Die Menschen in Österreich lieben Käse und kommen auf einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 23 Kilogramm. Kein Wunder - er lässt sich ideal in zahlreiche Gerichte als Geschmacksträger einbinden und eignet sich auch für eine schnelle Jause. Doch wie ist der Käse im Hinblick auf eine gesunde Ernährung zu bewerten? Darauf gibt die Ernährungsberaterin Katharina Erlmoser Antworten.
Frau Erlmoser, gibt es einen Käse, den Sie besonders empfehlen? Katharina Erlmoser: Käse ist dann besonders wertvoll, wenn er aus Rohmilch gemacht wurde und lang gereift ist. Das sind beispielsweise Bergkäsesorten oder auch Emmentaler und Parmesan. Ich empfehle, beim konventionellen Einkauf auf der Rückseite des Produkts nachzusehen; dort steht, ob der Käse bio ist und ob er aus Rohmilch hergestellt wurde. Beim Direkteinkauf beim Käsehersteller lässt sich auch gezielt nach Rohmilchkäse fragen.
Was ist der Vorteil von Rohmilchkäse? Rohmilchkäse enthält lebende Enzyme, die für die Verdauung der Nahrung im Darm eine große Rolle spielen. Jeder Rohmilchkäse enthält probiotische Bakterien, die sich dann im Darm vermehren. Wird der Käse hingegen pasteurisiert, werden diese Bakterien abgetötet. Zudem kann der Körper die Vitamine und Mineralien im Rohmilchkäse leichter aufspalten, sie können so also besser aufgenommen werden.
Welche Vitamine und Mineralstoffe sind das genau? Im Käse enthalten sind Vitamin A für die Haut, Vitamin B2 für den Energiestoffwechsel sowie Vitamin D und E als starke Antioxidantien gegen freie Radikale. Ebenfalls im Käse sind Zink, das toll auf Haut, Haare und Nägel wirkt, Magnesium für den kompletten Stoffwechsel und Nervenhaushalt, Eisen für den Energiestoffwechsel und Kalzium für die Knochen und Zähne.