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Krampus, Percht & Co. feiern 30er

Die Saison der Radecker Pass ist lang. Viele der aktiven Mitglieder schlüpfen ins Krampus- oder Nikolaus-Kostüm. Und in den Raunächten treiben sie mit ihren sechshörnigen Masken den Winter aus.

Das Brauchtum wird bei der Radecker Pass seit 30 Jahren groß geschrieben.
Das Brauchtum wird bei der Radecker Pass seit 30 Jahren groß geschrieben.

Das Krampusvirus hat ihn wieder vor etwa zehn Jahren erfasst. Fabian wollte mit fünf Jahren Krampus sein, und so ist Papa Robert Baumann in der Radecker Pass gelandet.
Seit fünf Jahren ist der passionierte Krampus Obmann. "Ich bin - wie viele andere im Verein auch - Nikolaus, Krampus und Percht in einem", sagt der 50-jährige Bergheimer.
Die Radecker Pass aus Bergheim feiert heuer ihren 30. Geburtstag. Gegründet wurde sie 1993 von Mario Hasenöhrl aus Radeck, deshalb auch der Name.

"Höhepunkt ist die Traktorfahrt voller Kramperl von Haus zu Haus."
Robert Baumann, Obmann

Der Verein ist stets gewachsen - seinen Grundsätzen und dem Brauchtum ist er stets treu geblieben. "Wir sind ein traditioneller und familienfreundlicher Krampusverein", sagt Baumann.
Derzeit haben die "Radecker" 50 Mitglieder, davon 20 aktive "erwachsene" Krampusse und zehn Kinderkrampusse zwischen 5 und 13 Jahren. Weiters gibt es einen eigenen Nikolaus, ein "Körberlmandl" und drei Hexen. Seit zwei Jahren tragen einige der Krampusse in den Raunächten auch eine Perchtenmaske.

Perchten tragen sechs Hörner und haben ein Klappmaul

Alle Masken sind traditionell aus Holz von der Familie Wolfgang Gangl. "Wir laufen ohne Blut und leuchtende Augen", sagt der Obmann. Die Holzmasken sind an die neun Kilogramm schwer, mit zwei Stein- oder Ziegenbockhörnern. Neun aktive Krampusse tragen in den Raunächten auch sechs Hörner. "Das ist der Hauptunterschied, und ein Klappmaul", sagt Baumann.
Wenn er als Nikolaus mit dem Traktor in Bergheim unterwegs ist und Zeichnungen von Kindern bekommt, "oft werden auch Gedichte aufgesagt, das berührt mich sehr", sagt Baumann.
Kinder liegen den Krampussen besonders am Herzen. Seit zehn Jahren sind die "furchtbaren Gesellen" in Kindergärten unterwegs, um den Jüngsten die Angst vor dem Krampus zu nehmen.

Brauchtum weitergeben für die die weiteren Generationen

"Jedes Jahr haben wir zwischen acht und 12 Kinder in der Gruppe, oft laufen Väter und Kinder in der gleichen Gruppe. Wir sind ein familiärer Verein."
Am Samstag, 25. November, wird das Jubiläum auf dem Dorfplatz gefeiert. Der Nikolaus kommt um 17.15 Uhr und verteilt Geschenke, und am Abend sorgen 200 Krampusse aus 15 Gruppen für Gänsehaut. Ausgerückt wird etwa zehn Mal; das heuer vierte Traktorfahren findet am Mittwoch, 6. Dezember, statt. Der Weg der "Radecker" führt ab 17 Uhr vom Gastagweg bis zum Bräumühlweg.
Infos unter www.radecker-pass.at

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