Von einem mittlerweile kaum mehr bekannten Brauch berichtet Michael Greger, Leiter des Landesinstituts für Volkskunde. Analog zu den Weihnachtskrippen gab es lange Zeit die Tradition des Nikolausgartens bzw. Nikologartls. Der Brauch geriet in Vergessenheit: Bereits in einer Ausgabe der "Salzburger Chronik" aus dem Jahr 1916 sei das Verschwinden des Nikologartens bedauert worden. Darin wird der Garten als ein kleines Holzbrett mit einem zehn Zentimeter hohen Zaun beschrieben. Geschmückt wurde das Gartl mit Moos und Tannenzweigen, vier Kerzen wurden am Nikolausabend angezündet. Im Garten stehen Nikolaus und Krampus, vor ihnen liegen Nüsse, Äpfel und Süßigkeiten. Der Brauch sei fast vollständig abgekommen, sagt Greger. Nur in Oberndorf und im französischen Elsass werde er weiterhin gepflegt. Seit einigen Jahren bemühten sich die Laufener Krippenfreunde und der Kuchler Krippenbauverein wieder um eine Verbreitung des alten Brauchtums.
Ein Garten zu Ehren von St. Nikolaus
In Oberndorf wird ein fast vergessener Brauch gepflegt.

BILD: SN/MICHAEL GREGER