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"Smart" zieht jetzt auch ins Bad ein

Das Badezimmer bildet den persönlichen Rückzugsort und die individuelle Komfortzone. Dabei unterstützt moderne digitale Technik.

Sanfte Farbgebung und harmonische Stimmung im Badezimmer.
Sanfte Farbgebung und harmonische Stimmung im Badezimmer.

RICKY KNOLL

Moderne Badezimmer stehen unter dem Motto "Bathroom for Wellbeing", wie es auf einer Spezialmesse unlängst hieß. Ein Bad muss demnach nicht nur funktional sein, sondern soll auch gesundheitsfördernd wirken und das Wohlbefinden steigern. Deshalb wird das Badezimmer immer moderner, wohnlicher - und ersetzt auch schon mal den Spa-Besuch. Was macht ein modernes Bad aus? Regendusche, frei stehende Badewanne, antibakterielle Fliesen, Smart-Home-Lösungen - alles ist möglich.

Schlicht und ordentlich

Ordnungshelfer sind unverzichtbar, wenn es darum geht, für ausreichend Stauraum im Badezimmer zu sorgen. So lässt sich Platz gewinnen, ohne dass der Raum zugestellt, unordentlich und überladen wirkt. "Der Trend geht eindeutig zu minimalistisch eingerichteten Badezimmern, die schlicht und sehr aufgeräumt wirken", betont Katja Kraihammer, Teamleitung Ausstellung bei Holter Bad in Salzburg-Kasern. Sie weiß, dass jedes Bad so individuell ist wie seine Bewohner, ausgewählt mit der für jede und jeden passenden Stilrichtung. Minimalistische Designs setzen auf klare Linien und reduzierte Farben, während klassische Badezimmer mit Holz und Naturstein - wie zum Beispiel Marmor - Gemütlichkeit ausstrahlen. Für große Bäder bieten frei stehende Möbel und großzügige Badewannen luxuriöse Gestaltungsmöglichkeiten. Kleine Räume profitieren von schmalen, zierlichen Schränken, die wenig Platz benötigen.

Das Badezimmer hat sich immer weiter zum persönlichen Rückzugsort entwickelt - einem gestalterisch anspruchsvollen Raum im eigenen Zuhause, in dem Entspannung, Wohlbefinden und Privatsphäre im Mittelpunkt stehen. Ein Ort, um zur Ruhe zu kommen und durchzuatmen. Farblich dominieren warme, natürliche Töne, die dem Raum Charakter und Tiefe verleihen: Sand, Beige, Braun, gedecktes Oliv oder sanftes Anthrazit. Komplementärfarben setzen gezielt Akzente. Statt harter Kontraste stehen weiche Übergänge und Haptiken im Fokus. Seidig-matte Oberflächen, 3D-Fliesen mit feinen Texturen oder Strukturen sowie Möbel aus edlem Massivholz oder mit eleganter Feinsteinfront sorgen für Behaglichkeit.

Das "Smart Bathroom"

Die Digitalisierung zieht auch im Badezimmer ein. Kleine Helferlein sorgen für Komfort auf Knopfdruck oder per Sprachsteuerung und ergänzen das smarte Zuhause. Berührungslose Armaturen optimieren den Wasserverbrauch, Badheizkörper wie Handtuchtrockner sind mit per App steuerbarer Heizpatrone ausgestattet. Die Badmöbel verfügen über Ladestationen für Handy und Tablet, die LED-Beleuchtung mit Option für helles oder gedämpftes Licht und Farblichtwechsel sorgt für die gewünschte Stimmung. Auch von der Ausstattung her entwickeln sich Badezimmer weiter, mit bunten Armaturen, Waschbecken in den zur Ausstattung passenden Farben - auch wenn Weiß immer noch eine bedeutende Rolle spielt und hygienisch wirkt. Die Formensprache ist vielfältig geworden: rund, eckig, durchsichtig - den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Neben intelligenten Toiletten überzeugen Duschen, die alle Sinne ansprechen: beduftete Regenschauer, Lichteffekte, angenehmer Sound - das alles gibt es in einer Erlebnisdusche auf Knopfdruck. Die Auswahl reicht von Vogelgezwitscher bis Gewitterschauer. Die Duschen lassen sich im Baukastensystem mit allem ausstatten, was für die individuelle Sinnesreise nötig ist. Möglich sind auch Dampfduschen: fertige, dichte Kabinen, die mit einem Dampfgenerator ausgestattet sind. "Der Dampf wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus, vor allem für die Atemwege. Es wirkt so wie in einer Therme, wo Dampfbäder auch besonders beliebt sind."

Hygiene und Komfort

Sanitärobjekte folgen dem Prinzip "Design trifft Funktion".

„Callipyge“ von Trone.
„Callipyge“ von Trone.

Das WC ohne Spülrand ist längst Standard - hygienisch, leise und wassersparend dank optimierter Spültechnologie. Spülrandlose WCs sind reinigungsfreundlich, es können sich keine Bakterien und kein Schmutz absetzen. "So bleibt das WC stets hygienisch und erleichtert enorm das Putzen", sagt Kraihammer. Dusch-WCs gehören fast schon zur Grundausstattung im modernen Bad. Eine derartige WC-Keramik funktioniert dank Nahbereichserkennung weitgehend berührungslos, der WC-Deckel öffnet und schließt automatisch. Ein Duschstrahl, der durch Luftbeimischung verfeinert wird, ermöglicht eine gezielte und gründliche Reinigung bei geringem Wasserverbrauch. Ein berührungsloser Warmluftföhn trocknet anschließend sanft und schonend. Sämtliche Funktionen werden per Fernbedienung ausgewählt.

Armaturen in verschiedenen Farben.
Armaturen in verschiedenen Farben.

Auch bei Armaturen setzen sich klare Linien und smarte Technik durch: Gebürstete, matte Oberflächen in Gold, Schwarz oder Edelstahl schaffen zurückhaltende Eleganz. Gleichzeitig setzen viele Hersteller ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit - mit innovativer Wasser- und Energiespartechnologie. Apropos Farbe: Besonders elegant wirken Duschtrennwände, die in den Farben der Armaturen eingefasst sind. "Da zeichnet sich ein Trend ab, auf den bereits einige Hersteller reagiert haben."

Wellness im eigenen Bad

Badewannen erleben ein echtes Comeback - als Orte der Entschleunigung. Ergonomische Formen mit ausgeprägtem Nacken- und Schulterbereich, flächenbündige Ab- und Überläufe sowie Push-to-open-Funktionen verbinden Komfort und Design. Für ein Wellnesserlebnis sorgen Modelle mit integrierter Infrarotwärme, Farblichtwechsel und Soundfunktion - steuerbar über ein intuitives Touchpanel.

Ein zentrales Gestaltungselement ist das Licht. Indirekte Beleuchtung, dimmbare Lichtquellen, Tageslichtsimulation und farbige Akzente passen sich dem individuellen Tagesrhythmus an und schaffen Atmosphäre - von wachmachend am Morgen bis entspannend am Abend.

Badausstatter bieten eine breite Palette an Wandleuchten, Deckenleuchten oder Spiegeln mit integrierter Beleuchtung an. Dazu kommt das Spiel mit den Farben an den Wänden. Edle Grautöne, feine Sandtöne oder fröhliches Hellgrün - sie geben Badezimmern je nach Ton eine ganz andere Atmosphäre. Auch die 70er-Jahre sind designmäßig, leicht dem aktuellen Geschmacksempfinden angepasst, wieder zurückgekehrt.

„Salvia“ heißt der neue Trendton bei Bette. Der Farbton wirkt nicht nur harmonisch, sondern auch zeitlos elegant.
„Salvia“ heißt der neue Trendton bei Bette. Der Farbton wirkt nicht nur harmonisch, sondern auch zeitlos elegant.

Die hellgrüne Badewanne sowie das dazu passende Waschbecken werden mit kräftig gefärbten, dunklen oder gemusterten Wand- und Bodenfliesen kombiniert. Um das gesamte Bild abzurunden, geben stilvolle Accessoires wie Seifenspender, Handtücher, Spiegel und Aufbewahrungslösungen in den passenden Farben dem Waschraum den "letzten Schliff" und machen jedes Badezimmer noch wohnlicher.