Laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2019 leiden rund 43 Prozent der österreichischen Bevölkerung an einer Pollenallergie. Interessant ist, dass Pollenallergie-Symptome bei Sportlern im Vergleich zur Normalbevölkerung verstärkt auftreten - das stellte zum Beispiel eine Studie der Sporthochschule Köln fest. Das lässt sich mit der größeren Zeit, die Sportler in der freien Natur verbringen, erklären.
Was passiert bei einer Pollenallergie mit dem Körper?
Auslöser für eine Pollenallergie ist der von Pflanzen produzierte Blütenstaub. Kleine und leichte Partikel können bei starkem Wind sogar mehrere Hundert Kilometer weit fliegen. Ein Schutz vor Pollen gilt daher als schwierig. Einzig der Regen kann kurzzeitig für Linderung sorgen - Pollen fallen dadurch auf den Boden und zirkulieren nicht mehr in der Luft. Bei Allergikern sind vor allem die Schleimhäute an Nase, Augen und Mund besonders betroffen. Da jeder Körper anders ist, fallen Reaktionen auch ganz unterschiedlich aus: Neben der Reizung der Schleimhäute gelten Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopfweh und Konzentrationsschwäche als weitere Symptome.
Sollten Allergiker besser aufs Laufen verzichten?
Die beste Möglichkeit besteht darin, während der akuten Phase des Pollenfluges auf intensive Laufeinheiten im Freien zu verzichten. Es hängt auch stark von der Länge dieser Phase ab. Wer sehr früh im Jahr Symptome hat, wird auf Hasel- und Erlenpollen allergisch sein, ab März kommen die Birkenpollen dazu. Ab Mai sind im Normalfall die Gräserpollen vorherrschend. Läufer mit einer Allergie gegen Schimmelpilze oder Kräuterpollen leiden dann wohl im Spätsommer. Die körperlichen Reaktionen fallen unterschiedlich schwer aus.
Solang die Allergie kontrolliert werden kann und man sich fit fühlt, steht einem Lauftraining aber nichts im Wege. Denn Ausdauertraining kann in manchen Fällen sogar die Allergie lindern. Das liegt daran, dass durch das Laufen der körpereigene Cortisolspiegel erhöht ist.
Was helfen kann
In Hochphasen des Pollenflugs sollte nur eingeschränkt in Parks und Wäldern trainiert werden. Eine Dusche nach dem Lauftraining ist Pflicht, um Pollen aus den Haaren und von der Haut zu spülen. Die Wohnung sollte möglichst allergenfrei bleiben, Fenster sollten tagsüber geschlossen werden. Arzneimittel können zwar Linderung verschaffen, Antihistaminika können aber auch recht müde machen.
Trainingstipps für Läufer mit Allergie
1) Informieren Sie sich regelmäßig, welche Pollen stark herumfliegen. Wind begünstigt den Pollenflug. Laufen Sie nur locker und nehmen Sie präventiv Antiallergika ein.
2) Meiden Sie bei Schwierigkeiten mit Gras- und Blütenpollen Wiesen, Äcker und Mischwälder - laufen Sie lieber in Nadelwäldern!
3) Trainieren Sie bei Regen, da dieser den Pollenflug vermindert (sofern keine Probleme mit Schimmelpilzsporen bestehen).
4) Laufen Sie im Niedrigpulsbereich. Erkrankungen an den Atemwegen - wie zum Beispiel eine Erkältung - können Allergien verschlimmern; hier ist Vorsicht geboten!