Unten im Tal ist es schwül und heiß. Der Hitze entfliehen kann man bestens in luftiger Höhe entlang der Großglockner Hochalpenstraße. Nationalpark Rangerin Heike Renger ist seit 20 Jahren Insiderin und kennt einige erfrischende Plätze zum Abkühlen.
Per E-Mobil geht's von Bruck Richtung Fusch an der Glocknerstraße. Hier bietet sich bereits in Ferleiten ein Stopp an. "Der Walcher Wasserfall steht etwas im Schatten der Krimmler Wasserfälle, ist aber mindestens genauso imposant und schön", sagt die 47-Jährige. Auf dem Weg nach oben ist unsere nächste Station das Piffkar. "Viele Besucher bleiben hier nicht stehen. Sie wollen nur rauf", sagt sie. Das sei schade, denn ein Lehrweg durch den Wald mit Vogelstimmen & Co. in Sichtweite zu einem kleinen Wasserfall "ist ideal zum Füße vertreten".
Auf zur Edelweißspitze
Als dritten Ort hat die Bergwanderführerin aus Bruck das Hochmais auf dem Plan. "Hier weht noch ein frischeres Lüfterl." Fleckvieh hat sich in der Wiese zum Wiederkauen niedergelassen - eine echte "Kuhl"-cation eben - beste Aussicht zum mächtigen Großen Wiesbachhorn gegenüber inklusive.
Durch die nebelverhangene Hexenküche über mehrere Kurven geht's weiter über die Waldgrenze bergwärts.
Ein Abstecher zur Edelweißspitze, dem höchsten befahrbaren Punkt an der Großglockner Hochalpenstraße auf 2571 Meter, lockt danach die Hitzegeplagten. Der Ausblick auf die Bergwelt und den Zeller See ist ein Genuss. Von hier aus steht eine eineinhalbstündige Tour zum Baumgartlkopf und zurück am Programm. Nach gemütlicher Einkehr in der Edelweißhütte geht's weiter zur Fuscher Lacke, wo es ein erfrischendes Erlebnis ist, seine Füße im eiskalten Wasser baumeln zu lassen.
Auf der Suche nach Schnee
Heike hört oft bei ihren Touren von den Besuchern der Straße: "Wir wollen Schnee sehen und im Schnee spazieren gehen." Das ist jedenfalls an vielen Stellen möglich - wie beim Hochtor zwischen Salzburg und Kärnten auf 2504 Metern. "Hier scheidet sich nicht nur das Bundesland, auch das Wetter." Beim kurzen Aufstieg am historischen Römerweg zieht Nebel auf. Eine Rutschpartie im Schnee bei 7 Grad Celsius ist lustig und erfrischend.
Imposante Wasserfälle
Am Fensterbach kommt niemand vorbei, denn er befindet sich direkt an der Gletscherstraße zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Mit ein paar Schritten nähert man sich dem Wasserfall, spürt den Sprühnebel und die Wassertropfen auf der erhitzten Haut - das gut tut! Ebenso gut fürs Gemüt ist die kurze Wanderung vom Glocknerhaus zum Margaritzenstausee.
Beliebtes Fotomotiv und ein "To do" ist beim Nassfeld-Speichersee mit dem tollen Wasserfall. Und angekommen auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe bietet auch der Gletscherweg zur Pasterze - mit etwas Zeit - Frischemomente der Extraklasse.