Hotel Gaisbergspitze

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Das Hotel Gaisbergspitze um 1910.
Bild unten: Österreichs Segelflugberg - der Gaisberg in der Stadt Salzburg. Die "Kassel 20", gesteuert von Robert Munz, auf dem Flug ins Salzburger Becken. Links sieht man das Hotel Gaisbergspitze.

Das Hotel Gaisbergspitze war ein Berghotel auf der Gaisbergspitze des Salzburger Hausberges, des Gaisbergs.

Geschichte

Es wurde in den Jahren 1880 bis 1881 von Joseph Cathrein unweit der Bergstation der Gaisbergbahn, fast an der Hangkante zur Stadt Salzburg hinunter, errichtet. Es war ein dreistöckiger Bau, der an der Südseite einen Turm hatte, auf dessen Spitze eine Aussichtsplattform eingerichtet war. Das Hotel bot für 50 Personen Platz und verfügte über einen großen Speisesaal.

Wie aus einer Anzeige im Salzburger Volksblatt vom 4. April 1885 hervorgeht hatte Cathrein sein Hotel verpachtet und dürfte auch das Hotel Zistelalm besessen haben. Auch dürfte das Hotel in den Wintermonaten geschlossen gewesen sein.[1]

Im Frühjahr 1885 suchte Cathrein um die Herstellung einer Telefonleitung zu beiden Hotels an.[2] Wenige Tage später wird die Zustimmung erteilt.[3]

Am 3. August 1885 besuchte Erzherzogin Valerie den Gaisberg sowie die beiden Hotels von Cathrein. Sie sprach sich dabei höchst befriedigt über die ebenso geschmackvolle wie praktische Einrichtung beider Etablissements aus. Schließlich benutzte die Erzherzog die neue Telefonleitung und erteilte vom Gaisberg den Auftrag, es möge an Ihre Majestät Elisabeth von Österreich ein Telegramm geschickt werden, welches Allerhöchst derselben das Wohlbefinden Ihrer Tochter melden soll.[4]

Am 6. Juni 1887 fuhr mit dem ersten Nachmittagszug um 14 Uhr der Sektionschef im Handels-Ministerium und Präsident der Generaldirektion der österreichischen Staatsbahnen Alois Czedik von Bründlsberg und Eysenberg in Begleitung mehrerer Herren von der Generaldirektion auf den Gaisberg. Die Gesellschaft nahm im Hotel Gaisbergspitze das Diner ein und sprach sich über alles sehr lobend aus.[5]

Der Schubertbund aus Wien, der am 26. Juli 1887 ein Wohltätigkeitskonzert in Salzburg gab, war in der Früh um 07:40 Uhr mit zwei Sonderzügen auf den Gaisberg gefahren. Das Hotel war aus diesem Anlass festlich beflaggt. Bis zur Talfahrt um 11:30 Uhr war noch Zeit für ein Gruppenbild, das der Salzburger Fotograf Friedrich Pflauder machte, der neben dem Hotel in der Villa Pflauder sein Atelier hatte.[6]

Die Herren des Hofstaates des deutschen Kaisers Wilhelm I. waren dann am 11. August 1887 zu Besuch im Hotel. Mit dabei waren Alois Czedik von Bründlsberg und Eysenberg und Hofrat Claudy.[7]

Die Teilnehmer des Kongresses für internationale Erdmessung waren am 18. September 1888 zu Mittag Gäste im Hotel.

Das Hotel war im Besitz der Gaisbergbahn AG. An ihm war eine Thurwieser-Gedenktafel an den Meteorologen, Alpinisten und Theologieprofessor Peter Karl Thurwieser angebracht gewesen.

Gerücht

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Am 24. Februar 1939, zur Mittagszeit, brannte es ab und wurde nie mehr wieder aufgebaut. Gerüchte, der Brand sei durch SS-Einheiten gelegt worden, da der Gipfelbereich für militärische Forschungen verwendet werden sollte, wurden zwar heftig dementiert, aber niemals aus der Welt geschafft.

Bildlink

Weblinks

  • ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 22. Juli 1882, Seite 3: eine Werbeeinschaltung mit Preisen von Speisen und Getränken, sowie Öffnungszeiten;

Quellen

  • Salzburger Fotografien 1880 - 1918 aus dem Atelier Würthle, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 18, 2003, ISBN 3-901014-93-4
  • Pervesler, Wolfgang und Pervesler, Kurt: Geheime Kommandosache Gaisberg in Schriftenreihe des Vereins Freunde der Salzburger Geschichte, Band 22,

Einzelnachweise

  1. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 4. April 1885, Seite 15
  2. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 16. Mai 1885, Seite 2
  3. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 21. Mai 1885, Seite 4
  4. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 3. August 1885, Seite 2
  5. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 7. Juni 1887, Seite 2
  6. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 26. Juli 1887, Seite 3
  7. Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 11. Augsut 1887, Seite 3