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ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick platzt bei Abschluss-PK der Kragen: "Man kann uns nicht einfach für dumm verkaufen"

Nach Unstimmigkeiten in den vergangenen Wochen fand Ralf Rangnick am Mittwoch vor dem Spiel gegen Kasachstan deutliche Worte.

Rangnick fand deutliche Worte Richtung ÖFB-Spitze
Rangnick fand deutliche Worte Richtung ÖFB-Spitze

Es ist mal an der Zeit, ein paar Dinge klarzustellen, in aller Ruhe, Sachlich- und Deutlichkeit", sagte Österreichs Teamchef Ralf Rangnick am Mittwoch bei der Abschluss-PK vor dem Abflug nach Kasachstan, wo am Donnerstag das Spiel in der Nations League stattfindet (hier im Liveticker). Dass er eine Kompetenzerweiterung und Vertragsverlängerung nach seiner Absage an Bayern München gefordert hätte, dementierte der Teamchef: "Das Thema Vertragsverlängerung und Kompetenzerweiterung war in den letzten Monaten nie ein Gesprächsthema. Auch nicht von meiner Seite, es war nicht notwendig. Als ich mich am 1. Mai entschieden habe, aus emotionalen Gründen in Österreich zu bleiben und zwei andere Angebote auszuschlagen, hatte das damit null Komma null zu tun. Es war kein Gesprächsthema mit dem ÖFB, es wurde mir auch nicht in Aussicht gestellt. Es war der ÖFB-Präsident (Klaus Mitterdorfer, Anm.), der das in mehreren Interviews thematisiert hat. Seither gab es keine Gespräche. Ich bin in keiner Weise darüber enttäuscht oder sauer, so war einfach nur die Reihenfolge."

"Wenn wir uns nicht für die WM 2026 qualifizieren, bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef"

Für den Deutschen ist klar, dass eine weitere Zusammenarbeit mit dem ÖFB für ihn nur infrage kommt, wenn er Österreich zur Weltmeisterschaft 2026 führt. "Für mich steht das Leistungsprinzip über allem. Wenn wir uns für die EM nicht qualifiziert hätten, würde ich hier gar nicht mehr sitzen. Ich wäre nicht mehr Teamchef, unabhängig von Vertragslaufzeiten. Dasselbe gilt für die Weltmeisterschaft, wenn wir uns nicht für die WM 2026 qualifizieren, bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef."

Rangnick mit Botschaft an ÖFB-Präsidium

Dass bei einer Präsidiumssitzung im Oktober beschlossen wurde, dass Geschäftsführer Bernhard Neuhold - wie Thomas Hollerer - entlassen werden soll, stößt Rangnick weiterhin sauer auf. "In diesem Bereich geht es nicht darum, ob wir jemanden besonders sympathisch finden, sondern darum, dass wir professionell die besten Möglichkeiten für die Mannschaft vorfinden. Bernhard Neuhold von heute auf morgen ersatzlos zu streichen funktioniert nicht, ohne dass das Team Schaden nimmt. Wenn man sich so entscheidet, dann muss gleichwertiger oder noch besserer Ersatz da sein." Zum Schluss gab es auch noch eine besondere Botschaft an das ÖFB-Präsidium. "Wir haben bei der EM auf dem Trainingsanzug hinten stehen gehabt: ,Wir zeigen Gesicht'. So handeln wir, so denken wir. Man kann uns nicht nur für dumm verkaufen, für dumm halten."

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