Als Federica Brignone als letzte Athletin der Topgruppe im Ziel war, kannte der Jubel im rot-weiß-roten Lager keine Grenzen mehr. "Jetzt hast du es gewonnen", sagte Nicole Schmidhofer, nun Kamerafahrerin, zu Cornelia Hütter. Dabei hatte sie ihrer ehemaligen Teamkollegin den Sieg schon am Vorabend prophezeit: "Als ich die Startliste gesehen habe, habe ich ihr sofort geschrieben: ,Nummer 8 von Super-G-Gott Hermann Maier. Du weiß, was das heißt.'" Schmidhofer, 2017 selbst mit Startnummer 8 in St. Moritz zu WM-Gold gefahren, erinnerte Hütter an Österreichs Skilegende, die die meisten seiner immer noch unerreichten 24 Super-G-Siege offenbar mit Nummer 8 gefeiert hatte. "Dass ich mit seiner Nummer in seiner Heimat meinen ersten Heimsieg einfahre, ist mir fast eine Ehre", sagte Hütter.
Im Augenblick des Erfolgs outete sich auch Roswitha Stadlober als Prophetin. "Der Sieg war nur eine Frage der Zeit. Sie war ja schon öfter knapp dran. Eine großartige Fahrt, der Heimvorteil und auch das Hundertstelglück, diesmal hat eben alles zusammengepasst", gab sich die ÖSV-Präsidentin, die bislang öfter Pleitenserien der Technikerinnen erklären musste, betont selbstbewusst. Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass mit Nina Ortlieb eine andere Siegfahrerin verletzt fehle. Es war wieder einmal ein - zuletzt so seltener - Jubeltag für das ÖSV-Damenteam.