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Schiefe Optik: Salzburger Liga war für Topteam nur Nebensache - Zukunft von Trainern ist offen

Die Halleiner setzten im Derby gegen die abstiegsbedrohten Gollinger bewusst auf eine halbe 1b. Hinter den Trainern steht noch ein Fragezeichen.

Halleins Coach Christoph Lessacher und sein Trainerteam haben noch keine Vereinbarung für die neue Saison unterschrieben.
Halleins Coach Christoph Lessacher und sein Trainerteam haben noch keine Vereinbarung für die neue Saison unterschrieben.

Hallein wollte sich nicht in den Abstiegskampf der Salzburger Liga einmischen. Doch nach den Siegen gegen den SAK (6:2) und Neumarkt (3:0) reichte es am Samstag nur zu einem torlosen Remis gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Gollinger. Auffällig: Beim an vorletzter Stelle liegenden Lokalrivalen, der den Halleinern wegen zahlreicher Spielertransfers nicht immer wohlgesonnen war, trat der klare Favorit mit einer halben 1b-Mannschaft an. Gleich sechs junge Spieler feierten ihr Startelfdebüt. Das liegt auch an Ausfällen, vor allem aber an den Prioritäten des Vereins. Denn das besser aufgestellte Team der Halleiner mit zahlreichen Salzburger-Liga-Stammkräften spielte wenige Stunden später in der 1. Klasse Nord im (echten) 1b-Duell gegen die Austria. Mit dem 4:2-Sieg erhöhten die Tennengauer dort die Chance auf den Aufstieg der 1b.

Für Hallein hatte Salzburger Liga zuletzt nicht Priorität

"Dieser ist das Ziel des Vereins. Das setze ich als Trainer um. Die jungen Spieler haben es oben auch richtig gut gemacht. Wir wollten mindestens einen Punkt holen, um uns nichts vorwerfen lassen zu können. Das haben wir geschafft", sagt Halleins Cheftrainer Christoph Lessacher. Auch Sportchef David König macht keinen Hehl aus den Prioritäten des Clubs. "Dem zweiten Team zu helfen hatte Vorrang. Jeder Verein ist für sich selbst verantwortlich", sagt er.

"Das ist Halleins Kaffee"

Für Gollings Abstiegskonkurrenten, die zuletzt gegen ein deutlich besser aufgestelltes Hallein antraten, ist das schlechtes Timing. Wobei sich deren Vereinsverantwortliche Vorwürfe sparen. SAK-Obmann Walter Larionows spricht von einer "legitimen Entscheidung, die für uns aber nicht ideal ist". Lieber wäre es den Nonntalern gewesen, wenn die Halleiner gegen einen Mittelständler das Personal getauscht hätten. Neumarkts Sportchef Hans Hajek will sich nicht aufregen. "Das ist Halleins Kaffee."

Hallein will das Trainerteam um Christoph Lessacher halten

Die Halleiner sind mit dem Remis auf den vierten Platz zurückgefallen. In der kommenden Saison wollen sie auch in der Salzburger Liga um den Aufstieg spielen. Während der Großteil der Spieler verlängert hat, steht hinter dem Trainerteam um Lessacher noch ein Fragezeichen. Der Chefcoach, der sich auch viel um die 1b kümmert und zudem U16-Trainer ist, spricht von einer "offenen Zukunft". Der Aufwand sei groß. Eine Vertragsverlängerung scheint keine Selbstverständlichkeit.

Der Verein will diese nach der Neuwahl des Vorstands am Mittwoch - der Kfz-Unternehmer Christian Tanzberger übernimmt statt Politiker Jurica Mustac als Obmann - sofort angehen, wie Sportchef David König versichert. Er sagt: "Wir sind mit allen Trainern zufrieden und wollen weiterhin zusammenarbeiten. Die Entwicklung ist sehr positiv."

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