Ohne Berge geht es für Lena Leitner (28) nicht. Die gebürtige Mühlviertlerin wohnt seit elf Jahren in Itzling. "Als Jugendliche habe ich mit dem Sportklettern begonnen. Dann kam eine lange Pause. Aber das Bedürfnis, irgendwo raufzukommen, war immer da", sagt die Germanistin. Drei Jahre lang war sie als Trainerin in der Kletterhalle Itzling tätig, zur Zeit schreibt sie ihre Diplomarbeit in Bildungskarenz.
Berggehen und Klettern im Hochgebirge ist ihre Passion. "Am liebsten bin ich rund um die Kürsingerhütte am Großvenediger unterwegs."
Die Liebe zu den Bergen vereint Lena Leitner mit ihren "Kolleginnen" Lena Hauk aus Innsbruck, Magdalena Maier aus Kuchl und Christina Standl aus Salzburg. Sie verbindet das Hochtourengehen. "Wir haben uns über den Alpenverein kennengelernt" - beim Gletschergrundkurs und Seilsicherungskurs.
Dort war Lena Hauk Trainerin. "Es ist total lässig, dass es auch weibliche Trainer gibt. So hat man für eine neue Sportart im hochalpinen Raum, auf Gletschern, bei Hochtouren, ein niederschwelliges Vorbild."
So hat Lena Leitner - sie leitet selbst vielerlei Kurse innerhalb des Alpenvereins Salzburg und ist Alpin- sowie Sportkletterreferentin - die Leidenschaft gespürt, wenn Frauen gemeinsam die Sicherheit erleben, es in den Bergen gut hinzubekommen.
"Ich habe für mich beschlossen, selbst Funktionärin im Alpenverein zu werden und habe bei Kursen die anderen Frauen kennengelernt. Bei Kursen ist mir immer mehr aufgefallen, wie wenige Frauen wir dabei haben. Die Hemmschwelle ist relativ groß."
Ein Kurs von Frauen für Frauen
Vor einem Jahr überlegte die "Bergfexin", die "Women only"-Kampaggne als Zusatzkurs ins Leben zu rufen. Rückenwind erhielten die vier jungen Frauen vom gesamten Vorstand. Heuer wird im September der erste Kurs stattfinden, da der vergangene aufgrund des Wintereinfalls im Hochgebirge ins Wasser fiel.
Für die 28-Jährige gibt es ein paar Themen, die ihr sehr nahe gegangen sind. Selbst trainierte sie viel im Sportkletterbereich, wo die Trainingspläne für Männer und nicht für den weiblichen Zyklus und Körper gemacht sind.
"Man braucht eine Plattform, dass nicht jede Frau da durchgehen muss", sagt sie. Selbst hat sie bemerkt, dass sie bei Kursen wenig getrunken hat, um nicht aufs Klo gehen zu müssen. "Männer haben es da viel einfacher." Die Periode am Berg ist ebenfalls ein großes Thema.
"Innerhalb vom Alpenverein können wir da eine Vorbildfunktion einnehmen, um Frauen das Klettern näherzubringen und ihnen vermitteln, dass es okay ist, wenn man nicht jeden Tag die gleich Leistung bringt. Man muss nicht so sein wie ein Mann." Der Salzburgerin geht's gut in den Bergen. Dort genießt sie die Ruhe, gemeinsam mit ihrer Hündin Niwi aus Rumänien.