Aulandschaft Josefiau

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Stadt Salzburg, rechts der Salzach die Josefiau mit der Aulandschaft Josefiau und anschließend die Alpensiedlung in Salzburg Süd, links der Salzach der Salzburger Stadtteil Aigen. Blickrichtung Süden.

Die Aulandschaft Josefiau ist ein geschützter Landschaftsteil im Süden der Stadt Salzburg im Stadtteil Salzburg Süd am orografisch linken Ufer der Salzach, etwa auf Höhe zwischen Membergerstraße im Norden und Hans-Webersdorfer-Straße im Süden.

Geschichte

Die Josefiau war einst ein ausgedehnter Landschaftsteil am linken Ufer der Salzach im Süden der Stadt Salzburg. Die Au, die durch den Auwald wesentlich geprägt war, reichte von der Mündung des Eschenbaches im Norden bis etwa zur heutigen Hellbrunner Brücke im Süden. Südlich davon schlossen die Goiser Au und die Hellbrunner Au an. Ihre ursprüngliche Ausdehnung ist auf der Schmitt'schen Karte von Südwestdeutschland aus 1797[1] und am Sattler-Panorama um 1826 bis 1829 zu sehen.

Landschaftsschutz und Naturschutz

Die Josefiau von heute ist ein übrig gebliebener Teil des früheren Auenwaldes. Der Landschaftsteil Josefiau ist 22 ha groß und wurde 1983 unter Naturschutz gestellt.[2]

Die Josefiau und Nutzung durch Kinder

Am Mittwoch, den 26. Juni 1974 fragten Kinder aus der Josefiau "Wie kostbar ist eigentlich unser Leben?" Das war bei einem Lokalaugenschein an der Billrothstraße mit Bürgermeister Heinrich Salfenauer und den Vizebürgermeistern Franz Kläring und Waldemar Steiner. Erschienen waren auch erboste Eltern, die um die Erhaltung der Au eintraten und gegen die Errichtung von Wohnblöcken und Studentenheimen. Über die Billrothstraße waren Transparente gespannt: "Grün raus? Grau rein?", "Wird die grüne Josefiau wie Betonwüste Herrnau?", "Waldschule, wie lange noch?", "Erhaltet das Sauerstoffreservoir unserer Kinder", "Lieber Vogelsang statt Motorenklang" und andere.[3]

 
Am unteren Bildrand sieht man einen Teil dieses ehemaligen Aulandschaftsstreifen mit den darauf errichteten Gebäuden.

Im Mai 1974 war bekannt geworden, dass die Stadtgemeinde Salzburg die Verbauung eines 300 Meter langen und 50 Meter breiten Grüngürtels im Anschluss an die Waldschule plane. Angeblich sollten dort Wohnungen in einem 180 Meter langen und vier Stockwerke hohen Block errichtet werden.[4]

Am 20. Juni 1974 hatte dann das Salzburger Stadtratskollegium beschlossen, den eingangs erwähnten Lokalaugenschein durchzuführen. Der Beschluss zur Errichtung der Bauten war allerdings schon gefallen.[5]

In Folge kam es zur Errichtung der angekündigten Bauten. Noch 1974 wurde der Kindergarten Josefiau fertiggestellt.

2021 kam es ebenfalls zu einer Auseinandersetzung von Anrainer mit der Stadtgemeinde. Der bei Kindern beliebte BMX-Parcours in der Aulandschaft stand vor dem Aus. Die Landesumweltanwaltschaft tolerierte im geschützten Landschaftsteil in der Josefiau keine BMX-Strecke und erhob Beschwerde vor dem Landesverwaltungsgericht. Demnach müssten sämtliche Steilkurven, Wellenbahnen und Schanzenanlagen vollständig abgetragen werden. Zur Sicherstellung der Entwicklung eines natürlichen Waldbestands sei ein Befahren der Fläche wirksam zu unterbinden.

Im Juni 2020 cwurde diese Strecke gesperrt, weil von der Behörde 30 Eschen gefällt wurden und diese als Totholz liegen gelassen worden sind. Der Waldparcours wurde praktisch unbenutzbar. Sehr zum Ärger vieler Eltern, die im Juni 2020 eine Unterschriftenaktion starteten. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) ließ daraufhin die Bäume entfernen und betonte, dass der BMX-Parcours künftig aber legalisiert werden solle, zumal das Ganze bislang weder den forstrechtlichen noch den naturschutzrechtlichen Bestimmungen entspreche.[6]

Der BMX-Parcours wurde rückgebaut.

Unterscheide

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. siehe Schmitt'schen Karte von Südwestdeutschland aus 1797
  2. www.stadt-salzburg.at/Naturschutz
  3. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 27. Juni 1974, Seite 5
  4. "Salzburger Nachrichten", 6. Mai 1974, Seite 5
  5. www.sn.at, Archiv der "Salzburge Nachrichten", Ausgabe vom 21. Juni 1974, Seite 5
  6. www.sn.at, 21. Oktober 2021: "Bei Kindern beliebter BMX-Parcours in der Stadt Salzburg steht vor dem Aus"