Das öffentliche Verkehrsnetz in ganz Österreich wie auch im benachbarten Bayern biete ein breites Angebot für Berg- und Wanderbegeisterte. "Im Internet lassen sich sehr viele Touren finden, die einfach und unkompliziert mit den Öffis zu meistern sind." Delleske setze dabei keineswegs nur auf Bus und Bahn, weil es für die CO₂-Bilanz von Vorteil sei - "ich genieße es auch sehr, einfach aus dem Fenster schauen zu können und in Ruhe zu frühstücken, statt auf der Autobahn gestresst im Stau zu stehen".
Rücksicht auf Flora und Fauna nehmen
Um Wild in seinem Zuhause nicht unnötig aufzuschrecken, sei es wichtig, nicht zu Tagesrandzeiten am Berg unterwegs zu sein, fährt Delleske fort. "Frühmorgens vor dem Sonnenaufgang mit der Stirnlampe hinauf- oder spätabends mit dieser hinunterzuwandern sollte möglichst vermieden werden", sagt er. Bei manchen Touren sei dies aufgrund ihrer Länge nicht möglich. "In diesem Fall sollten die Bergsteigerinnen und Bergsteiger unbedingt auf dem Weg bleiben und sich dabei gerne laut unterhalten. So hören Wildtiere, dass sich Menschen nähern, und erschrecken sich nicht oder weniger."
Überhaupt sei es stets ratsam, auf den vorgesehenen Wegen zu bleiben und keine Abkürzungen zu nehmen. Erstens schrecke man so weniger Tiere auf, die sich an die Menschen auf den gekennzeichneten Wegen gewöhnt haben - zweitens schone man so die Pflanzenwelt der Berge. "Wenn ihn ständig Menschen betreten, schadet das dem Boden, es kann in Folge zu Bodenerosionen kommen."
Umweltfreundliche Jause am Gipfel
Hat man schließlich die nötigen Höhenmeter bewältigt und findet sich auf dem Gipfel mit atemberaubendem Ausblick wieder, haben umweltbewusste Bergsteigerinnen und Bergsteiger eine Jause mit geringem ökologischen Fußabdruck dabei. Zweifelsohne sei dabei die Reduktion von fleischhaltiger Kost zu empfehlen, sagt Delleske. "Ich möchte den Leuten aber natürlich auch nicht ihre Landjäger verbieten. Es geht einfach nur darum, dass wir uns alle Gedanken darüber machen, was wir im Sinne der Umwelt adaptieren können."
Sehr empfehlenswert sei in jedem Fall wiederverwendbares Geschirr statt Plastiksackerl und, besonders ungünstig, Alufolie sowie nicht jedes Mal eine neue PET-Flasche im Supermarkt zu erstehen. Verpackungen und Essensreste wie Bananenschalen und Apfelbutzen seien unbedingt wieder mit ins Tal zu nehmen. "Es dauert sehr lange, bis manche Lebensmittel verrotten, und man riskiert, dass Tiere sie fressen, denen das wiederum nicht guttut. Bei Materialien wie Plastik und Alufolie kann es sein, dass Tiere sie wiederum für den Nestbau verwenden und deren Junge in Folge ertrinken, weil das Wasser durch die Materialien nicht durchfließen kann."
Auch auf andere Menschen schauen
Zwar nicht unbedingt im Sinne der Umweltverträglichkeit, aber im Sinne des fairen Verhaltens am Berg betont Delleske, wie wichtig es sei, auch auf die anderen Wanderer Rücksicht zu nehmen. "Immer wieder erlebt man das ja, dass jemand seinen Stiefel durchzieht und sich an Engstellen an allen vorbeiquetscht, um seine Bestzeit am Berg einzuhalten", beschreibt Delleske. "Ein solches Verhalten führt zu Stress und Ärger am Berg und kann gefährlich werden."
Natürlich sei es in Ordnung, ambitionierte Aufstiegszeiten anzuvisieren, die Rücksichtnahme auf andere Bergsteiger solle dabei aber keineswegs zu kurz kommen. "Es empfiehlt sich, in Ruhe auf eine geeignete Stelle zum Überholen zu warten, und ebenso, jemandem dicht hinter einem den Vortritt zu gewähren."
Tipps für Bergtouren im Land Salzburg mit Öffi-Anreise:
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