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Von Großbaustellen bis hin zu Großereignissen: Was 2025 für die Salzburger bereithält

Ob in der Politik, der Wirtschaft oder im Tourismus: ein Auszug, was 2025 zu bieten hat und was sich im neuen Jahr in Salzburg ändern dürfte.

Das neue Jahr lässt grüßen.
Das neue Jahr lässt grüßen.
Ende Juni endet die Baustelle auf der Tauernautobahn – endlich.
Ende Juni endet die Baustelle auf der Tauernautobahn – endlich.
Gewählt wird heuer auch, aber nur bei zwei Interessenvertretungen.
Gewählt wird heuer auch, aber nur bei zwei Interessenvertretungen.
Der Residenzplatz wird im Mai zur Open-Air-Bühne.
Der Residenzplatz wird im Mai zur Open-Air-Bühne.
Ab 1. Mai zahlen Nächtigungsgäste eine Abgabe – und dürfen dann gratis Bus und Bahn benutzen.
Ab 1. Mai zahlen Nächtigungsgäste eine Abgabe – und dürfen dann gratis Bus und Bahn benutzen.
Das kleine Glücksspiel dürfte heuer wohl legalisiert werden.
Das kleine Glücksspiel dürfte heuer wohl legalisiert werden.
Für eine geförderte Mietwohnung ist nun die deutsche Sprache Pflicht.
Für eine geförderte Mietwohnung ist nun die deutsche Sprache Pflicht.
In Saalbach wird im Februar wieder um WM-Medaillen gefahren.
In Saalbach wird im Februar wieder um WM-Medaillen gefahren.

Öffis

Touristen dürfen ab Mai die öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland gratis nutzen. Denn das Land führt eine Mobilitätsabgabe ein. Zusätzlich zur normalen Nächtigungsabgabe wird pro Nacht ein Mobilitätsbeitrag von 50 Cent fällig. 2027 steigt dieser Beitrag dann auf 1,10 Euro.

Der Preis für das Klimaticket ist von 365 auf 393 Euro gestiegen.

Bei der Salzburger Lokalbahn stehen wieder Sanierungsarbeiten an. Die Strecke zwischen Bürmoos und Ostermiething soll im Sommer saniert werden.

Entscheidend könnte das heurige Jahr für die Murtalbahn im Lungau werden. Das Land hofft, mit der frisch angelobten blau-schwarzen Landesregierung in der Steiermark Bewegung in die Elektrifizierung der Bahn zu bekommen. "Wir hoffen auf eine rasche Umsetzung und stehen bereit, unseren Anteil zu übernehmen, sobald es zwischen dem Land Steiermark und dem Bund eine Einigung gibt", heißt es.

Baustellen

Die Sanierung der Tunnelkette auf der Tauernautobahn zwischen Golling und Werfen geht in die Endphase - am 26. Juni 2025 soll die Baustelle abgeschlossen sein. Zu Pfingsten droht also noch einmal der Verkehrskollaps, ehe Ende Juni wieder alles zweispurig fließen kann.

Der seit November gesperrte ÖBB-Tauerntunnel zwischen Böckstein und Mallnitz in Kärnten soll Mitte Juli wieder für den Betrieb mit Autozügen und dem Pendlerverkehr öffnen.

Gute Nachrichten gibt es für die Wagrainer. Die Ortsumfahrung dürfte im Juli fertiggestellt sein.

Mit einer Baustelle der besonderen Art hat es die Stadt Salzburg zu tun. Das Paracelsusbad muss mit den maroden Deckenelementen und einer Zwischenöffnung nun endgültig saniert werden. Von April bis August dürfte das Hallenbad deshalb wieder geschlossen werden.


Jubiläen und Gedenken

Vor 60 Jahren erschien der Filmklassiker "The Sound of Music". Weltweit kennen Millionen Menschen die Geschichte der Trapps - und viele Touristen zieht es deshalb an die Originalschauplätze. Diese Zielgruppe wird heuer verstärkt umworben.

2025 ist aber auch in ganz anderer Hinsicht ein Gedenkjahr. Die Befreiung Österreichs vom NS-Terrorregime jährt sich zum 80. Mal, die Unabhängigkeit Österreichs zum 70. Mal und der Beginn des Salzburger Bauernkrieges zum 500. Mal. Das Land hat das Projekt "1945-2025: Freiheit - Frieden - Demokratie" ausgerufen, ebenso wie ein Projekt zur Gedächtniskultur ("Orte des Gedenkens").


Umbenennungen
Die Stadt Salzburg wird den ersten NS-belasteten Straßennamen aus dem Stadtbild streichen. Die Heinrich-Damisch-Straße in Parsch wird im Frühjahr zur Helene-Thimig-Straße. Das ist als Pilotprojekt gedacht, weitere Umbenennungen sollen folgen. Und das dürfte zu Diskussionen führen. Außerdem wird die derzeit namenlose Stiege auf den Mönchsberg nach Musikerin und NS-Opfer Alma Rosé benannt.

Politisch

Das Jahr beginnt politisch damit, dass Salzburg turnusmäßig den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz übernommen hat - zuletzt war das 2020 der Fall.

Während auf Bundesebene noch um eine Koalition gerungen wird, ist für die schwarz-blaue Landesregierung in Salzburg heuer schon Halbzeit - und zwar im Dezember 2025. Aller Voraussicht nach dürfte während des Jahres auch der Landeshauptmann-Sessel wechseln: zu Haslauer-Nachfolger Stefan Schnöll.

Auch für die SPÖ in Salzburg könnte das heurige Jahr in Sachen Chefetage entscheidend sein. Die Partei ist auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden. Nach dem Abgang von David Egger-Kranzinger ist seit 1. Jänner das Trio der Stellvertreter am Ruder (AK-Präsident Peter Eder, LAbg. Bettina Brandauer, LAbg. Barbara Thöny). Ob bzw. wann ein neuer Chef oder eine Chefin gekürt werden soll, ist offen.


Wahlen

Das Jahr 2025 bringt keine politischen Wahlgänge (Änderungen freilich nie ausgeschlossen). Wobei: Es gibt zwei kleine Ausnahmen bei den Interessenvertretungen: Bereits am 16. Februar sind mehr als 30.000 Wahlberechtigte zur Stimmabgabe bei der Landwirtschaftskammerwahl aufgerufen. Und am 12. und 13. März findet die Wirtschaftskammerwahl in Salzburg statt - damit sind die Unternehmer aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter zu wählen. 42.266 Mitglieder sind wahlberechtigt. Das Interesse hielt sich vor fünf Jahren in Grenzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 38 Prozent.

Gesetze

Die neue Wohnbauförderung ist mit 1. Jänner in Kraft getreten. Für Häuslbauer und Wohnungskäufer gibt es nach wie vor Einmalzuschüsse - und zwar bis zu maximal 80.000 Euro. Neu ist, dass künftig für den Erhalt einer geförderten Mietwohnung Kenntnisse der deutschen Sprache Pflicht sind.

Für heuer dürfte die schwarz-blaue Landesregierung auch eine Legalisierung des kleinen Glücksspiels (Automatenglücksspiel) auf dem Programm haben.


Gemeinden

Was in der Stadt Salzburg längst üblich ist, nämlich die Liveübertragung von politischen Sitzungen, soll künftig auch in den Gemeinden Schule machen. Das Land wird die Gemeindeordnung novellieren, sodass künftig Online-Livestreaming von Gemeinderatssitzungen möglich ist. Fraglich ist, wie viele Ortschefs das Gesagte dann tatsächlich streamen (wollen).


Arbeitsmarkt

In Sachen Arbeitsmarkt plant das Land ein "Welcome Center". Start soll im Februar sein. Das Projekt "Work in Salzburg" ist auf drei Jahre angelegt. So will man gezielt internationale Arbeitskräfte nach Salzburg holen und im Bundesland selbst eine zentrale Anlaufstelle haben.

Großereignisse

Das sportliche Großereignis des Jahres in Salzburg ist die Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm. Von 4. bis 16. Februar kämpfen die Skirennläuferinnen und -läufer um Medaillen, und der Pinzgauer Tourismusort darum, sich von seiner besten Seite zu zeigen.

Ein Comeback als Konzertbühne gibt es nach vielen Jahren auf dem Residenzplatz in der Stadt Salzburg - und zwar am 9. und 10. Mai. Die Stadt plant außerdem ein mehrtägiges Stadtfest. Auf dem Salzburgring wird indessen von 3. bis 5. Juli das Electric-Love-Festival über die Bühne gehen.


Gesundheit

Zahnärzte und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) haben sich im alten Jahr nicht mehr darüber geeinigt, wie die Vergütung von Zahnfüllungen künftig geregelt wird. EU-weit ist Amalgam ja seit 1. Jänner verboten. Wer ÖGK-versichert ist und beim Zahnarzt eine Füllung braucht, muss diese vorerst privat bezahlen. Einen Teil der Kosten kann man sich wie bei einem Wahlarzt refundieren lassen: Die ÖGK zahlt in solchen Fällen 80 Prozent des Kassentarifs aus. Gratisfüllungen bekommt man vorerst nur in den Zahnambulatorien der ÖGK, von denen es in Salzburg sechs gibt. Wer bei der BVAEB versichert ist (öffentliche Bedienstete, Eisenbahner, Bergbau), der bekommt die Füllung weiter voll ersetzt: Hier gab es im letzten Moment eine Einigung.

Zwei Spitäler muss das Land Salzburg bis Ende des Jahres übernehmen: das Tauernklinikum mit den Standorten in Mittersill und Zell am See und das Krankenhaus in Oberndorf. Hintergrund waren die jährlich steigenden Verluste der Häuser, die von den Gemeinden nicht mehr zu tragen waren. Die Übernahme des Tauernklinikums wurde bereits mit 1. Jänner vollzogen. Komplizierter ist die Sache in Oberndorf, weil mit der Vamed noch ein privater Träger mit an Bord ist. Die Vamed wird sich aber mit Ende 2025 aus Oberndorf verabschieden. Das Land muss also die Übernahme im laufenden Jahr hinbekommen.