Thomas Blaschke

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Univ.-Prof. Dr. Thomas Stephan Blaschke (* 3. August 1965 in Laufen, Rupertiwinkl, Bayern) ist Geograf und Professor der Universität Salzburg.

Leben

Thomas Blaschke besuchte in der bayerischen Grenzstadt Laufen an der Salzach das Gymnasium, an dem er im Jahr 1984 die Reifeprüfung ablegte. Er absolvierte in Salzburg das damals neue Diplomstudium Geographie mit einer von Helmut Heuberger betreuten Diplomarbeit zur Landnutzungsklassifikation im damals geplanten und heute realisierten oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen.[1] Blaschke promovierte 1995 zum Doktor der Naturwissenschaften mit der Dissertation "Analyse und Bewertung eines Ökosystems mit GIS: methodische Untersuchungen am Beispiel der bayerischen Salzachauen" (Gutachter waren Helmut Heuberger und Josef Strobl). Diese Arbeit wurde zwei Jahre später in einer überarbeiteten Fassung in der renommierten Schriftenreihe "Forschungen zur deutschen Landeskunde" publiziert[2] und wurde mit dem Christian Doppler Preis des Landes Salzburg (1995) sowie mit dem Förderungspreis der Österreichischen Geographischen Gesellschaft (ÖGG) ausgezeichnet.[3]

Im Jahr 2001 habilitierte sich Thomas Blaschke an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg mit einer Habilitationsschrift zum Thema "Geoinformation als Grundlage von Umweltmonitoring und Umweltmanagement" für Geographie und Geoinformatik.[4]

Von 2001 bis 2003 war er Professor für Physische Geographie und Geographische Informationssysteme an der Universität Tübingen und kehrte im Jahr 2003 als Privatdozent und Forschungskoordinator am Zentrum für Geographische Informationssysteme (Z_GIS) nach Salzburg zurück.

Von 1. September 2005 bis 31. Dezember 2015 leitete er das Researchstudio iSPACE, zunächst ein Teil der ARC Seibersdorf (heute AIT), ab 2008 Teil einer selbständigen Forschungsgesellschaft, der Research Studio Austria FG.

Von 1. Mai 2006 bis 31. Oktober 2008 war er Inhaber einer Stiftungsprofessur der ARC Seibersdorf und von 2. November 2008 bis 31. Dezember 2012 einer Stiftungsprofessur der RSA FG. Diese Stiftungsprofessur wurde im Zuge einer internationalen Begutachtung mit 1. Jänner 2013 in die Professur Angewandte Geoinformatik an der Universität Salzburg umgewandelt, deren Inhaber er bis heute ist.

Von 2012 bis 2021 war er stellvertretender Leiter des "Interfakultären Fachbereichs Geoinformatik - Z_GIS" an der Universität Salzburg. Dieser Fachbereich wurde im Rahmen der Universitätsreform 2021 zu einem der sechs Fachbereiche der neuen Fakultät für Digitale und Analytische Wissenschaften der Paris-Lodron-Universität, zu dessen Leiter er in Nachfolge von Josef Strobl mit 1. Jänner 2022 bestellt wurde.

Thomas Blaschke zählt zu den 40 weltweit meistzitierten Wissenschaftlern und ist somit der am häufigsten zitierte Forscher der Paris-Lodron-Universität.[5]

Er ist seit dem Jahr 2005 mit Erika Blaschke verheiratet.

Meilensteine

  • 1995–1998: GIS-Beratung für die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege und der Wasserwirtschaftlichen Rahmenuntersuchung Salzach des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft
  • 1992–2001: Referent an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen.
  • 1993–2006: Projekte und Forschungsaufenthalte in Großbritannien, Südafrika, Simbabwe, Mosambik, Polen und den USA.
  • bis 2005: Beratende Tätigkeit bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft
  • 2005–2015: Leiter des Researchstudios iSPACE der Research Studios Austria GmbH (bis Mai 2008: Austrian Research Centers Seibersdorf)
  • 2006, 28. November: Salzburger/in der Woche
  • 2007–2009: Präsident GIS-Cluster Salzburg
  • 2011: Beginn der Leitung des FWF Doctoral College " GIScience"
  • 2012: Gründung des Interfakultären Fachbereichs Geoinformatik - Z_GIS gemeinsam mit Josef Strobl
  • 2015: Mitgründer der Firma Spatial Services GmbH, Spin-off der Universität Salzburg im Bereich Geoinformatik
  • 2015: Korrespondietendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
  • 2018: Mitglied des Advisory Commuttee der European Space Agency (ESA)
  • 2015–2019: Mitgründer mehrere Startups und Spin-offs in Österreich und Deutschland

Tätigkeitsgebiete

  • Geographische Informationssysteme
  • Angewandte Geoinformatik[6]
  • Fernerkundung im Rahmen von Katastrophenvorsorge[7]
  • Automatisierte Auswertung von Satellitendaten mittels Künstlicher Intelligenz (KI)[8]

Werke (Auswahl)

  • Blaschke, T., Lang, S., Hay, G. (2008, eds.): Object based image analysis. Springer, Heidelberg, Berlin, New York, 818 pp..
  • Blaschke, T. (2006): The role of the spatial dimension within the framework of sustainable landscapes and natural capital. - In: Landscape and Urban Planning 75(3-4), 198-226. www.sciencedirect.com
  • Blaschke, T. (2010): Object based image analysis for remote sensing. - In: ISPRS International Journal of Photogrammetry and Remote Sensing 65 (1), 2-16. www.sciencedirect.com
  • Blaschke, T., Hay, G.J., Weng, Q., Resch, B. (2011): Collective Sensing: Integrating Geospatial Technologies to Understand Urban Systems — An Overview. - In: Remote Sensing 3(8), 1743-1776. www.mdpi.com
  • Blaschke, T., G.J. Hay, M. Kelly, S. Lang, P. Hofmann, E. Addink, R. Feitosa, F. van der Meer, H. van der Werff, F. Van Coillie, D. Tiede (2014): Geographic Object-based Image Analysis: a new paradigm in Remote Sensing and Geographic Information Science. - In: ISPRS International Journal of Photogrammetry and Remote Sensing 87(1), 180-191. www.sciencedirect.com

Eine vollständige Publikationsliste ist im Internet verfügbar.[9]

Quellen

  • Blaschke, Thomas (1992): Landnutzungsklassifikation im geplanten Nationalpark Kalkalpen (OÖ) als Anwendungsbeispiel für den Einsatz von Fernerkundung und Geographischen Informationssystemen in Raumplanung und Landschaftsökologie. Diplomarbeit an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Salzburg, 113 S.
  • Blaschke, Thomas (1997): Landschaftsanalyse und -bewertung mit GIS: methodische Untersuchungen zu Ökosystemforschung und Naturschutz am Beispiel der bayerischen Salzachauen. Trier: (= Forschungen zur deutschen Landeskunde, Bd. 243), 320 S.
  • Blaschke, Thomas (2001): Geoinformation als Grundlage von Umweltmonitoring und Umweltmanagement: Umsetzung von Konzepten der Geographie und Landschaftsökologie für eine umweltgerechte Planung. Habilitatilnsschrift an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Salzburg, getrennte Zählung.
  • Glas, Sabrina (2021): Daten können auch Häuslbauern helfen. SN-Interview mit Thomas Blaschke. - In: "Salzburger Nachrichten" vom 17.12.2021, S. 23
  • Lagler, Claudia (2017): Intelligente Anwendungen aus "dummen" Pixeln. - In: Die Presse vom 13. April 2017 - URL 5197761...
  • Pumhösel, Alois (2021): Neues Wissen aus dem Satellitenbild. - In: Der Standard, 22.12.2021, S. 16

Einzelnachweise

  1. Blaschke 1992
  2. Blaschke 1997
  3. E-Mail Thomas Blaschke
  4. Blaschke 2001
  5. science.apa.at
  6. Glas 2021
  7. Lagler 2017
  8. Pumhösel 2021
  9. www.plus.ac.at/geoinformatik