Josef Dornig
k. k.[1] Regierungsrat Dr. Josef Dornig (`* 1850 in Triest, Küstenland; † 1913[2]) war Direktor der Landes-Heil- und Versorgungsanstalten.
Geschichtliche Notizen
Am 12. April 1898 wurde Dr. Josef Dornig, Direktor der Landes-Heil- und Versorgungsanstalten, zum Stellvertreter des Vorsitzenden des k. k. Landessanitätsrates für das Triennium 1898 bis 1900 gewählt. Von 1901 bis 1903 war Dornig ein vom Landesausschuss entsendetes ordentliches Mitglied des Landessanitätsrats, dem er bis 1910 angehörte.
Bei der Gemeinderatswahl 1899 in der Stadt Salzburg wurde Dr. Dornig vom II. Wahlkörper in den Salzburger Gemeinderat gewählt.
Nachruf in der "Salzburger Chronik"
K. k. Regierungsrat Direktor Dr. Josef Dornig †. Am Mittwoch verschied nach mehr als dreijährigem Siechtum Regierungsrat Direktor Dr. Josef Dornig. Geboren im Jahre 1850 in Triest, absolvierte er seine Studien an der Grazer medizinischen Fakultät und promovierte daselbst im Jahre 1876. Er trat als Sekundararzt in den Verband des Grazer allgemeinen Krankenhauses, wurde hieraus Assistent und zeitweise Stellvertreter des Dermatologen Professor Lipp und 1881 Primararzt der Abteilung für Dermatologie in Laibach. Im Jahre 1892 wurde ihm unter vielen Bewerbern die neubegründete Stelle eines Direktors der Landeskrankenanstalten des Landes Salzburg übertragen. Als solcher erwarb er sich um die Ausgestaltung des St. Johannsspitales in Salzburg große und dauernde Verdienste. Die Neubegründung der Augen- und dermatologischen Abteilung, der Bau des Kinderspitales, des Gebärhauses, der Infektionspavillons &c. sind zum großen Teil sein Werk: modernen Verwaltungsprinzipien suchte er durch Einführung der Eigenregie die Wege zu bahnen. Bis zu seiner Erkrankung gehörte er dem Landessanitätsrat für Salzburg an. Er war Mitglied der "Deutschen dermatologischen Gesellschaft" des ärztlichen Vereines im Herzogtum Salzburg und korresp. Mitglied des Vereines der Aerzte in Steiermark. Schriftstellerisch hatte er sich auf dem Gebiete der Dermatologie betätigt. 1899—1905 wirkte er als Gemeinderat der Stadt Salzburg. Im Jahre 1901, anläßlich der Anwesenheit Sr. Majestät in Salzburg wurde er durch den Titel eines k. k. Regierungsrates ausgezeichnet. Ein Schlaganfall zwang ihn im Jahre 1910 in den Ruhestand zu treten: nur der hingebenden Pflege seiner Gattin war es zu verdanken, daß er noch so lange am Leben erhalten blieb. Sein lauterer Charakter, seine unerschütterliche Pflichttreue und sein liebenswürdiges Wesen hatten ihm allerorts die größten Sympathien erworben.— Gestern, 4 Uhr nachmittags fand unter großer Beteiligung vom Trauerhause, Schwarzstraße 19 aus, das Leichenbegängnis statt.
Die feierliche Einsegnung erfolgte in der St. Andräkirche. Dem Sarge folgten außer den Angehörigen und Verwandten Reg.-Rat. Dr. Rambousek in Vertretung der Landesregierung, kais. Rat, Bürgermeister Max Ott, Landeshauptmann Exzellenz Prälat Winkler, L.-A. Dr. Rottensteiner, Hofrat Behacker, Vizebürgermeister Dr. Toldt, Reg.-Rat Dr. Schwaighofer, Abg. Dr. Stölzel, die Mitglieder der Aerztekammer und fast sämtliche Beamten des Landesausschusses und der Landeskrankenanstalten. Statt eines Kranzes auf dem Grab des Herrn Regierungsrates Dr. Dornig spendete Herr Johann Krotky, Oberverwalter des St. Johannsspitales, dem Blindenfürsorgeverein einen Betrag von 20 K.[3]
Ehrung
Mit Entschließung von Kaiser Franz Joseph I. vom 27. August 1901 wurde Dr. Dornig "taxfrei" der Titel eines k. k. Regierungsrates verliehen.
Quellen
- ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 12. April 1898, Seite 4
- ANNO, "Klagenfurter Zeitung", Ausgabe vom 1. September 1901, Seite 1
- ANNO, "Rundschau für die Interessen der Pharmacie, Chemie und verwandter Fächer", 1901, Hauptteil, Seite 9
- ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 29. März 1899, Seite 5
Einzelnachweise
- ↑ Erklärung siehe Republik Österreich#Die Verwendung von k. (u.) k.
- ↑ Salzburger Chronik, 6. Oktober 1913, S. 13: K. k. Regierungsrat Direktor Dr. Josef Dornig †.]
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 6. Oktober 1913, Seite 13