Wer wartet schon gerne? Viele Camper haben keine Lust, sich zu gedulden, bis endlich der Frühling Einzug hält, und machen sich schon im Spätwinter auf den Weg - Stichwort Sonnenski. Kein Problem mit komfortablen Wohnwagen oder Wohnmobilen und bei gut ausgestatteten Campingplätzen. Ein paar Tipps sind dennoch zu beachten, um den mobilen Urlaub auch im Winter genießen zu können.
Richtige Vorbereitung ist wichtig, rechtzeitige Buchung ebenso. Denn im Winter ist das Angebot an geöffneten Campingplätzen im Vergleich zum Sommer deutlich reduziert, verfügbare Plätze sind dann rasch ausgebucht. Für Wintersportler: Einige Campingplätze befinden sich in direkter Nähe zu Skipisten oder zu den Loipen. Wer so bucht, ist dann deutlich weniger auf Auto oder Öffis angewiesen - oft kommt man direkt vom Wohnmobil auf die Piste. "Und das in den letzten Jahren stark verbesserte Angebot der Campingplätze, auch im Bereich Wellness und Sauna, lockt zusätzlich Gäste an", sagt Tomas Mehlmauer vom Österreichischen Camping Club ÖCC (www.campingclub.at).
Auch im Sommer sollten das Campingfahrzeug und die Ausrüstung vorab überprüft werden, das gilt umso mehr im Winter. Praktische Helferlein, empfohlen von Mehlmauer: warme Decken, Heizmatten für den Boden, schnell trocknende Mikrofasermatten gegen Matsch im Innenraum, eine Stirnlampe, eine Leiter und ein Besen zum Entfernen von Neuschnee am Dach sowie Türschloss-Enteiser. Dazu kommen neben einer frostsicheren Wasserversorgung - je nach Reiseziel - auch Schneeketten und eine Schaufel, um den Standplatz vom Schnee zu befreien.
Angekommen am Zielort, sollte das Campingfahrzeug an einem möglichst sonnigen Platz abgestellt werden. Und rückwärts eingeparkt, kann es im Falle starken Schneefalls auch leichter herausgezogen werden. Unbedingte Empfehlung: Bretter unter den Hubstützen, die ein Einsinken bei Tauwetter verhindern. Speziell fürs Wintercamping entworfene Vorzelte mit stark abfallendem Dach lassen Neuschnee abrutschen. Und ein extra verlegter Boden verhindert, dass Nässe ins Fahrzeug getragen wird.
Wer Thermomatten an die Scheiben anbringt, sorgt so für Wärmeschutz, ebenso wie Winterabdeckungen und Schutzplanen für Bereiche wie Kühlschrankgitter, Anhängevorrichtung oder den Stauraum für die Gasflaschen. Apropos Gas - wenn es draußen friert, steigt der Gasverbrauch. Bei konstantem Heizen reiche eine Elf-Kilo-Flasche für rund drei bis vier Tage, rät die Camping-Plattform www.camping.info - für gute Brennfähigkeit auch bei Minustemperaturen sorge dabei ein Mischgas mit hohem Propan-Anteil. Flaschenlose Alternative: Campingplätze mit direkter Gasversorgung vor Ort.
Achten sollte man laut ÖOC auch auf unisolierte Abwassertanks. "Ein Kübel, den man unter das Fahrzeug stellt und regelmäßig entleert, kann hier Abhilfe schaffen", sagt Tomas Mehlmauer. Für stabilen Strom kann eine zusätzliche aufgeladene Versorgungsbatterie sinnvoll sein - genauso wie ein frostsicheres Stromkabel im Außenbereich. Und Vorsicht bei Neuschnee: Luke und Kamin dürfen nicht verschlossen werden! Und nicht vergessen: Stoßlüften - eine gute Luftzirkulation verhindert die Bildung von Feuchtigkeit.