Eine Steintafel am Haus Dreifaltigkeitsgasse 3 dokumentiert dessen Erstnennung im Jahr 1374. Die Hofstatt gehörte damals einer nicht mit Namen genannten "Pirprewin", also Bierbrauerin, die dort die älteste urkundlich belegte Braustätte der Stadt führte.
"Freihammer übernimmt Brauhaus und expandiert im 17. Jahrhundert"
Die ersten namentlich bekannten Besitzer des Brauhauses waren die Familie Kaserer und Ende des 15. Jahrhunderts der Bierbräu Hans Payrhamer, zu dessen Zeit als Hausname "In der Plaich" belegt ist. Nach dem 1602 eingeheirateten Brauer Sebastian Freihammer, dessen Familie fast hundert Jahre die Brauerei besaß, hieß diese nun "Freihammerbräu" und zählte zu den größten Braustätten der Stadt.
Wie der Schlamkeller Eichstätts Biergeschichte prägte
1813 erwarb der gebürtige Eichstätter Nikolaus Schlam die Brauerei und eröffnete kurz danach auch an der Müllner Hauptstraße (Nr. 7) einen Bierkeller mit Gartenbetrieb, den "Schlamkeller". Sein gleichnamiger Sohn stellte 1871 den Braubetrieb ein und veräußerte zwei Jahre später die Liegenschaften der Familie, deren Name aber noch Jahrzehnte für ihre Gaststätten üblich blieb. Das "Schlambräu" wurde von verschiedenen Besitzern als Gasthaus weitergeführt, so ab 1906 von Christoph Stockmeyer, der 1913 Konkurs anmelden musste.
Die weitere Geschichte des Hauses ist eng mit dem legendären "Speckmichl", dem aus Oberösterreich gebürtigen Bauernsohn und späteren Hotelier Michael Hofinger (1870-1944), verbunden. Hofinger hatte im Jahr 1900 den Gasthof zum "Münchner Hof" (Lederergasse 10) erworben, der zuvor lange unter dem Namen "Zum Roten Ochsen" firmiert hatte. Hier betrieb er eine Weinstube und servierte auserlesenen Speck, dem er seinen Spitznamen verdankte.
Der "Speckmichl" kaufte auch das Haus Lederergasse 8 und vereinigte seine beiden Häuser. 1917 erwarb er zudem das alte "Schlambräu" und führte es in der Folge gemeinsam mit dem "Münchner Hof".
"Münchner Hof" modernisiert Beherbergungsbetrieb ab Herbst 1927
Ab Herbst 1927 ließ Hofinger seine Liegenschaften zu einem modernen Beherbergungsbetrieb umbauen. Das im Sommer 1928 eröffnete Hotel "Münchner Hof" verfügte über 70, durch ein markantes Eichentreppenhaus und einen elektrischen Lift erschlossene, Fremdenzimmer mit Zentralheizung. 45 Zimmer hatten ein eigenes Telefon und die neue Dachterrasse bot einen traumhaften Ausblick auf die Altstadt. Das Haus war für seine gehobene Küche bekannt und man druckte selbst täglich aktuelle Speisekarten. Im Zuge des Umbaus wurde auch die noch heute erhaltene Steinfigur des "Münchner Kindls" am Haus angebracht.
Wiederaufbau und Renovierung
Der "Münchner Hof" wurde beim dritten Bombenangriff auf Salzburg am 17. November 1944 beschädigt, drei Menschen starben bei der Detonation einer Zeitzünderbombe. 1945 bis 1948 war das Haus von der US-Army beschlagnahmt und nach einer Renovierung wieder ein Hotel. 1960 wurde der "Münchner Hof" in ein Bürohaus umgewandelt.
Das Richtung Platzl direkt anschließende Haus Dreifaltigkeitsgasse 1, die alte Wirtsbehausung "Goldenes Kreuz", später im Besitz des Kaufmanns Franz Zeller und daher "Zellereck" genannt, wurde 1908 zur Verbreiterung der Linzer Gasse demoliert und deutlich rückversetzt wieder aufgebaut.