Christian Pewny
Ing. Christian Pewny (* 17. Mai 1967 in Radstadt) ist Fahrschulbesitzer, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Radstadt sowie ehemaliger Landesrat und Abgeordneter der FPÖ zum Nationalrat.
Leben
Er besuchte die Volksschule in Flachau und die Hauptschule in Radstadt. Danach besuchte er die Höhere technische und gewerbliche Anstalt Mödling und 2002/03 die HTL für Berufstätige in der Stadt Salzburg, die er als Ingenieur abschloss. 1989 bis 2004 arbeitete er als Fahrlehrer bei der Fahrschule Pewny. 2004 übernahm er die Fahrschule von seinem Vater.
Politische Funktionen und Mandate
Seit 2008 ist er Mitglied des Gemeinderates der Stadtgemeinde Radstadt und seit 2009 Mitglied des Stadtrats. 2008 wurde er auch Ortsparteiobmann der FPÖ Radstadt. 2012 wurde Pewny stellvertretender Bezirksparteiobmann der FPÖ St. Johann im Pongau und Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft (FW) Salzburg. 2015 wurde er Mitglied des Landesparteivorstandes der FPÖ Salzburg, Mitglied des Wirtschaftsparlaments der Wirtschaftskammer Österreich sowie der Salzburger Wirtschaftskammer. Zusätzlich wurde er Mitglied des erweiterten Präsidiums der Wirtschaftskammer Salzburg.
Seit 9. November 2017 ist er als Vertreter des Wahlkreises 5C (Lungau/Pinzgau/Pongau) FPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat.
Am 10. März 2019 wurde er ohne Gegenkandidat zum Bürgermeister von Radstadt gewählt. Dieses Amt gab er nach der Wahl zum Landesrat im Juni 2023 an Katharina Prommegger (ÖVP) am 26. Juni ab.
Nach der Klausurtagung der ÖVP Ende Jänner 2025 gab Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior die neue Ressortverteilung bekannt. Christian Pewny erhält folgende Ressorts: Soziales, Lebensmittelaufsicht, Verbraucherschutz, Regionalentwicklung und EU-Regionalpolitik;[1]
Seit seinem Amtsantritt als Landesrat im Sommer 2023 haben sich in seinem Ressort folgende Änderungen für Salzburg ergeben (Stand Februar 2025):
- Das Projekt Community Nurses wurde nach Auslaufen der EU-Förderung nicht mehr weiterfinanziert.
- Das Pflegegesetz wurde um ein ganzes Jahr verspätet und mit Minimaländerungen vorgelegt.
- Die Pflegeheime müssen weiter mit der dringend benötigten Erhöhung der Tagsätze warten, jedoch soll eine Wirtschaftsprüfungskanzlei die Lage prüfen. Die Bürgermeister der Gemeinde reagierten im Februar 2025 mit Unmutsäußerungen. Christian Pewny sagt, er verstehe die Kritik der Bürgermeister nicht. "Die Prüfung ist ja auch zu ihren Gunsten." Jeder Euro, um den die Tagsätze erhöht würden, koste das Land 1,7 Millionen Euro pro Jahr, die Hälfte zahlen die Gemeinden. "Wenn wir die Tagsätze um zehn Euro erhöhen, was ja gefordert wurde, wären das 17 Millionen Euro. 8,5 davon tragen die Gemeinden." Es sei korrekt, dass die Heime regelmäßig Zahlen ans Land melden, diese Bilanzen seien aber nicht vergleichbar. "Manche Heime melden ein Plus, manche ein großes Minus. Wir müssen uns jetzt genauer anschauen, warum das so ist." Der Auftrag sei noch nicht vergeben, er rechne mit Kosten zwischen 150.000 und 200.000 Euro für die Prüfung. "Bis Ende Mai haben wir die Daten hoffentlich analysiert." Heuer seien bereits die Tagsätze um 8,57 Prozent und der Investitionszuschuss um 20 Prozent erhöht worden. "Da hoffen wir bereits auf Entspannung."[2]
- Aus der angekündigten Bezahlkarte für Asylwerber ist bis dato noch nichts geworden.[3]
Am Dienstag, 20. Mai 2025 hatte FPÖ-Chefin Marlene Svazek die Regierungsbüros und Landtagsklubs aller Parteien darüber informiert, dass Pewny seine politischen Aufgaben derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht in vollem Umfang wahrnehmen könne. Bis zu seiner vollständigen Genesung werden die beiden anderen FPÖ-Regierungspolitiker Svazek und Landesrat Martin Zauner seine Agenden übernehmen.[4]
Am 18. August 2025 wurde bekannt, dass Pewny aus der Landesregierung ausscheidet. Der Stichtag für seine Rückkehr sollte der 20. August werden, also drei Monate. Denn in der Landesverfassung ist geregelt, dass, wenn ein Mitglied der Landesregierung infolge einer Erkrankung für mehr als drei Monate beurlaubt wird, die Partei berechtigt ist, der Landesregierung ein Ersatzmitglied als Landesrat vorzuschlagen. Der 58-jährige Pongauer scheidet aus allen politischen Funktionen aus.[5]
Ehrung
Die Gemeinde Flachau verlieh Christian Pewny am 20. Juni 2013 ihr Goldenes Ehrenzeichen.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 31. Jänner 2025, Lokalteil Seite 2,3
- ↑ www.sn.at, 10. Februar 2025: "Pflegeheime: Ortschefs verlieren die Geduld mit dem Landesrat"
- ↑ www.sn.at, 6. Februar 2025
- ↑ www.sn.at, 20. Mai 2025
- ↑ www.sn.at, 18. August 2025: Abgang nach drei Monaten Auszeit: Landesrat Pewny kehrt nicht mehr in sein Amt zurück
Vorgänger |
Bürgermeister von Radstadt 2019–2023 |
Nachfolger |