Hermann Greinwald

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Dr.med. Hermann Greinwald, zum 60iger (1988)

Medizinalrat Dr. med. univ. Hermann Greinwald (* 21. Jänner 1927 in Bad Gastein; † 25. Dezember 1990 ebenda) war Arzt für Allgemeinmedizin (Praktischer Arzt), Kurarzt, Bergrettungsarzt und Sprengelarzt in Bad Gastein. Er wurde 64 Jahre alt.

Leben

Hermann Greinwald war Sohn von Josef Greinwald (Bankbeamter) und Marianne Greinwald (geborene Windischbauer) aus Bad Gastein. Er besuchte die Volksschule in Bad Gastein, das Gymnasium in Salzburg und die Reichsschule in Feldafing in Bayern bis Februar 1943. Von Februar 1943 bis November 1944 war er Luftwaffenhelfer und von November 1944 bis Mai 1945 im Reichsarbeits- bzw. Wehrdienst. Die Matura legte er 1945 im Zuge eines Heimkehrer-Kursus in Linz mit sehr gutem Erfolg ab. Danach, von 1946 bis 1950, studierte er Medizin an der Universität Innsbruck und promovierte am 20.12.1950 zum Doktor der gesamten Heilkunde (Dr. med. univ.). Die praktische Ausbildung (den Turnus) absolvierte er vom 1.1.1951 zuerst an der Universitätsklinik Innsbruck und dann im Landeskrankenhaus Salzburg bis 1. Juli 1954. Dazwischen erfolgten 1951 eine kurze Tätigkeit als Assistenzarzt in der Lungenheilanstalt Grafenhof.

Bereits im Juni 1954 eröffnete er als niedergelassener Praktischer Arzt seine Ordination in Badgastein und wurde kurz darauf zum Vertragsarzt aller Krankenkassen bestellt. Von 1. Mai 1954 bis 30. Juni 1962 war er auch Assistenzarzt im Krankenhaus der Gemeinde Bad Gastein.

Hermann Greinwald heiratete am 11. Dezember 1954 Dr. phil. Elisabeth Greinwald, geborene König (* 5. September 1928; † 14. Dezember 2021)[1]. Sie haben zwei Kinder; Dr. med. univ. Florian Greinwald, Arzt für Allgemeinmedizin (Praktischer Arzt) in Bad Gastein und Dr. med. univ. Gunda Schulz-Greinwald, Gynäkologin in Salzburg;

Ab 1. Jänner 1981 war Hermann Greinwald auch als Sprengelarzt für den Gesundheitssprengel in Badgastein tätig.
Ab 30. September 1990 führte er aus gesundheitlichen Gründen nur mehr eine Privatpraxis.

Neben seiner ärztlichen Tätigkeit stellte er sich aber auch in vielfältiger und vorbildlicher Weise immer wieder in den Dienst der Öffentlichkeit. So war er Ärztevertreter in der Kurkommission Bad Gastein, Mitglied der örtlichen Lawinenwarnkommission und Bergrettungsarzt.

In der Heimatkunde engagierte sich er sich ebenso. Im Jahre 1974 war er Initiator und Mitbegründer des Gasteiner Museums und des Verein der Freunde des Gasteiner Museums, gemeinsam mit Fritz Gruber und Bürgermeister Anton Kerschbaumer und langjähriger Obmann des Verein der Freunde des Gasteiner Museums. Er war auch lange Jahre hindurch als Naturschutzreferent des Österreichischen Alpenvereins Badgastein tätig.

Der beliebte Arzt wurde auf dem Ortsfriedhof in Badbruck beigesetzt.

Ehrungen und Auszeichnungen

Nach Dr. Hermann Greinwald ist in Bad Gastein der Dr. Hermann-Greinwald-Weg benannt, ein Wanderweg.

Werke

Medizinische Schriften und Bücher

  • Phlebologische Indikationen der Gasteiner Kur – Ulcus cruris
1966 erschienen im Zentralblatt für Phlebologie, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft und der Schweizerischen Gesellschaft für Phlebologie, Verlag Hans Huber, Bern, Schweiz
  • Phlebologische Indikationen der Gasteiner Kur - das postthrombotische Syndrom
1967 erschienen im Zentralblatt für Phlebologie, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft und der Schweizerischen Gesellschaft für Phlebologie, Verlag Hans Huber, Bern, Schweiz
  • Phlebologische Indikationen der Gasteiner Kur – Varicosis
1969 erschienen im Zentralblatt für Phlebologie, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft und der Schweizerischen Gesellschaft für Phlebologie, Verlag Hans Huber, Bern, Schweiz
  • Phlebologische Probleme bei Skiverletzungen
1971 erschienen im Zentralblatt für Phlebologie, der Deutschen Arbeitsgemeinschaft und der Schweizerischen Gesellschaft für Phlebologie, Verlag Hans Huber, Bern, Schweiz
  • Ärztliche Ratschläge für den Gasteiner Kurgast , Copyright Dr. Hermann Greinwald,
Sonderdruck aus dem Badgasteiner Badeblatt, Verlag der Kurverwaltung Badgastein, undatiert, 44 Seiten,
1969 erstmals veröffentlicht als Badgasteiner Badeblatt Nr. 6, 8, 15, 20, 22, 24 und 38
  • Die Gasteiner Kur — Ein Ratgeber für Gesunde und Kranke, Copyright Dr. Hermann Greinwald, undatiert, (Anmerkung: handschriftlich: ca. 1986), Verlag der Interessengemeinschaft Gasteinertal, 78 Seiten
  • Die Gasteiner Kur — Therme und Heilstollen — Ein Ratgeber für Heilungssuchende und Gesunde, Copyright Dr. Hermann Greinwald,
1986, Verlag Dr. Maria Krauth, Badgastein [2]
  • Die Gasteiner Kur — Therme und Heilstollen — Ein Ratgeber für Heilungssuchende und Gesunde, Copyright Dr. Hermann Greinwald,
2004, 2. Auflage (Nachdruck), Verlag Bernhard Feichter, Badgastein, 136 Seiten
Anmerkung: die Bücher von Dr. Hermann Greinwald über "Die Gasteiner Kur" gelten als Standardwerke.

Heimatkundliche Schriften und Publikationen

  • "Eine Wanderung durch die alpine Flora des Gasteiner Tales"; Hermann Greinwald, Seite 102 – 130, erschienen in "Die Natur des Gasteiner Tales", Dr. phil. Georg Mutschenlechner, Gasteiner Bücherei, 1966, 28 Seiten
  • "Die Kirche St. Nikolaus zu Badgastein", Eigenverlag des Museums Badgastein, 1989, Beitrag: "Die Bausteine", Seite 90 -95

Literarische Schriften und Publikationen

  • Die "Drei Waller" in Badgastein [3]
In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 128, 1988, S.  183-192 (PDF 2.3 MB)

Künstlerische Aktivitäten

Hermann Greinwald bezeichnete sich selbst als einfachen Alpenbewohner, der schon in der Kindheit Freude an Zeichenstift und Pinsel hatte und kaum einen Brief vom Internat nach Hause sandte, ohne eine farbenfrohe Illustration hinzuzufügen. Diese Freude am Zeichnen und Malen hat nie aufgehört, auch wenn nur wenig Freizeit dafür zur Verfügung stand.

  • "Ein Salzburger Maler sieht Regensdorf", Gemeindemuseum Regendorf, 18. November bis 20. November 1983
  • "Rund um Gastein", Aquarelle, Ausstellung in der Oberbank Badgastein 6. September bis 12. Oktober 1984
  • "Wanderung durch das Mühlviertel", Aquarelle, Ausstellung in der Oberbank Freistadt 21. November bis 22. Dezember 1989.
  • "Gedächtnisausstellung - Hermann Greinwald", Aquarelle im Gasteiner Museum, 26. Dezember 1991

Verweise

Quellen

  • Anonymer Nutzer nach veröffentlichten bzw. freigegebenen Informationen der Familie, insbesondere mit freundlicher Genehmigung von Dr. phil. Elisabeth Greinwald, Dr. med. univ. Gunda Schulz-Greinwald und Dr. med. univ. Florian Greinwald.
  • Online-Katalog Österreichische Nationalbibliothek Online-Suche

Einzelnachweise