Lehre ist nur etwas für Schulabbrecher? Junge Leute haben keine Lust mehr zu arbeiten? Vorurteile wie diese hat nun das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent im Auftrag von Obi unter die Lupe genommen. Befragt wurden dazu 1000 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 14 und 75 Jahren.
Über 70 Prozent der Befragten erkennen das Potenzial, durch eine Lehre Karriere zu machen
Es zeigt sich: Fast die Hälfte der Befragten (46%) stuft die körperliche Anforderung bei einer Lehre als hoch ein. Die Mehrheit (55%) sieht eine Lehre zudem als geistig fordernd. Trotz dieser Anforderungen wird das Potenzial von Lehrberufen zunehmend erkannt: Karriere mit Lehre ist laut 72 Prozent der Befragten jedenfalls möglich. "Karriere mit Lehre ist hier nicht nur ein Marketingspruch, sondern im Handel gelebte Realität. Wir haben unzählige Führungskräfte, die einst mit einer Handelslehre gestartet sind. Darum gilt es, die Bekanntheit und die Wertschätzung dieser Ausbildung zu erhöhen", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.
Gen Z kritisiert vermeintlich starre Arbeitszeiten
Die Gen Z steht der Lehre dabei am kritischsten gegenüber: Im Vergleich zu anderen Generationen ist sie am ehesten der Meinung, dass Lehrlinge unflexible Arbeitszeiten haben (41% vs. 29% gesamt) und die Work-Life-Balance schlecht ist (32% vs. 23% gesamt). "Die Wahrnehmung der Karrieremöglichkeiten im Handel und im Baumarktsektor hat sich positiv verändert. Doch unsere Umfrage bestätigt, dass gerade die Kernzielgruppe von Lehren noch nicht zur Gänze überzeugt ist", erklärt Bettina Braun, Regional Head of People & Transformation Austria & Switzerland bei Obi.
Junge Generation verändert Arbeitswelt
Jeder Zweite (49%) bestätigt das Vorurteil, dass junge Leute keine Lust haben zu arbeiten. Bettina Braun hat darauf eine ganz andere Sichtweise: "Wir bemerken, dass sich vor allem die Erwartungen der jungen Generation gegenüber Arbeit verändert haben, aber sie sind nach wie vor voller Tatendrang. Als Unternehmen müssen wir ein Arbeitsumfeld schaffen, wo junge Arbeitnehmer mitgestalten und ihre gesamte Persönlichkeit einbringen können."
Beruf und Privatleben vereinbaren
Fast die Hälfte (49%) gibt an, dass beruflicher Erfolg nur mit Einschränkungen im Privatleben möglich ist. Auch darauf hat Braun eine klare Antwort: "Unsere Mitarbeitenden sind der Grund für zufriedene Kunden. Sie sind der Schlüssel für unseren Unternehmenserfolg und daher arbeiten wir stetig an einem positiven Arbeitsumfeld. Von enormer Wichtigkeit sind dabei Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die uns durch Flexibilität in puncto Arbeitszeiten und -modellen gelingt."
Umfrage bestätigt Obi-Kampagne positiv
Die Erkenntnisse der Umfrage bestärken Obi darin, mit der "Hidden Talents"-Kampagne nicht nur Nachwuchstalente zu gewinnen, sondern auch das Image des Berufsbilds nachhaltig und sinnstiftend zu verändern. Auch Monika Sandberger, Geschäftsführerin der unabhängigen, gemeinnützigen und branchenübergreifenden Initiative zukunft.lehre.österreich, unterstreicht dies: "Obi bietet jungen Menschen eine hervorragende Plattform, um ihre berufliche Laufbahn vielseitig und international zu gestalten. Die Skepsis der Gen Z gegenüber Lehrberufen zeigt uns, wie wichtig es ist, moderne Ausbildungsmodelle und flexible Arbeitsstrukturen stärker in den Vordergrund zu rücken, um das Image der Lehre als wertvolle Karriereoption weiter zu stärken. Gerade junge Menschen legen großen Wert auf Work-Life-Balance und Karrieremöglichkeiten. Wir müssen zeigen, dass Lehrberufe im Handel und Baumarktsektor genau diese Ansprüche erfüllen und mehr Flexibilität bieten als oft angenommen."
