"Ich bin nicht meine Gedanken. Ich bin nicht meine Gefühle." Diese beiden Sätze spielen in der Meditation eine große Rolle. "Wir identifizieren uns häufig sehr mit unseren Gedanken und Gefühlen. Die Meditation macht es möglich, uns davon liebevoll zu distanzieren, wieder zu unserer Mitte zurückzugelangen", erklärt Esterbauer. Was immer wieder als Esoterik abgetan wurde, ist mittlerweile wissenschaftlich belegt: Wissenschaftliche Studien zeigen den gesundheitsfördernden Effekt der Meditation und der Achtsamkeit, beweisen den reduzierten Ausstoß von Stresshormonen. Stattdessen machen sich Glückshormone breit. Auch der Blutdruck, das Immunsystem und der Cholesterinspiegel werden nachweislich positiv beeinflusst.
Zur inneren Ruhe finden
Doch wie kann es gelingen, in die innere Ruhe zu finden? "Da gibt es viele Methoden", sagt Esterbauer. "Ich habe mit dem Zählen angefangen. Also ich habe von eins bis fünf gezählt, wenn ein Gedanke gekommen ist, und damit erkannt, dass da ein Gedanke gekommen ist, ohne ihn zu bewerten." Esterbauer emp- fiehlt, gerade am Anfang an einem Meditationstraining mit anderen Menschen teilzunehmen. "Da hat man einen wöchentlichen Fixtermin und braucht weniger Selbstdisziplin. Und man kann sich untereinander austauschen." Gerade der Anfang sei das Schwierigste, "mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an die Meditation und es wird leichter". Wer für sich übt, sollte lieber fünf Minuten täglich als ein Mal im Monat eine Stunde meditieren. "Die Regelmäßigkeit ist entscheidend." Auch Zeit in der Natur zu verbringen und dabei seine Umgebung mit allen Sinnen wahrzunehmen sei sehr empfehlenswert.
Die Anstrengungen lohnen sich: Wer regelmäßig meditiert, lebt nicht nur nachweislich gesünder, sondern findet in eine innere Ruhe. Das vielleicht Schönste überhaupt.
Meditation: Ein paar der vielfältigen Wege zu Ruhe in Körper und Geist
Bei der Zen-Meditation, auch Zazen genannt, begibt man sich in den Schneidersitz und richtet die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung auf den eigenen Körper und Geist.
Die Klangschalen-Meditation wiederum integriert, wie der Name es verrät, eine Klangschale. Auf deren Ton und Schwingungen konzentrieren sich die Meditierenden und erleben, wie der Klang mit ihren Körpern in Resonanz geht.
Die Atem-Meditation ist eine Atemübung, bei der es darum geht, sich seinen eigenen Atem wieder bewusst zu machen und zurückzufinden zu einer tiefen und lockeren Bauchatmung. Dazu soll der Atem während der Meditation lediglich beobachtet und nicht kontrolliert werden.
Achtsamkeitsduschen bietet die Möglichkeit, Meditation in das tägliche Duschen zu integrieren. Beim Sich-Einseifen und Sich-Berühren folgt man dabei dem Credo: Mein Körper ist mein Tempel. Dabei gilt, das herabprasselnde Wasser wahrzunehmen und zu genießen, dabei in den eigenen Körper hineinzufühlen.
Bei der Geh-Meditation meditieren Menschen während des Spazierens und nutzen dabei all ihre Sinnesorgane, um achtsam für ihre Umgebung zu sein.