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Lavendel: Eine Pflanze, die Beruhigung bringt

Ob zum Kochen oder zum Entspannen: Lavendel birgt eine ganze Reihe an Möglichkeiten.

Lavendelblüten werden kurz vor der völligen Entfaltung gesammelt.
Lavendelblüten werden kurz vor der völligen Entfaltung gesammelt.

Wer im Sommer die Provence in Frankreich besucht, steht vor einem duftenden Meer aus Lila: In dieser Zeit stehen die Lavendelfelder in voller Blüte. Die Pflanzen sind nicht nur optisch eine Augenweide, sondern sie tragen auch die Gesundheit fördernde ätherische Öle in sich. Diese dienen der Beruhigung und Entspannung und werden sogar als Heilpflanzen bei psychischen Problemen eingesetzt. "Kurz vor der völligen Entfaltung werden die frischen Lavendelblüten gesammelt", beschreibt die Kräuterexpertin Elisabeth Mayer. Nicht nur lassen sich aus den Blüten per Wasserdampfdestillation wertvolle Öle gewinnen. Auch die Blüten als Ganze dienen unterschiedlichen Zwecken.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

So sind getrocknete Lavendelblüten eine geeignete Füllung für Duftsäckchen, die sich beispielsweise im Schlafzimmer oder im Kleiderschrank anbringen lassen und dort den wohlig beruhigenden Geruch verströmen. Ebenfalls eignet sich frischer oder getrockneter Lavendel zum Kochen. Allerdings gilt es ihn hier mit Vorsicht zu genießen. "Sobald es zu viel wird, erinnern Geruch und Geschmack eher an Wäscheschrank oder Badezimmer", warnt Mayer. "Wer es jedoch versteht, mit Lavendel umzugehen, dem gelingen süße und pikante Gerichte von toller Raffinesse." Auch als Tee lässt sich getrockneter Lavendel genießen.

Positiver Einfluss des Lavendel

Auf welche Weise man die Pflanze auch zu sich nimmt, bringt sie den meisten Beruhigung und Entspannung. Bereits die alten Ägypter und die alten Römer sollen die desinfizierende und heilsame Wirkung des Lavendels genutzt haben. Heute ist Lavendel dafür bekannt, positiven Einfluss auf Stressgefühle und innere Unruhe zu nehmen. "Gerade, wenn jemand unter nervösen Erschöpfungszuständen, Einschlafstörungen sowie nervösen Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden leidet und viel Stress erlebt, eignet sich Lavendel hervorragend", erklärt Mayer.

Hilfe bei Angstzuständen

Tatsächlich wird der Lavendelblüte nicht nur eine beruhigende, sondern auch eine stimmungsaufhellende und angstlösende Wirkung zugeschrieben. Sogar bei schwerwiegenderen psychischen Problemen findet Lavendel heutzutage Anwendung. Kapseln mit Lavendelöl sollen bei Angstzuständen helfen, das zumindest folgt aus einer Studie der Universität Wien. An 539 Probanden, die unter schwerwiegenden Ängsten litten, wurde die Wirksamkeit von Lavendelkapseln getestet. So erhielt die erste Gruppe ein Placebo, die zweite ein herkömmliches Antidepressivum und die dritte Lavendelkapseln - alle drei ohne zu wissen, welche der "Arzneien" sie zu sich nehmen. Die Symptome aller Teilnehmer verbesserten sich, am meisten aber jene der Lavendelgruppe. Allerdings können die Kapseln auch zu Nebenwirkungen führen, darunter Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden und Übelkeit.

Auch in der Körperpflege kommt Lavendel zum Einsatz

Zum Zwecke der Körperpflege kommt die Lavendelblüte ebenfalls gern zum Zuge. Mit ihrer antiseptischen Wirkung beruhigt sie gereizte Haut und hemmt Entzündungen. Auch soll sie die Tätigkeit der Talgdrüsen regulieren und damit bei unreiner Haut und Akne helfen. Ein Lavendelbad am Abend wiederum kann dabei helfen, nachts besser einzuschlafen. Für viele Produkte wird allerdings kein echter Lavendel verwendet. Wer in den Genuss der Pflanze kommen möchte, sollte daher auf die Bezeichnung "Lavandula angustifolia" achten.