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Sommer, Sonne, Kräuterzeit

Drei beliebte Kräuter im sommerlichen Porträt

Melisse
Melisse
Susanne Brunauer
Susanne Brunauer

Endlich ist er da, der Sommer! Ein halbes Jahr ist bereits vergangen, wir haben gearbeitet, die Kinder haben gelernt bis zum Umfallen (oder auch nicht), nun freuen wir uns alle auf den wohlverdienten Urlaub. Auch zu Hause im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon können wir es uns gemütlich machen und Sommerfeeling pur genießen. Gerade die Kräuter, die wir im Frühling angepflanzt haben, entfalten in der Wärme ihre vollen Aromen und Düfte. Einige werden gerne für Cocktails und leichte Sommersäfte verwendet und dürfen in keinem Bauerngarten fehlen.

Ein gern verwendetes Kraut und in fast jedem Kräutergarten zu finden ist z. B. die Melisse - Zitronenmelisse, Frauenmelisse oder Mutterkraut genannt. Sie gehört zur Familie der Lippenblütengewächse und stammt aus dem Mittelmeerraum, ist mehrjährig, ca. 50 cm hoch und wächst buschig verzweigt. Ihr zitroniger Duft ist namengebend. Sie ist nicht anspruchsvoll, gedeiht auf sonnigen bis halbschattigen humosen Gartenböden und blüht von Juni bis August mit kleinen weiß-bläulichen Blütenköpfchen. Die Melisse ist ein Schwachzehrer, liebt aber reichlich Wasser. Die frischen Blätter kann man laufend ernten, man verwendet sie zum Saftmachen, der als Sommergetränk sehr erfrischend und beliebt ist. Zum Trocknen für Tee sollte man den ersten Schnitt kurz nach der Blüte nehmen. Durch ihre Inhaltsstoffe, die Gerb- und Bitterstoffe, Harz, Schleime und ätherischen Öle, ist die Melisse auch als sanfte Medizin für Körper und Seele ein gern verwendetes Hausmittel, hat sie doch beruhigende und krampflösende Wirkung und auch antivirale Eigenschaften.

Minze
Minze

Ein weiteres Kräutlein aus dem Bauerngarten, das gerade voll im Saft steht, ist die Minze. Pfefferminze, Grüne Minze oder Edelminze sind die gebräuchlichsten Arten. Sie gehört ebenfalls zur Familie der Lippenblütler, gedeiht unkompliziert und ist fast nicht mehr wegzukriegen, wenn sie sich einmal im Garten ausgebreitet hat. Damit sie andere Pflanzen nicht verdrängt, sollte man sie in einen Topf setzen. Sonnig bis halbschattig und feuchter, humus- und nährstoffreicher Boden ist der ideale Standort für die Minze. Ihr Geruch nach Menthol ist sehr erfrischend und belebend. In der Volksheilkunde wird sie, wie die Melisse, wegen ihrer Bitter- und Gerbstoffe, ätherischen Öle und des Menthols bei Magen- und Darmverstimmungen und Erkältungen eingesetzt. In der Küche zum Würzen von Speisen und Soßen, gerne für Lamm, als Tee oder bei äußerlicher Anwendung zum Einreiben. Heute gibt es schon sehr viele Fruchtminzen, Apfel-, Ananas-, Orangen- oder Erdbeerminze z. B. Auch sie werden gerne verwendet, um klassische Sommergetränke wie Hugo oder Cocktails aufzupeppen und noch erfrischender zu machen.

Salbei
Salbei

Eine dritte Pflanze aus der Familie der Lippenblütler ist der Salbei, der ebenfalls in keinem Kräuter- oder Bauerngarten fehlen darf. Hier gibt es auch über 900 Arten. Sein Name sagt schon aus, dass er in der Volksheilkunde Verwendung findet: Salvia vom Lateinischen salvare, was "heilen" heißt. Zwei- bis mehrjährig, ca. 50 cm hoch und krautig verzweigt, stammt der Salbei ebenso aus den Mittelmeerländern . Die Blätter sind einfärbig bis zwei- oder sogar dreifärbig, er liebt voll sonnige, voll durchlässige Böden mit Lehm- oder Kalkanteil und ist ein Schwachzehrer. Die frischen Blätter kann man ganzjährig verwenden, zum Trocknen nimmt man die Blätter und jungen Triebe vor der ersten Blüte. Der Salbei ist stark aromatisch und hat einen kampferartigen Geschmack. Wegen der ätherischen Öle und Gerbstoffe wird er gerne bei Mandel- und Rachenentzündungen oder Blähungen eingesetzt. Auch in der Küche hat der Salbei viele Verwendungsmöglichkeiten: zum Würzen von Fleisch- und Geflügelgerichten, zum Braten und Grillen, für Soßen, als Tee, zum Gurgeln, Einreiben oder als Aufguss. Größere Salbeiblätter kann man auch im Backteig frittieren und mit einem Kräuterdip als leichte Mahlzeit genießen. In der Mythologie wird er auch "Speise der Gebärenden" genannt und gilt als wirksame Schutz- und Heilpflanze, die von den Göttern gesegnet ist. Mit diesen Sommerkräutern, sei es als leichte Mahlzeit mit frittierten Salbeiblättern oder ein spritziger Minze-Hugo, sind auch zu Hause Erholung und Urlaubsfeeling garantiert!

Schönen Sommer!

Dieser Beitrag stammt aus dem Magazin: