Josef Ritter von Rußegger

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Ministerialrat Josef Ritter von Rußegger (* 18. November 1802 in der Stadt Salzburg[1]; † 20. Juni 1862 in Schemnitz, slowakisch Banská Štiavnica) war ein österreichischer Geologe und Montanist.

Leben

Josef Christian Felix Rußegger war der Sohn des gleichnamigen Salzburger Polizeidirektors und Magistratsrats Joseph Rußegger (* 1769; † 1830) und seiner Frau Katharina, geborene Fentbacher. Er besuchte das Salzburger Lyzeum und studierte von Oktober 1822 bis April 1826 an der Bergakademie Schemnitz, slowakisch Banská Štiavnica.

Anschließend war er zunächst am Berg- und Hüttenamt in Mühlbach im Pinzgau angestellt, ab September 1827 als Praktikant bei k.k. Gold- und Silberbergwerk in Böckstein im Gasteinertal, ab 1828 Betriebsbeamter und Kontrollor. Zugleich betrieb er wissenschaftliche Forschungen und konnte mithilfe seiner Instrumente zur Vermessung zahlreicher Alpengipfel beitragen.

1831 wurde er zum Werksverwalter und Amtsvorstand in Böckstein befördert sowie zum Leiter des Goldbergbaus im Raurisertal.

Vom 20. Dezember 1835 bis zum 21. Februar 1841 war Josef Rußegger Leiter der österreichisch-ägyptischen Bergwerks-Expedition, die im Auftrag des ägyptischen Vizekönigs Mehmed Ali die geognostische Struktur seines Herrschaftsbereiches untersuchen sollte. Dabei bereiste er die Libysche Wüste, Syrien, das Taurus-Gebirge, den Sudan, den Sinai und Palästina. Anschließend erforschte er 1939 Griechenland im Auftrag seines Königs Otto, sowie Italien, Südwestdeutschland, Belgien, Frankreich, England, Schottland und Skandinavien. Seine Begleiter wurden von der Wiener k.k. Hofkammer für Münz- und Bergwesen bestimmt.

Nach seiner Rückkehr wurde er als Bergrat (seit 1840) dem montanistischen Departement für Salzburg und Tirol zugeteilt. Als solcher bereiste er mit einer Kommission das Banat und Siebenbürgen, bevor ihn Herzog Franz IV. von Modena 1843 mit einer geognostische Begutachtung seines Herzogtums beauftragte. Noch im Juni 1843 wurde er zum Vizedirektor der k.k. Berg- und Salinen-Direktion in Hall in Tirol ernannt und blieb dort bis 1846. Am 2. Mai 1846 wurde er zum k.k. Gubernialrat, Salinenadministrator und zum Distrikts-Bergrichter von Wieliczka in Galizien ernannt. Seit 1. Februar 1848 war er korrespondierendes Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.

Am 24. Mai 1850 folgte seine Ernennung zum Ministerialrat, Berg-, Forst- und Güterdirektor in Niederungarn und zum Direktor der Berg- und Forstakademie von Schemnitz, slowakisch Banská Štiavnica. Dort verstarb er 1862 und hinterließ seine Sammlungen von Waffen und ethnografischen Gegenständen, die er von seinen Reisen in Europa, Asien und Afrika mitgebracht hatte, dem Salzburger Museum Carolino-Augusteum.

Rußegger war seit 1832 verheiratet mit der Salzburgerin Elise, geborene Gasparotti (* 1802; † 6. Mai 1834)[2], die bei der Geburt seines zweiten Kindes verstarb. In zweiter Ehe war er seit 1842 verheiratet mit Wilhelmine († 1877), der Tochter des Hofrats und späteren Sektionschefs Ministerialrat Peter Freiherr von Salzgeber (* 1789; † 1858).

Publikationen

  • Der Aufbereitungsprozess gold- und silberhaltiger Pocherze im salzburgischen Montanbezirke. Als Beitrag zur Aufbereitungslehre der Pocherze überhaupt. Stuttgart (Schweizerbart) 1841.
  • Reisen in Europa, Asien und Afrika, mit besonderer Rücksicht auf die naturwissenschaftlichen Verhältnisse der betreffenden Länder, unternommen in den Jahren 1835 bis 1841. 7 Bände in 4 Teilen. Stuttgart (Schweizerbart) 1841–1846.
  • Zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze in verschiedenen Zeitschriften und Jahrbüchern.

Ehrungen

Josef Rußegger war Mitglied zahlreiche wissenschaftlicher Gesellschaften.

Kaiser Franz Joseph I. verlieh ihm am 18. Juli 1852 das Ritterkreuz des Leopold-Ordens und erhob ihn damit im April 1853 in den erblichen Ritterstand Österreichs.

Für seine Forschungsarbeiten in Griechenland verlieh ihm König Otto von Griechenland das goldene Kreuz des Erlöserordens.

Quellen

Einzelverweise