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Motivationstipp: Laufen mit Mehrwert

Gemeinsam statt einsam, real in der Natur statt virtuell oder auf dem Laufband - und das Ganze mit viel Freude auf dem Weg zu einer besonderen Erfahrung.

Laufen in der Gruppe kann motivieren.
Laufen in der Gruppe kann motivieren.

Gerade beim Einstieg ins Laufen kann ein gemeinsames Training motivieren. Daher treffen sich immer mehr Läuferinnen und Läufer im Vorfeld der Lauffestspiele der Mozartstadt mehrmals wöchentlich. Denn in der Gruppe macht es einfach deutlich mehr Spaß.

Allein oder in der Gruppe

Schafft man es leichter, wenn es Verstärkung auf der Laufstrecke gibt? Besonders Laufneulinge profitieren gern von der Routine anderer und das Gruppengefühl gibt einen weiteren Motivationsschub, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Klingt irgendwie ideal: Man hält sich fit und trifft Gleichgesinnte. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn auch das Alleinlaufen hat Vorzüge.

Eine der großen Stärken des Laufens an sich ist das Geistige, das Sich-nach-innen-Wenden. Viele Menschen lieben das Laufen, weil sie dabei den Job, aus dem Alltag resultierenden Distress und Sorgen kurzfristig wegschieben können. Es ist einfach fein, allein in der Natur unterwegs zu sein, deren Vielfalt intensiv zu erleben und alles andere hinter sich zu lassen. Wer allein läuft, ist weniger abgelenkt und fokussiert sich stärker auf eigene Befindlichkeiten. Es gelingt besser, auf die Atmung und den Laufrhythmus zu achten und das individuell richtige Lauftempo zu finden.

Typsache

Klarerweise ist so eine Herangehensweise, ob man lieber allein oder mit anderen läuft, eine Frage des jeweiligen Typs. Denn für viele ist es genauso schön und erlebnisreich, in einer Laufgruppe unterwegs zu sein. Dabei redet man sich den Frust von der Seele und findet Zeit für den einen oder anderen Spaß. Es zahlt sich aber aus, beide Varianten auszuprobieren. So profitiert man auf der einen Seite von einem Mitzieheffekt und der Erfahrung versierter Mitläufer, andererseits findet man oft sein Glück bei einem erholsamen, stillen Waldlauf. Die richtige Mischung macht es wohl aus.

Trainingsziel bestimmt Tempo

Egal ob allein oder inmitten einer Läufertraube, eine Frage bleibt: Welches Tempo ist für mich das Richtige? Das hängt natürlich vom jeweiligen Trainingsziel, vor allem aber von der individuellen Leistungsfähigkeit ab. Sicher ist es geselliger, mit anderen zusammen entlang der Salzach oder durch die Hellbrunner Allee zu traben. Gleichzeitig werden aufgrund des unterschiedlichen Beanspruchungsniveaus sehr divergierende Reize auf den Organismus und den Stoffwechsel ausgelöst. Ein gemeinsames Tempo verspricht nur für einen Teil der Gruppe optimale Trainingseffekte. Während es für die einen zu langsam ist, kann es für andere zu schnell sein. Als Faustregel gilt, dass die Gruppe sich nach den Langsamsten ausrichtet. Gut geführte Lauftreffs teilen sich daher auf kleinere Einheiten auf, um so die Wahrscheinlichkeit auf einen positiven Trainingsreiz für möglichst viele zu erhöhen.

Effekte der Gruppe

Aber auch innerhalb einer sehr heterogenen Gruppe kann es zu spannenden Effekten kommen. Nämlich dann, wenn man gewisse Unterziele formuliert und diese umsetzt. Wer sich unterfordert fühlt, kann probieren, seinen Laufstil und seinen -rhythmus bei einem langsamen Tempo zu optimieren. Spannend ist es auch, auf eine möglichst hohe Ökonomie seiner Pulsfrequenz hinzuarbeiten. Wer gern flott unterwegs ist und sich häufig auspowert, findet so eine Kompensation, die auf den gesundheitlichen Bereich sehr positiv wirken kann - wohl ein sinnvoller Nebeneffekt.

Wer schnell mit rotem Kopf hinterherhechelt, tut gut daran, Läuferinnen und Läufer zu finden, die auf einem ähnlichen Fitnesslevel unterwegs sind und ähnliche Trainingserwartungen haben. Es darf hin und wieder aber mal schnell sein. Denn die differenzierte Herangehensweise bringt mittelfristig den Erfolg. Außerdem sollte man auf jedem Leistungsniveau versuchen, schneller zu werden. Dazu kann ein sportliches Fordern in der Gruppe leichter fallen, als wenn man allein ist.

Anreize setzen

Ein ebenfalls anregender Gedanke: Die Lauftruppe vereinbart einen Treffpunkt, von dem aus gemeinsam gestartet wird. Der erste Teil wird dann gemeinsam absolviert. Für den zweiten Teil wird ein Ort definiert, den jede und jeder im eigenen Tempo anvisiert. Die Schnellsten kommen von dort den Langsameren wieder entgegen, laufen mit ihnen zum ursprünglich angepeilten Ort. Abschließend wird der letzte Teil zum Ausgangspunkt wieder gemeinsam locker gelaufen.

Oder es gibt eine ganz andere inhaltliche Ausrichtung. Dies können, nach einem gemeinsamen Warm-up und ein paar Minuten lockerem Einlaufen, intervallartige Belastungen sein, bei denen in den Trabpausen wieder zusammengefunden wird und mit dem nächsten Intervall alle wieder individuell beansprucht werden. Ein Training mit Geh- oder Trabpausen bringt rasch den Effekt, den sich Laufeinsteiger wie Fortgeschrittene vom Laufen versprechen: Alle kommen in ihrem Tempo voran, werden aber von einer gewissen Sogwirkung verstärkt angetrieben.

Passt man wirklich nicht zusammen, sollte man lieber mit unterschiedlichen Ausrichtungen dahinjoggen. Eine Gruppe soll vor allem für Laufneulinge motivierend sein und nicht dazu führen, dass diese immer öfter ans Aufgeben denken.

Erfolge durch Häufigkeit

Häufig wünscht man sich einen schnellen Trainingseffekt mit möglichst wenig Aufwand. Aber gerade in Ausdauerdisziplinen ist es so, dass es gute Läuferinnen und Läufer, die wenig laufen, kaum gibt. Also hängt das Weiterkommen von der Häufigkeit des Sporttreibens ab. Ob in der Gruppe oder allein - egal! Hauptsache, das Laufen macht Spaß und bringt Ihnen jenen Benefit, den Sie sich von Ihrem Sport erwarten. Laufen in der Gruppe? Ja! Nicht immer, aber immer öfter!

Infos zu Lauftreffs sowie zur Bewegungsaktion "Salzburg läuft!" finden Sie unter RunAustria.at und salzburg-marathon.at