Christlmayr'sche Handlung
Die Christlmayr'sche Handlung, auch Firma Christlmayr, war ein alteingesessenes Fachgeschäft für Papier-, Schreibwaren- und künstlerischen Zeichenbedarf in der Stadt Salzburg.
Geschichte
Die Firma und das Geschäft wurde am 19. Februar 1771 von Joseph Christlmayr als Kanzlei- und Schreibwaren gegründet und das Geschäft befand sich in der Goldgasse, Haus Nr. 43 (heute Goldgasse Nr.11). Er stellte allerlei Kanzleiutensilien und Siegellack, Klebeoblaten, Kuverts und Federhalter selbst her.[1] Joseph Christlmayr, Kanzley-Waren-Verleger, starb am 3. Dezember 1802.[2]. Seine Witwe führte das Geschäft fort, sodass die Handlung bald auch den Namen Jos. Christlmayr's Wwe erhielt.
1825 war Georg Fleckner der Inhaber der Firma.[3]
Etwa von 1828 bis 1871 - über 43 Jahre - wurde die Handlung von Anna Maria Fallaux geführt.[4] [5] [6].
Das Papierangebot umfasste Schreib-, Zeichen-, Pack- und Sacklpapiere, als Maschinen- und Büttenfabrikat, Bunt- und Luxuspapiere, Siegellack, Oblaten, Briefkuverts, Stahl- und Kielfedern etc. Zum Angebot gehörte auch Hefte zum Schreiben, Zeichnen und Rechnen, Reißzeuge, Reißbretter, Reißschienen, Winkelbrettchen und Winkelrahmen, Lineale, Maßstäbe, Transporteure, Federkästchen, Schreibzeuge, Farben- und Farbkästchen, Pinsel, echte chinesische Tusche, Schiefertafel und Griffel, Bleistifte, Pastellstifte, Wischer, Naturgummi und Radiergummi, Stenographie-Stifte, Zeichenvorlagen für Schulen, einzeln oder komplett, sowie alle sonstigen Utensilien.[7] [8]
Um 1856–1558 hatte die Christlmayr'sche Handlung bereits besondere künstlerische Zeichenpapiere, chromatische und dichromatische, geeignet für Kohlenzeichnungen in verschiedenen Tönen, Zeichenwaschpapier und Zeichen-Requisiten aller Art, wie z. B. Stahlfedern in allen Sorten, Alizarin, Kopiertinte, das bewährte Fliegenpapier, Lederbuchstaben von allen Größen und nach Vorschrift Stempelpapiere in allen Formaten.[9] Das Schreibwaren-Sortiment umfasste französische und englische Briefpapiere und Kuverts in Kartons, die mit jedem beliebigen Buchstaben gestempelt werden konnten.[10]
1871 wurde Georg Niedermayr der Inhaber der Firma "Jos. Christlmayr's Wwe". Um 1875 übersiedelte das Geschäft in die Sigmund-Haffner-Gasse Nr. 8 und man wirbt mit einer großen Auswahl an Christbaum-Dekorationen.[11]
Etwa 1885 übernahm Leopold Edelbauer das Geschäft der Firma "Jos. Christlmayr's Wwe". Besonders angeboten wurden Konto- und Geschäftsbücher (als alleinige Niederlage für das Kronland Salzburg),[12] Schultaschen und alle Schul-Requisiten,[13] sowie feinste Künstlerfarben für Öl-, Aquarell-, und Porzellan-Malerei.[14]
1895 kauften Leopold Edelbauer und Anna Edelbauer auch die Häuser Sigmund-Haffner-Gasse Nr. 7 und Nr. 9.
1908 trat Leopold Edelbauer in den Ruhestand und verkaufte das Geschäft an Ignaz Eder und dessen Neffen Ludwig Haidenthaller.[15] Leopold Edelbauer starb am 20. Jänner 1913.[16].
Ignaz Eder, Mitinhaber der Papiergroßhandlung "Jos. Christlmayr's Wwe" führte die Firma bis etwa 1931.[17] Ludwig Haidenthaller übernahm 1933 die gesamte Firma und ist alleiniger Inhaber. Er renovierte in vorbildlicher Weise das altehrwürdige Hause an der Sigmund-Haffner-Gasse-Ecke Churfürststraße.[18] [19] "Es ist und bleibt doch die alter Leier: am Besten kauft man bei Christlmayr."[20]
Ludwig Haidenthaller starb 1942 im 60. Lebensjahr.[21]
1946 feierte die Firma in einhundertfünfundsiebzigjähriges Bestehen.[22]
Seit 1992 ist die Firma "Christlmayr Gesellschaft M.b.h. Co. KG", eine Kommanditgesellschaft. Betriebsgegenstand ist der Großhandel sowie der Import und Export von und mit Bürowaren, Papier und Schreibartikeln.[23]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 17. Februar 1922, Einhundertfünzigjähriger Bestand der Firma
- ↑ anno.onb.ac.at/Intelligenzblatt von Salzburg, 4. Dezember 1802
- ↑ books.google.at/Schematismus von Oesterreich ob der Enns und Salzburg: für das Jahr 1825
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Zeitung, 7. September 1863
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Chronik, 6. Juni 1871
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 7. Oktober 1871
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Chronik, Sa, 30. September 1871
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, Sa, 7. Oktober 1871
- ↑ anno.onb.ac.at/Neue Salzburger Zeitung, 26. Juni 1856
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Zeitung, 7. Jänner 1858
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Zeitung, 20. Dezember 1877
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 6. November 1885
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 10. September 1886
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 24. Juli 1888
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 17. Februar 1922, Einhundertfünzigjähriger Bestand der Firma
- ↑ anno.onb.ac.at/(Linzer) Tages-Post, 23. Jänner 1913
- ↑ Salzburger Volksblatt, 29. Oktober 1931
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 2. Dezember 1933
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 15. Februar 1940
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 3. Jänner 1935
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Volksblatt, 22. Oktober 1942
- ↑ anno.onb.ac.at/Salzburger Tagblatt, 24. Dezember 1946
- ↑ www.unternehmen24.info