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Die Interior-Trends des Jahres 2025

Innenarchitektur ist mehr als reine Dekoration. Sie ist stets ein Ausdruck von Persönlichkeit, darüber hinaus eine Einladung, mit Formen, Farben und Materialien zu experimentieren, und letztlich vielleicht sogar ein Bekenntnis zu gelebter Nachhaltigkeit im eigenen Zuhause.

Organische, fließende Formen, weicher Bouclé und zarter Samt machen diese Polstermöbel der portugiesischen Marke Circu zu einem echten Hingucker, der gleich mehrere aktuelle Trends vereint.
Organische, fließende Formen, weicher Bouclé und zarter Samt machen diese Polstermöbel der portugiesischen Marke Circu zu einem echten Hingucker, der gleich mehrere aktuelle Trends vereint.

Einzigartige Wohnräume, die den eigenen Stil widerspiegeln und zugleich auf Flexibilität und Nachhaltigkeit setzen. Retro-, Vintage- und Landhauselemente, die - modern interpretiert - mutig mit anderen Stilrichtungen kombiniert werden. Ungewöhnliche Farbkombinationen, metallische, glänzende Oberflächen sowie wohlige Strukturstoffe wie Bouclé, Samt oder Cord: So lauten einige der Trends, die uns 2025 beim Thema Wohnen begleiten.

Mutige Stil- und Farbkombinationen liegen im Trend

Ganz allgemein betrachtet steht auch 2025 ein reduziertes, cleanes Design im Fokus der Innenraumgestaltung, das jedoch mit kreativen und individuellen Elementen aus verschiedensten Stilrichtungen aufgepeppt werden darf. Laut Innenarchitektin Selina Binder aus Salzburg nimmt heuer vor allem der Einfluss von Retro-, Vintage- und Landhauselementen wieder verstärkt zu, allerdings modern minimalistisch interpretiert und mit anderen Stilrichtungen kombiniert.

Vor allem fließende, organische und abgerundete geometrische Formen lassen einen gewissen Retro-Look entstehen und dominieren aktuell im Möbeldesign. In Kombination mit dezenten Naturtönen sowie kräftigen, warmen Farben wie Ocker, Terrakotta, Rost und Aubergine entsteht eine harmonische und einladende Atmosphäre. Auch die aktuelle Pantone Colour of the Year "Mocha Mousse" fügt sich perfekt in die genannte Farbpalette ein. Der sanfte und elegante Braunton mit einer warmen, erdigen Ausstrahlung verkörpert zeitlose Eleganz und bringt eine sanfte Raffinesse in vielfältige Bereiche unseres Lebens, so auch ins eigene Zuhause.

Aber nicht nur die dezenten und warmen Farben erobern 2025 unsere Innenräume, auch zarte, kühle Pastelltöne wie Jade, Lavendel, Eisblau und helles Grau liegen derzeit voll im Trend. "Für eine harmonische Optik können jeweils verwandte Farben miteinander kombiniert werden", empfiehlt Binder, "aber auch mutige Farbkombinationen von einerseits kräftigen, warmen Tönen und andererseits zarten, kühlen Tönen sind momentan besonders angesagt. Solche Verbindungen erzeugen Frische, Lebendigkeit, Spannung und Individualität."

Kühle Oberflächen und kuschelig weiche Textilien

Glänzende Oberflächen.
Glänzende Oberflächen.

Auch in Sachen Materialien tut sich einiges und so geht der Trend aktuell weg von vorwiegend deckenden, matten Optiken hin zu glänzenden Oberflächen. Passend dazu etablieren sich getöntes bzw. farbiges Glas sowie metallische Oberflächen als beliebte Gestaltungselemente im Innenraumdesign. Bei Letzteren kommen neben den bereits in den Vorjahren angesagten warmen Bronze- und Messingtönen wieder verstärkt kühle Oberflächen wie Edelstahl, Aluminium und Chrom zum Einsatz. Auch Holz bleibt weiterhin eines der beliebtesten Materialien im Möbeldesign, wobei vor allem die Nachfrage nach dunklen und gebeizten Hölzern von beispielsweise Nussbaum, Eiche und Esche steigt. Ein Muss: Die natürliche Maserung des Holzes soll dabei auf jeden Fall sichtbar bleiben.

Wohlig weiche Stoffe.
Wohlig weiche Stoffe.

Bei den Textilien nimmt die Bedeutung von Haptik und Textur weiter zu. "Haptiken und Texturen sind essenziell für die Innenraumgestaltung - sie erzeugen Atmosphäre und Wohlbefinden, sorgen für Wärme und Komfort", weiß die Innenarchitektin. So sind kuschelig weiche Stoffe wie Bouclé, Cord, Samt und Teddy laut der Expertin noch nicht auserzählt, wobei auch hier gerne mit Kontrasten gearbeitet wird, um einem Raum einen gewissen Charme bzw. besonderen Charakter zu verleihen. Dafür werden unterschiedlichste Haptiken und Texturen miteinander kombiniert; mehrfarbige und grafische Muster und Animal-Prints sorgen für ein extravagantes i-Tüpfelchen obendrauf.

Nachhaltiges Wohnen durch maßgeschneiderte Lösungen

Neben den derzeit angesagten optischen und haptischen Komponenten rückt 2025 aber auch der allgemeine Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein ins Interesse der Innenarchitektur. Dieser äußert sich laut Binder durch eine verstärkte Nachfrage nach multifunktionalem, flexiblem Möbeldesign und durchdachten Raumkonzepten. Maßgeschneiderte Einrichtungslösungen, die sich an den persönlichen Bedarf anpassen, und flexibles Mobiliar, das auf einfache Weise ausgetauscht und repariert werden kann, stehen im Fokus dieser Form des nachhaltigen Wohnens, bei der Ressourcen geschont und Abfall reduziert wird, weiß die Expertin.

Und auch technologische Innovationen spielen zunehmend eine bedeutende Rolle in Bezug auf nachhaltiges Wohnen: Smarte Systeme, die sich durch künstliche Intelligenz in unser Zuhause integrieren lassen, können den Energieverbrauch optimieren und maximalen Komfort schaffen. Dabei wird die KI zunehmend dafür genutzt, um Beleuchtung, Heizung, Sound usw. automatisch an das persönliche Verhalten der Bewohner anzupassen.

Individualität als Dauertrend

"Trends sind allgegenwärtig und beeinflussen uns jederzeit, auch unbewusst", erklärt Binder, umso wichtiger sei es, den Blick auf die eigene Identität nicht zu verlieren und die Einrichtung immer an unseren Lebensstil anzupassen und nicht umgekehrt.

Wer sich bewusst mit dem eigenen Geschmack und individuellen Bedürfnissen in puncto Wohnen auseinandersetzt, wird schnell merken, dass ein Trend nie aus der Mode kommt und auch heuer wieder alle anderen Trends dominiert, nämlich der Trend zur Individualität. Dabei kommt es laut Innenarchitektin Binder weniger darauf an, ständig die neuesten Modeerscheinungen in die eigenen vier Wände zu integrieren, sondern vielmehr darauf, individuelle Räume zu schaffen, die die jeweilige Persönlichkeit, den Geschmack und Charakter der Bewohnerinnen und Bewohner widerspiegeln.