Wenn im Schatten der Riegersburg in der Südoststeiermark Tradition, Innovation und kulinarisches Talent aufeinandertreffen, dann kann es nur munden. Dort, rund um das imposante Bauwerk, das auf dem 482 Meter hohen Vulkanfelsen über der Region thront und eines ihrer Wahrzeichen ist, hat sich ein kulinarisches Feinkosteck Österreichs entwickelt. In einer illustren Nachbarschaft, zwischen der Schokoladenmanufaktur von Josef Zotter und den Edelbränden sowie Essigen von Alois Gölles, hat sich vor ein paar Jahren ein junger Wilder dazugesellt, dem der Käsegenuss die Welt bedeutet. Vom Luxushotel bis zum Königshof von Bhutan und dann hinauf in eine Schweizer Alpenkäserei: Bernhard Gruber bereiste als Koch die Welt und kam heim mit einer Mission - den Menschen besondere Käsespezialitäten zu bieten, die sie so noch nicht gekostet haben.
Kreative Käseverrücktheit
Schon bei der Ankunft spürt man die Liebe zum Detail, die hinter diesem einzigartigen Konzept steckt, denn das, was der gebürtige Lungauer Bernhard Gruber mit Blick auf die Riegersburg aufgebaut hat, sucht in ganz Österreich seinesgleichen. Die Käseherstellung erfolgt nach jahrhundertealten Methoden und doch ist vieles anders. Denn bei ihm kennt die Leidenschaft zu seinem Handwerk keine Grenzen: Und das Wort "konventionell" scheint generell nicht unbedingt im Vokabular von Bernhard Gruber zu sein, zu sehr reizt ihn das Unkonventionelle, das noch nicht Dagewesene. So setzt seine schöpferische Lust schon beim Rohkäse an, den er von ausgesuchten Bauern anfragt. Oder er experimentiert gemeinsam mit den Milchproduzenten. "Ich gehe gern auch einen Schritt weiter und kreiere neue Käseteige. Wir machen es einfach ein bisschen anders. Vielleicht wird der Bruch größer geschnitten oder man käst ein bisschen wärmer als normal oder wir nehmen eine komplett andere Kultur", betont der Affineur, der schier vor keinem Experiment zurückschreckt und sich immer weiterentwickelt.