Es fällt immer wieder schwer, am Restaurant Obauer in Werfen vorbeizufahren. Aber heute haben wir ein Lächeln im Gesicht. Rudi Obauer hat uns ein paar Kilometer weiter zum Grillen auf seinen Bergbauernhof eingeladen. Sein Freund, der Fischer Walter Grüll, ist auch mit von der Partie. Er hat eine frische Bachforelle und einen Huchen im Gepäck.
Es geht weiter Richtung Bischofshofen und irgendwo hinter Pöham steil hinauf auf den Berg. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die wir die Serpentinen hinauffahren, steigen wird aus und fühlen: Glückseligkeit. "Zwei Stunden haben wir Zeit", rufen wir Rudi zu. Der schüttelt nur den Kopf und sagt: "Das werdet ihr schon sehen." Die Aussicht ist atemberaubend. Sepp Forcher war hier auch gern zu Besuch, erzählt Rudi. Er meinte, dieser Ort sei lebensverlängernd. In diesem Moment spüren wir: Es könnte heute doch ein bisserl länger dauern.
Rudi und sein Bruder Karl Obauer gelten schon lang als beste Köche Österreichs. Seit 27 Jahren halten sie die Höchstwertung im "Gault Millau". Kurz: Für Österreich haben die Obauers denselben Stellenwert wie Paul Bocuse für Frankreich. Und jetzt steht Rudi mit kurzen Hosen vor uns und legt ein paar Buchenscheite in einen prächtigen gemauerten Grill. Dieser hat zwei Kammern. In der einen macht er das Feuer, in die andere schaufelt er die Glut. Wir werden gleich mehrgängig essen. Gekocht wird mit großer Konzentration und wenig Aufwand.