Der fünfte und letzte Tag der Eisheiligen, die kalte Sophie, erschien dem Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer und Dominik Elmer vom Offenen Himmel der Erzdiözese als der perfekte Tag, um die europäische Eissorte des Jahres zu verkosten - trägt sie doch den klingenden Namen "Halleluja".
In seinem Eissalon Alpz auf dem Platzl in der rechten Altstadt servierte Celal Karaarslan den beiden einen Becher mit drei Kugeln der cremigen Köstlichkeit. Der Geschmack von Schokolade, Nuss und Nougat brachte die beiden passend zum Namen durchaus zum Jubeln. "Wunderbar", schwärmte Hofer und fügte an: "Süß, das liebe ich." Somit erteilte Hofer der Rezeptur seinen Segen. Eis schleckt der Weihbischof ansonsten selten. Wenn er sich ab und zu eine Kugel gönnt, bevorzugt er Schokolade.
Kreiert hat die Sorte "Halleluja" Vincenzo Squatrito von der Eisdiele Ritrovo Orchidea im sizilianischen Oliveri. Der Wettbewerb war anlässlich des Heiligen Jahres 2025 ausgeschrieben worden. Im Jänner wurde die Sorte auf der Eisfachmesse in Rimini präsentiert. Das Rezept steht allen Eissalons zur Verfügung. In Österreich wird es mit Hilfe der Wirtschaftskammer verteilt. Hauptbestandteile sind Schokolade, geröstete Haselnüsse und Nougat.
Als einer der Eismacher in Salzburg bietet Celal Karaarslan die Sorte an. Erst im März knackte er den Guinness-Weltrekord, nachdem er binnen 18 Tagen mit einem Team von zehn Leuten 1301 verschiedene Eissorten hergestellt hatte.
Als das Rezept für die Sorte Halleluja veröffentlicht wurde, griff er es auf, wandelte es aber etwas ab. "Eigentlich gleicht es sehr meinem Rezept für die Sorte Bacio, die ich von Anfang an im Sortiment habe, deshalb habe ich etwas Karamell dazugefügt. Und ich verwende nur 11,5 Prozent Zucker." Die Haselnüsse bezieht der gebürtige Türke aus seinem Heimatland. Die Schokolade kommt aus Italien. Mit dem Weihbischof und Dominik Elmer genossen drei Schülerinnen aus dem BG Nonntal einen Eisbecher. Sie hatten im evangelischen Religionsunterricht, begleitet von Pfarrerin Karin Kirchtag aus der Auferstehungskirche, einen Ausflug in die Gelateria unternommen.
Gesponsert vom Vatikan und dem italienischen Ministerium für Landwirtschaft und Ernährung wurde das Eis im März in Rom verkostet. Die Kostprobe gab es gegen eine Spende, der Erlös kam dem vatikanischen Obdachlosenprojekt "13 Häuser für Syrien" zugute. Die Erzdiözese Salzburg wird ein erfrischendes "Halleluja" am 23. Mai in der Langen Nacht der Kirchen kostenlos unters Volk bringen: "Wir werden das Eis zu Beginn des Familienprogramms um 16 Uhr im Innenhof von St. Peter verteilen", kündigt Dominik Elmer an. Celal Karaarslan gefällt diese Mischung: "Ich als Moslem darf ein Eis machen, das unter dem Namen ,Halleluja' bei der Langen Nacht der Kirchen genascht wird."
Das Hauptprogramm der Langen Nacht der Kirchen beginnt um 18 Uhr. Das Angebot ist breit gefächert und reicht von Gottesdiensten über Konzerte, Theater und Tanz bis zu Gesprächen. Wild wird es in der Andräkirche: Von 18.30 bis 20 Uhr wird in einem Live-Podcast das Trio Robin, Marco und Felice mit seinem "Café am Rande der Freundlichkeit" zu erleben sein.
Ein Highlight ist auch auf dem Domplatz zu erleben. Ein Kran der Firma Palfinger wird Groß und Klein in luftige Höhen befördern. Dabei eröffnet sich die Möglichkeit, den Dom und das Geschehen zu ebener Erde quasi aus göttlicher Perspektive zu betrachten.