"Wir haben derzeit eine Siebentagewoche, das geht an die Substanz", gibt Thomas Ehammer zu. Die Gastronomie, der Großhandel und der Lebensmitteleinzelhandel würden "wie wild" bei den "Milchbuben" bestellen. Markus und Thomas Ehammer haben ein "cooles Team aus jungen, motivierten Mitarbeitern im Rücken. Wir sind in der glücklichen Situation, dass unsere Mitarbeiter mitspielen", berichtet Thomas Ehammer. Neben ihm und seinem Bruder arbeiten noch drei Mitarbeiter in der Käserei auf dem Rehaberhof im Tiroler Ort Hopfgarten.
Nachdem Markus den Hof übernommen hatte, wollte er etwas mit Direktvermarktung machen. Als gelernter Molkereifachmann lag selbst produzierter Käse nahe. Für sein Vorhaben suchte er sich Unterstützung. "Mein Bruder hat mich gefragt, ob wir zusammen eine Käserei machen wollen. Ich war zu dieser Zeit schon zehn Jahre Tischler und brauchte eine Veränderung. Markus hat mich zum richtigen Zeitpunkt gefragt", erzählt Thomas Ehammer. Begeistert von der Idee erstellten beide gemeinsam 2016 ein Konzept und nach der Bauphase starteten sie 2017 unter dem Namen "Milchbuben" die Produktion.
Weichkäse ist Mangelprodukt in Tirol
Markus Ehammer hat sich schon früh auf Weichkäse spezialisiert. "Weil er in Tirol ein Mangelprodukt ist und der Hartkäsemarkt umkämpft ist", erklärt sein Bruder. Die Reaktionen auf ihr Vorhaben waren durchwachsen. Während die Familie und Freunde hinter ihnen standen, sind sie laut Thomas von anderen Bauern belächelt worden. Er räumt ein: "Es war irrsinnig schwer, den Käse so hinzubekommen, wie ihn die Konsumenten haben wollten." Die Brüder wollten eigentlich einen französischen Weichkäse machen, einen kräftigen Käse mit stärkerem Geruch und einer cremigen, fast schon fließenden Konsistenz. Die Konsumenten wollten dagegen einen feineren, schnittfesteren Weichkäse. Die Ehammers haben sich schließlich auf diesen Wunsch eingelassen.