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Christian Horner kassiert Abfuhr von Formel-1-Team: Plant der Ex-Bulle jetzt den großen Coup?

Der ehemalige Geschäftsführer und Teamchef von Red Bull Racing will so schnell wie möglich in die Königsklasse zurück. Nun macht ein neues Gerücht die Runde.

Christian Horner will nach seinem Aus mit aller Macht in die Formel 1 zurück.
Christian Horner will nach seinem Aus mit aller Macht in die Formel 1 zurück.

Neben der Aufholjagd von Weltmeister Max Verstappen im Kampf um den WM-Titel gegen die beiden McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris dominiert vor dem Grand Prix von Singapur am Wochenende ein zweites Thema die Schlagzeilen im Formel-1-Zirkus. Über die Zukunft von Christian Horner, der seit dem Einstieg von Red Bull in die Königsklasse des Motorsports im Jahr 2005 als Geschäftsführer und Teamchef des Rennstalls fungierte, gibt es seit seinem überraschenden Aus bei den Bullen im Juli immer wieder neue Gerüchte. Fakt ist, dass der 51-jährige Brite so schnell wie möglich ins Fahrerlager der Formel 1 zurückkehren möchte - und zwar am liebsten in einer Führungsposition bei einem Rennstall. Helfen soll Horner dabei die Abfindung im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereich, die der Ex-Teamchef nach seinem Aus bei den Bullen erhalten haben soll.

Haas erteilt Christian Horner Absage

Mithilfe der Millionen soll Horner laut einem Bericht der "Daily Mail" versuchen, sich beim US-amerikanischen Rennstall Haas als Miteigentümer einzukaufen. Vor dem Rennen in Singapur bestätigte Haas-Teamchef Ayao Komatsu, dass sich Horner nach einem Job erkundigt habe. Ja, es stimmt, dass er auf uns zugekommen ist. Und dann hat einer unserer Leute ein Sondierungsgespräch geführt", erklärt der 49-jährige Japaner, der einem möglichen Einstieg von Horner aber eine Absage erteilt. "Mehr ist nicht passiert. Die Sache ist abgeschlossen."


Ist Christian Horner ein Thema bei Aston Martin?

Horner soll dem Vernehmen nach aber auch andere Varianten für eine Rückkehr in die Formel 1 sondieren. Cadillac verweist die Gerüchte über ein mögliches Engagement des Briten zwar ins Reich der Fabeln, von den aktuellen Formel-1-Teams gelten aber auch noch Alpine und Aston Martin als mögliche Anlaufstellen für den langjährigen Red-Bull-Teamchef. Andy Cowell, Geschäftsführer und Teamchef von Aston Martin, weigerte sich im Rahmen des Grand-Prix-Wochenendes von Singapur sogar, die Frage, ob Horner zum britischen Traditionsrennstall wechseln könnte, eindeutig zu beantworten. "Wir haben einen Plan, wir gehen ihn konsequent. Und Christian muss für sich entscheiden, welchen Part er in Zukunft spielen möchte. Und wer weiß, was dann geschieht."

Plant Christian Horner Coup mit eigenem Team?

Sollte Horner bei keinem der elf Rennställe, die ab 2026 in der Formel 1 um Punkte und Siege fahren, unterkommen, gibt es für den Briten theoretisch noch eine andere Option, um in die Rennserie zurückzukehren. Horner könnte mit der Hilfe von Investoren ein zwölftes Team an den Start bringen. Ein dementsprechendes Gerücht kursiert bereits auf der Online-Plattform "The Race". Obwohl laut FIA-Reglement Platz für einen zwölften Rennstall in der Formel 1 wäre, ist ein baldiger Einstieg eines weiteren Teams unrealistisch. Denn wie kompliziert und langwierig der Einstieg eines neuen Rennstalls ist, hat zuletzt das Beispiel Cadillac gezeigt. Erst nach mehreren Jahren und Änderungen in der Struktur des Teams bekam der US-Rennstall die Zustimmung des Formula One Managements. Als große Hürde galt lange, dass die bestehenden zehn Teams den Mehrwert eines elften Rennstalls infrage stellten. Federführend gegen ein elftes Team trat lange Zeit Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf. Dass der Österreicher seine Meinung zu diesem Thema ausgerechnet für seinen Erzrivalen Horner ändern würde, ist bei bestem Willen nicht anzunehmen.

Causa Horner zog Formel 1 in ihren Bann

Der Anfang vom Ende für Horner bei Red Bull Racing war damals ursprünglich eine interne Untersuchung gegen den langjährigen Geschäftsführer und Teamchef. Publik wurde die Causa Horner erstmals Anfang Februar 2024, als Red Bull bestätigte, dass gegen den Formel-1-Teamchef intern ermittelt werde. Er soll sich gegenüber einer Mitarbeiterin, die mittlerweile beurlaubt wurde, ungebührlich verhalten haben. Eine interne Untersuchung entlastete den 51-jährigen Briten. Wenig später wurden vermeintliche Chatverläufe zwischen Horner und der betroffenen Mitarbeiterin geleakt. Die betroffene Frau legte Beschwerde bei der FIA und Berufung gegen das Ergebnis der internen Untersuchung von Red Bull ein. Anfang August gab Red Bull bekannt, dass die Berufung nicht aufrechterhalten werde und der interne Prozess damit abgeschlossen sei. Horner, für den die Unschuldsvermutung gilt, stritt die Vorwürfe stets ab. Anfang März 2025 wurde publik, dass die betroffene Frau den Gang vor ein Arbeitsgericht in Großbritannien wagt. Der Fall soll 2026 verhandelt werden. Im Jahr 2024 tobte auch wegen der Causa Horner ein Machtkampf zwischen der österreichischen Konzernspitze in Salzburg und den thailändischen Mehrheitseigentümern von Red Bull. Anfang Juli 2025 wurde Horner überraschend von seinen Aufgaben als Geschäftsführer und Teamchef des Rennstalls mit sofortiger Wirkung entbunden.


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