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Der neue Porsche 911 Carrera: Genuss ohne Kompromisse im Facelift

Eleganz ohne übertriebene Leistungsexzesse: Die Basisversion des 911 kommt gut ohne Superlative aus.

Jüngste Evolutionsstufe: der 911 Carrera.
Jüngste Evolutionsstufe: der 911 Carrera.

Die meiste Zeit seit 1964 war der 911 nicht nur das prestigeträchtigste, meistverkaufte Modell der Marke, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens hauptverantwortlich. Mittlerweile entscheiden die Verkaufszahlen der SUVs Cayenne und Macan über Wohl und Wehe, zwischenzeitlich war sogar der elektrische Taycan in Sachen Käufergunst an der Ikone vorbeigezogen. Mit der anhaltenden Elektroskepsis hat der Elfer den markeninternen Stockerlplatz nun aber zurückerobert. Das jüngste Facelift der Baureihe 992 (seit 2019 auf dem Markt) bringt erstmals einen Hybridantrieb mit sich. Dieser - und der damit verbundene elektrische Turbolader - bleibt allerdings dem weitaus teureren GTS-Modell vorbehalten.

Aufgefrischter Elfer mit aufgeräumten Innenraum und präzisem Fahrverhalten

Aber auch das "Basismodell" Carrera - sofern diese Bezeichnung bei einem Einstiegspreis von 165.000 Euro überhaupt erlaubt ist - wurde infolgedessen aufgefrischt. Die Essenz des Elfer-Fahrens bedeutet in diesem Fall: Heckantrieb und knapp 400 PS aus drei Litern Hubraum, die mit 1,6 Tonnen Leergewicht spielend zurechtkommen. Optisch fallen die neuen Scheinwerfer sowie das durchgängige Leuchtenband am Heck auf. Im Innenraum wurde noch gründlicher aufgeräumt. Das manuelle Getriebe ist ebenso obsolet wie das drehbare Schlüsselimitat links vom Lenkrad. Der Start erfolgt nun mittels Startknopf.

Im Alltag ist der Elfer weiterhin so angenehm fahrbar wie ein Golf, auch im Sport-Modus dominieren Lenkpräzision und Drehzahl-Evolution statt übertriebener Leistungsexzesse. Angenehm: Man steigt ein und alles ist dort, wo es sein soll. Auch das ist in Zeiten wie diesen keine Selbstverständlichkeit mehr.

Im Test: Porsche 911 Carrera

2+2-sitziger Sportwagen, Sechszylinder-Boxer, 290 kW/394 PS, Heckantrieb, Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, Maße (L/B/H) 4532 x 1852 x 1302 mm, Leergewicht 1595 kg, Kofferraum 135 l (vorn), 373 l (hinter Rücksitzen), WLTP-Verbrauch 10,7 l/100 km, 231 g CO₂/km, im Test 13 l. Preis: ab 165.072 Euro, Testfahrzeug 185.721,37 Euro.

Was gefällt: Das Basismodell ist keinesfalls der Trostpreis.

Was weniger gefällt: "Basis" fängt beim 911 bei 165.000 Euro an.

Was überrascht: Technische Superlative sind bei einem annähernd perfekten Sportwagen nicht nötig.

Perfekt für: Porsche-Puristen, die auch ohne Flügel, PS-Wahn und limitierte Auflagen auskommen.