Tauernhaus Wisenegg

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Tauernhaus Wisenegg 2012
Das Tauernhaus Wisenegg im Jahr 1912.
Bilder im Mai 1911 von der Radstädter Tauernstraße während der inter. Alpenfahrt 1911. Zu erkennen ist im Bild rechts unten das Tauernkirchlein am Radstädter Tauernpass und das Tauernhaus Wisenegg.

Das Tauernhaus Wisenegg befindet sich am Obertauern auf Pongauer Seite.

Geschichte

Das heute als Hotelbetrieb im Besitz der Erzdiözese Salzburg befindliche ehemalige Tauernhaus wurde schon im Jahre 1130 als "Tauernhospiz" erwähnt. Möglich ist aber, dass es bereits 1002 n. Chr. eine Taferne oder Herberge auf der Passhöhe gegeben hatte. Denn in eine Schenkungsurkunde in Mauterndorf umfasste damals schon das Gebiet von Neusess bis Obertauern.

Mehrmals findet es sich dann ab 1500 urkundlich als "Wirtshaus am Tauern" in Dokumenten. Zu dieser Zeit befand sich das Anwesen im Besitz der Grundherrschaft des Salzburger Domkapitels. 1522 bis 1542 führte ein gewisser Christoff Grünwald das Tauernhaus. Sein Nachfolger wurde allerdings bald vom Domkapitel wegen Unfähigkeit ausgetauscht. Domherr Trauttmannsdorff wurde beauftragt, mit dem Altenmarkter Wirt Wolf Wisenegger Verhandlungen bezüglich der Führung des Tauernhauses am Radstädter Tauern aufzunehmen. Mit ihm konnte am 20. August 1558 dann der Bewirtschaftungsvertrag auch geschlossen werden und seine Familie blieb durch 260 Jahre am Obertauern. Obertauern verdankt ihnen den Bau der Kirche, des Vikarhauses und die Errichtung des Tauernhauses Schaidberg. Erst 1818 verkaufte die Familie an Kaspar Steger, der 1809 Landsturmhauptmann im Befreiungskampf gegen die Franzosen war.

1562 ließ Erzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy Wisenegg restaurieren.

Es folgten einige weitere Wirte, bevor Josef Kaswurm das Tauernhaus übernahm und 31 Jahre lang führte. Karl Wurmb, der Erbauer der Tauernbahn, erwarb es 1904 und baute es zu einem Hotel um. Allerdings starb Wurmb bereits 1907 und am 19. Jänner 1919 brannte das Tauernhaus komplett ab.

Im noch von Wurmb erworbene Vikarhaus wurde nun das Hotel untergebracht und seine Söhne konnten erst Jahre später mit Unterstützung vom Land Salzburg das alte Tauernhaus wieder errichten. Auch diese verkauften und neuer Besitzer nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Salzburger Landes-Brandschaden-Versicherungsanstalt. Diese veräußerte das Anwesen von der Passhöhe bis zur Gnadenalm. Nur das Hauptgebäude mit etwas Grünland blieben übrig geblieben und 1960 wurde das Tauernhaus von der Erzdiözese Salzburg zurückgekauft.

Berühmter Besuch

Im Laufe der Geschichte bewirtete das Haus berühmte Gäste, so den Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau auf der Flucht nach Kärnten 1611, und am 1. Oktober 1807 hielt Kaiser Franz hier Mittagsrast. 1809 war dann Erzherzog Johann zu Gast, Kaiser Ferdinand I. (ältester Sohn von Kaiser Franz II./I.) und seine Frau, sowie die Prinzen Erzherzog Ludwig und Erzherzog Franz, der spätere Kaiser Franz Joseph I. waren 1844 zu Gast.

Quellen

  • Obertauern einst und jetzt, Herausgeber und Verleger: Liftgemeinschaft Obertauern, 1994, Salzburger Druckerei