Die rückläufigen Zinsen, die niedrigere Inflation und die temporären Befreiungen von den Gebühren für die Eintragung von Eigentumsrecht und Pfandrecht im Grundbuch wie auch gewisse psychologische Gewöhnungseffekte haben die negative Entwicklung auf dem Immobilienmarkt zuletzt gebremst, von einer nachhaltigen Erholung des heimischen Immobilienmarktes kann aber noch keine Rede sein.
Oberösterreich verliert bei Verkäufen
Das zeigt sich auch in Westösterreich. Im Mengen-Ranking zählt Oberösterreich laut einer Remax-Analyse zu den großen vier, verlor im Vorjahr aber 1195 und landete bei 14.662 verbücherten Verkäufen. In Prozenten ausgedrückt sind dies um 7,5 Prozent weniger, was ziemlich genau dem Österreich-Durchschnitt (minus 7,8 Prozent) entspricht. Der Abstand zur drittplatzierten Steiermark liegt bei nur minus 801 Verbücherungen.
Laut den Remax-Experten verzeichnete Oberösterreich innerhalb der vergangenen zehn Jahre nur vereinzelt, nämlich in den Jahren 2017 und 2023, Umsatzrückgänge. 2024 ist demnach das erste Folgejahr mit negativen Vorzeichen. In Zahlen ausgedrückt: Minus 389 Mill. Euro bzw. minus 9,4 Prozent ergeben eine Gesamtsumme von 3,74 Mrd. Euro.
Immobilienverkäufe in Tirol sinken
9151 Immobilienverkäufe wurden in Tirol im Jahr 2024 getätigt. Das sind um 10,6 Prozent weniger als 2023 - und das erste Mal nach zehn Jahren, dass die Verkaufsmenge wieder nur im vierstelligen Bereich ist. Parallel zu den Mengenrückgängen ist auch der Immobilienumsatz um 9,3 Prozent zurückgegangen und liegt 2024 bei 3,22 Mrd. Euro.
Vorarlberg zeigt Verkaufstrend-Reversal
Vorarlberg verzeichnete 2013 bis 2016 einen Aufschwung. 2017 folgte eine Konsolidierung und danach wieder Aufschwung bis 2021, 2022 wieder Konsolidierung. 2023 gab es den stärksten Rückfall in der Vorarlberger Historie. 2024 folgte dann wieder Konsolidierung: Bei der Verkaufsmenge kommt Vorarlberg auf 4720, was bundesweit sowohl prozentual mit minus 1,2 Prozent als auch nominal mit minus 58 das zweitbeste Ergebnis bedeutet.
Umsatzentwicklung zeigt Abwärtstrend
Bei den Umsatzzahlen fällt das Minus etwas stärker aus. Minus 8,3 Prozent kommen aber nahezu dem Österreich-Durchschnitt von minus 8,1 Prozent gleich und ergeben eine Summe von 1,55 Mrd. Euro, die ziemlich genau jener aus 2017 entspricht. Dennoch: Die Umsätze zwischen 2,26 bis 2,66 Mrd. Euro, die das Ländle von 2020 bis 2022 erzielte, rücken dadurch in noch weitere Ferne. Seit 2018 bewegte sich Bregenz kontinuierlich auf die Eine-Milliarde-Euro-Marke zu und erzielte 2022 noch 879 Mill. Euro. 2023 gab es dann nur mehr eine Gesamtsumme von 579 Mill. Euro. 2024 folgte erneut ein Dämpfer, die halbe Milliarde blieb aber: 522 Mill. Euro Gesamtumsatz.
Salzburg übertrifft Österreich-Trend
Und Salzburg? Als einziges Bundesland konnte Salzburg entgegen dem negativen Österreich-Durchschnitt zulegen, nämlich um 1,1 Prozent, auf 7275 Verbücherungen. Bei den Umsatzzahlen blieb Salzburg deutlich vorn, fährt aber wie alle anderen Bundesländer auch ein Minus ein, wenn auch das drittschwächste: Minus 7,4 Prozent reichen für 2,50 Mrd. Euro und weiterhin für Rang sechs. Mit 866 Mill. Euro (minus 10,7 Prozent) Umsatz führt die Landeshauptstadt das salzburgerische Umsatz-Ranking immer noch klar an. Der Flachgau liegt 2024 etwas abgeschlagen mit 630 Mill. Euro (minus 8,7 Prozent) dahinter, historisch gesehen ein Betrag, der zwischen den Jahren 2016 und 2017 liegt.