Warum die Euphorie von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern urplötzlich kippt? Die Gründe dafür können vielfältig sein, zeigt Klaus Raggl in seinem Motivationsratgeber "Give me five!": falsche Versprechungen, Führungskräfte, die nicht die Qualitäten mitbringen, die sie in ihrer Position eigentlich haben müssten, Veränderungen in der Organisationsstruktur durch Firmenübernahmen oder die Zusammenlegung von Abteilungen. Die Konsequenz daraus: Dienst nach Vorschrift, die Suche nach einem neuen Job - oder aber ein lösungsorientiertes Gespräch, das Wege wieder frei macht.
Raggl identifiziert fünf Zufriedenheitsfaktoren
Raggl ist ein Praktiker, der für Menschen in der Praxis schreibt: Nach seinem Mechatronikstudium in Linz und seiner Promotion an der ETH Zürich war er in führender Funktion in Unternehmen wie Hilti, Liebherr und Magna tätig, bevor er 2013 eine eigene Firma gründete. "Ich setzte mich schon früh mit verschiedenen Ansätzen zu Führungsstilen und mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung auseinander. Mit wachsender Personalverantwortung wurde dieses Thema natürlich immer wichtiger für mich", sagt er. Fünf zentrale Faktoren hat Raggl im Laufe seiner Karriere identifiziert, wenn es um die Jobzufriedenheit geht: die Aufgabe, das Team, die Weiterentwicklung, Work-Life-Balance sowie Wertschätzung durch Anerkennung und Gehalt. Als einfaches Analyseinstrument der persönlichen Situation im Beruf nimmt er die Hand - immerhin besteht auch sie aus fünf Teilen. Und wie eine Hand nur durch das Zusammenspiel der einzelnen Finger reibungslos funktioniert, müssen alle Bereiche des beruflichen Lebens stimmig sein, damit Mitarbeiter voll leistungsfähig und -bereit sind.
Karriereziele erfolgreich definieren und erreichen
Woran es hapern kann, macht der Autor anhand von fünf prototypischen Karriereverläufen klarer erkennbar. Diese helfen, Lösungen für die eigene Situation zu finden und gegebenenfalls entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Dazu kommen Tipps und Selbstreflexionsfragen, bei denen Raggl beide Seiten mitdenkt - die der Arbeitnehmenden und jene von Personalverantwortlichen und Führungskräften. Seine Fünf-Finger-Methode ist außerdem ein hilfreiches Reflexionstool im Mitarbeitergespräch, um Ziele zu definieren, Ziele abzugleichen und damit die Weiterentwicklung zu gewährleisten. Wichtig sei die Qualität dieser Gespräche: Besprochene Punkte gehören in einen Umsetzungsplan; bei einem Folgetermin wird abgeklärt, was sich verändert hat: "So kann man viele Situationen retten und ins Positive drehen", ist Raggl überzeugt. Und: "Wer Menschen als Menschen sieht, bringt das Gute in ihnen hervor."