Marlene Svazek

Marlene Svazek

Marlene Svazek, BA (* 13. Mai 1992 in der Stadt Salzburg) ist Politikerin der FPÖ, insbesondere Landesparteiobfrau der FPÖ Salzburg und seit 2023 Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Leben

Ausbildung und Beruf

Svazek wuchs in Großgmain auf. Sie maturierte in Salzburg am Bundesgymnasium Zaunergasse. Anschließend absolvierte sie von 2010 bis 2013 an der Universität Salzburg ein Bachelorstudium der Politikwissenschaften, dem sie ein Masterstudium anschloss.

Politik

Den Weg in die Politik fand Svazek über den "Ring Freiheitlicher Jugend" (RFJ), dessen Finanzreferentin sie bis 2015 war. Von 2013 bis 2015 war Svazek politische Referentin der Landes-FPÖ. Nach der Gemeindevertretungswahl 2014 zog sie in die Großgmainer Gemeindevertretung ein. Von 2015 bis 2016 war sie Landesparteisekretärin und persönliche Assistentin des EU-Abgeordneten Harald Vilimsky. Am 10. Juni 2016 wurde die gerade erst 24-Jährige zur Landesparteiobfrau gewählt.

Durch die Nationalratswahl 2017 zog sie in den Nationalrat ein. Sie erklärte, dieses Amt nach der Landtagswahl 2018 und darauffolgender Übernahme eines Regierungsamtes zurücklegen zu wollen.

Am 12. Jänner 2018 wurde sie zur Generalsekretärin der FPÖ gewählt, eine Funktion, die sie sich mit Harald Vilimsky teilte und nach der Landtagswahl 2018 aufgab.

Bei der Landtagswahl vom 22. April 2018 war sie FPÖ-Spitzenkandidatin; danach verzichtete sie auf das Nationalratsmandat und übernahm die Leitung des FPÖ-Landtagsklubs. Aufgrund des Wahlergebnisses der Landtagswahl 2023 wurde sie Landeshaupt-Stellvertreterin in der neuen Landesregierung.

Am Donnerstag, 9. Jänner 2025, gab Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior bekannt, dass er als Landeshauptmann im Sommer zurücktreten werde und Karoline Edtstadler ab 2. Juli seine Nachfolge an der Spitze der ÖVP und somit der Landesregierung antreten wird. Daraufhin zog sich Svazek mit der FPÖ-Fraktion am Sonntag, 12. Jänner, zu Beratungen zurück. Am Montag, 13. Jänner, gab Marlene Svazek am Vormittag ein langes Statement ab - Fragen waren im Anschluss nicht erlaubt.

Es war eine scharfe Attacke in Richtung Karoline Edtstadler. Die ÖVP müsse sich die Frage der Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit stellen. Indem man Edtstadler und nicht Stefan Schnöll (Anm.: der abgelehnt hatte) nun an die Spitze hebe, sei man dem eigenen Vorhaben abtrünnig geworden, auch wenn man den Koalitionsvertrag nicht gebrochen habe, weil dort das Nominierungsrecht für Positionen bei den Parteien liege. Edtstadler sei in Salzburg aber noch nie demokratisch legitimiert worden, auch wenn sie schon auf allen politischen Ebenen tätig geworden sei. Was das Inhaltliche betrifft, so habe Edtstadler bislang auf Bundesebene keine inhaltsreichen Ressorts innegehabt. Edtstadler sei auch Chefverhandlerin in jenem Team gewesen, das gegen die FPÖ eine Dreierkoalition zustande bringen habe wollen, sagt Svazek. "Und ich zitiere: Mit dieser FPÖ gehe ich nie wieder in eine Koalition." Svazek erinnerte aber auch noch einmal an die Coronapandemie. Diese Aussagen würden tief sitzen. "Edtstadlers Aussagen zur Impfpflicht bleiben wahrlich unübertroffen. Diese Härte, diese Kälte, diese Empathielosigkeit, das bleibt vor allem emotional." Und sie, Svazek, habe daher am Wochenende auch Nachrichten von Salzburgerinnen und Salzburgern bekommen, die sich vor einer Landeshauptfrau Edtstadler fürchten würden. "Zu behaupten, mit mir existiere ein freundschaftliches Verhältnis und sich schon als Landeshauptfrau zu generieren, das ist anmaßend. Ich habe mit Karoline Edtstadler ein Nicht-Verhältnis, das sich auf Zusammentreffen bei einer Handvoll Veranstaltungen beschränkt." Die künftige Zusammenarbeit in der schwarz-blauen Koalition werde sich jedenfalls gänzlich anders gestalten als bisher, sagt Svazek.

Von Neuwahlen nahm die FPÖ am Sonntagabend aber Abstand. Zum einen bräuchte es für einen Neuwahlantrag eine Mehrheit im Landtag (und die ist wohl nicht vorhanden), und zum anderen sei es laut Svazek dann eine emotionale Entscheidung. Eine Karoline Edtstadler ist es nicht wert, etwas Funktionierendes aufzukündigen, das dem Land guttut und inhaltlich etwas weiterbringt." Der Parteivorstand habe ein "bedingtes Ja" zu Edtstadler gegeben. Was das genau heißt, blieb unklar. Es werde aber zu wesentlichen Änderungen bei der Ressortverteilung zwischen ÖVP und FPÖ in Salzburg kommen. Welche genau das sind, wollte Svazek noch nicht verraten.[1]

Am Dienstag, am 14. Jänner, trafen sich beide Frauen beim Landesempfang im Gutshof von Flachau im Vorfeld des Damen-Nachtslaloms in Flachau. "Ein Herz und eine Seele. Sie haben miteinander geschäkert und getan, als wären sie alte, sehr gute Bekannte," kommentierte eine Beobachterin. Edtstadler veröffentlichte auf ihrem Instagram-Profil sogar ein kurzes Video, das die beiden Seite an Seite zeigt. Auch der scherzhafte Einwurf von Landesrat Martin Zauner (FPÖ) - "geht's auseinond" - sei von den beiden Politikerinnen geflissentlich ignoriert worden.[2] In einem "SN"-Interview am 16. Jänner meinte Svazek darauf angesprochen "Es ist genauso, wie ich das am Montag formuliert habe. Das war sehr ehrlich und auch emotional. Ich kann im Inhalt und im Ton sehr hart sein, meistens gibt es da auch sehr direkte Ansagen. Ich bin aber im Umgang freundlich und auch herzlich. Das ist so, und ich lasse mir ungern von jemandem sagen, wann ich wie jemandem begegnen muss. [...]"[3]

Ressorts in der Landesregierung

Nach der Klausurtagung der ÖVP Ende Jänner 2025 gab LH Haslauer die neue Ressortverteilung bekannt. Marlene Svazek erhält folgende Ressorts: Natur- und Umweltschutz, Gewerbe, Elementarbildung und Kinderbetreuung, Jugend, Familie, Integration und Generationen, Jagd und Fischerei, Lehrlingsförderung, Arbeitsmarkt und Feuerwehrwesen;[4]

Privates

Svazek ist ledig und verbringt ihre spärliche Freizeit mit ihrer Familie, Freunden und Sport.

Quellen

Einzelnachweis

  1. www.sn.at, 13. Jänner 2025
  2. www.sn.at, 14. Jänner 2025
  3. www.sn.at, 16. Jänner 2025
  4. "Salzburger Nachrichten", 31. Jänner 2025, Lokalteil Seite 2,3
Zeitfolge
Vorgänger

Andreas Schöppl

Landesparteiobfrau der FPÖ Salzburg
seit 2016
Nachfolger