Die Wohnzufriedenheit der Österreicher und Österreicherinnen liegt auf einer Skala von 0 bis 10 bei 8,1, "hoch, trotz vieler Baustellen in diesem Bereich", erläuterte Regina Fuchs von der Direktion Bevölkerung der Statistik Austria vor Kurzem. Die Baustellen lassen sich schnell ausmachen: Das Mieten ist zuletzt viele Jahre lang über der Inflation teurer geworden, erklärte Fuchs. Wurden 2010 nur sechs Euro je Quadratmeter samt Betriebskosten im Gesamtdurchschnitt fällig, waren es im Vorjahr 9,80 Euro. Allein 2024 stiegen die Mieten um 4,8 Prozent, während sich der Verbraucherpreisindex lediglich um 2,9 Prozent erhöhte.
Die Mietkosten werden durch den sozialen Wohnbau gedrückt. In einer Gemeindewohnung werden durchschnittlich inklusive Betriebskosten 8 Euro pro Quadratmeter fällig, in einer Genossenschaftswohnung 8,50 Euro, in einer anderen Hauptmiete aber 11,60 Euro. Neuvermietungen liegen deutlich über den Durchschnittsmieten. Mieterinnen und Mieter zahlen in Salzburg am meisten (11,90 Euro). Tirol und Vorarlberg folgen knapp dahinter (11,50 bzw. 11,30 Euro). Am günstigsten mietet es sich in Kärnten (7,70 Euro) und dem Burgenland (7,40 Euro).
48% der Hauptwohnsitzwohnungen im Eigentum
In Österreich gibt es 4,16 Mio. Hauptwohnsitzwohnungen, von denen 48 Prozent im Eigentum sind. Durchschnittlich leben 2,17 Personen in einer 102 Quadratmeter großen Wohnung mit 3,9 Wohnräumen. Die Mietquote ist mit 46 Prozent die zweithöchste in Europa hinter Deutschland mit 53 Prozent. Der EU-Durchschnitt beläuft sich auf 32 Prozent. Die hohe Mietquote wird von Wien geprägt, wo sie 78 Prozent beträgt. Am anderen Ende der Skala finden sich das Burgenland (22 Prozent) und Niederösterreich (28 Prozent). In den anderen Ländern liegt der Wert zwischen 34 und 40 Prozent, zeigt die Erhebung "Wohnen 2024" der Statistikbehörde.
Baubewilligungen auf Rekordtief eingebrochen
Die Baubewilligungen erreichten 2024 ein Rekordtief. Verglichen zum Höchststand von 71.805 Bewilligungen (Gebäude mit ein oder zwei Wohnungen und Gebäude mit drei oder mehr Wohnungen) anno 2017 entsprechen die 31.867 Bewilligungen 2024 mehr als einer Halbierung. Schon 2023 waren es nicht viel mehr Bewilligungen als im Vorjahr.
Beim Immobilienkauf sind Bestandsobjekte mit der Zinswende günstiger geworden. Erst im letzten Quartal 2024 zeigte sich wieder ein leichter Aufwärtstrend. Neue Wohnungen und Häuser sanken nur ganz kurz im Preis - nämlich 2023 um 0,3 Prozent - und wurden im Vorjahr wieder um 2,7 Prozent teurer. Auch die Käufe selbst steigen laut Statistikbehörde wieder an - seit dem zweiten Vierteljahr 2024. Zuvor gab es seit dem dritten Quartal 2021 Rückgänge bis hin zu deutlichen Einbrüchen 2022 und 2023.
Preislich gibt es ähnlich der Mieten regional immense Unterschiede. Es lässt sich feststellen, dass Wohnungen und Häuser im Westen und in Ballungszentren mehr kosten.