäubert oder mit weißem Vlies verhangen. Der Inhalt von Rumpelkammern erscheint dezimiert, sodass sich die Anmut eines barocken Gebäudes andeutet.

"Hier ist's wie in Mozarts Geburtshaus", versichert Martin Hochleitner, Direktor des Salzburg Museum. Unter seiner Leitung wird hier entstehen, was seit Jahrzehnten für Salzburg gefordert und geplant wird: ein "Sound of Music"-Museum. Nachdem der Gemeinderat im Dezember den Amtsbericht für den Standort Hellbrunn samt Bau- und Finanzplan verabschiedet und so die verbindliche Grundlage gelegt hat, zeigt Martin Hochleitner den SN das künftige Museum.

Dieses eignet sich aus zwei Gründen für "Sound of Music". Erstens steht daneben der Pavillon, einst Kulisse im Hollywoodfilm, der jährlich Tausende Touristen nach Salzburg lockt, um die Heimat der Trapp-Familie sowie die Drehorte zu besichtigen. Diese Stelle wird also bereits von vielen "Sound of Music"-Interessierten aufgesucht.

Zweitens stehen die beiden Pförtnerhäuschen links und rechts vom Fürstenweg seit Jahren leer. Einst waren sie bewohnt, so hat das - in Richtung Schloss blickend - linke Haus früher den Salzburger Stadtjäger beherbergt, weshalb es heute noch "Jägerhaus" heißt. Dass der Zustand nach heutigen Usancen weit unter Substandard ist und eine Modernisierung teuer kommt, bestätigen die Kostenschätzung für Sanierung und Umbau: Drei Millionen Euro netto (mit 25 Prozent Schwankungsbreite) werden im Amtsbericht für Baumaßnahmen angeführt. Hinzu kommen etwa 1,8 Millionen Euro für die Einrichtung des Museums, wovon etwa die Hälfte auf Rechte entfällt - unter anderem für Film- und Musiksequenzen.

Das künftige "Sound of Music"-Areal soll nach Angaben Martin Hochleitners Pavillon, Jägerhaus, Tierwärterhaus, die daran anschließende und derzeit vermietete Remise - alle drei mit 680 Quadratmetern - sowie den Platz dazwischen umfassen. Im Jägerhaus sollen Kassa, Shop, Präsentationsmöglichkeiten für andere "Sound of Music"-Anbieter - Landestheater, Marionettentheater oder Touren - sowie Mitarbeiterräume Platz finden. Tierwärterhaus und Remise werden zum eigentlichen Museum.

Während als Bauherr die Stadt Salzburg respektive ihre Immobiliengesellschaft SIG auftritt, werden die Investitionen von Stadt und Land Salzburg getragen; beide haben es in ihre mittelfristigen Finanzpläne aufgenommen. Betreiber wird das Stadt und Land gehörende Salzburg Museum, das in Hellbrunn bereits das Monatsschlössl bespielt. Wie dieses und die Wasserspiele werde das "Sound of Music"-Museum voraussichtlich als sommerlicher Saisonbetrieb geführt, sagt Marin Hochleitner.

War im Sommer 2022 noch eine Eröffnung im ersten Halbjahr 2025 angepeilt, so nennt nun der Amtsbericht 2026 als realistisch - mit Übergabe der sanierten Liegenschaft im ersten Quartal 2026 und danach Einrichtung des Museums.

Was sind nächste Schritte? Derzeit würden die vorverhandelten Verträge über die Bild- und Tonrechte unterschrieben, berichtet Martin Hochleitner. Zudem werde die SIG Architekten und Generalplaner suchen und alles mit Bundesdenkmalamt und anderen Behörden abstimmen. Die sich daraus ergebende neue Kostenschätzung soll im 3. Quartal 2024 den Umsetzungsbeschluss ermöglichen; diesem werde der Baubeginn folgen.

Am Konzept für "Sound of Music" feilt das Salzburg Museum, insbesondere dessen Chefkurator Peter Husty, seit Langem. Der Auftrag war 2014 ergangen - damals für das deswegen zugesperrte, dann lange leer stehende und seit 2021 an die Universität Mozarteum vermietete Barockmuseum am Mirabellgarten. Im März 2021 kam es zur Rochade: "Sound of Music"-Museum wandert nach Hellbrunn, Barockmuseum wird für Sattler-Panorama und Unesco-Welterbezentrum vorgesehen, Panoramamuseum am Residenzplatz weicht der Dependance des Belvedere. Alle drei Vorhaben sollen bis 2026 realisiert werden.

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