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Auf's Material kommt's an

So vielfältig wie die diesjährigen Jackentrends, so mannigfaltig sind auch die unterschiedlichen Materialien, die dabei zum Einsatz kommen. Vor allem Funktionsbekleidung, Leder, Wolle und Daune benötigen eine spezielle Pflege. Die wichtigsten Facts im Überblick.

Tipps für die Pflege der Wintersachen
Tipps für die Pflege der Wintersachen

Praktische Funktionstextilien
Funktions- oder Sportbekleidung ist längt in unserem Alltag angekommen. Doch wenn es ums Waschen geht, sollte Hightech-Funktionsgewebe nicht mit der gewöhnlichen Buntwäsche zusammen in die Waschmaschine. Funktionsbekleidung erfüllt zahlreiche Zwecke - sie ist atmungsaktiv, wasserabweisend, winddicht und dehnbar und vereint oft unterschiedliche Materialien, die nicht immer dieselbe Pflege benötigen. Im Etikett finden sich die wichtigsten Hinweise zur Reinigung der einzelnen Kleidungsstücke. Vor dem ersten Waschgang sollte man also unbedingt einen Blick darauf werfen. Ganz generell gilt jedoch: Weichspüler, Pulverwaschmittel, Bleiche und Fleckenentferner sind tabu. Denn aggressive Chemikalien und Bleiche können die Membranen der empfindlichen Kunstfasern schädigen, durch den Einsatz von Weichspüler können die Materialien ihre wasserabweisende Funktion verlieren und Waschmittel in Pulverform kann sich in den Poren des Gewebes festsetzen. Am besten kommt beim Waschen der Hightech-Gewebe Flüssigwaschmittel speziell für Funktionstextilien zum Einsatz. Alternativ kann man auch Feinwaschmittel verwenden. Waschtemperatur und Programm werden laut Pflegeetikett gewählt. In der Regel wird die Funktionskleidung bei maximal 30 Grad Celsius gewaschen. Wichtig ist auch das gründliche Spülen, um alle Waschmittelrückstände zu entfernen. Bei der Schleuderdrehzahl ist hingegen Vorsicht geboten, als Richtwert gelten maximal 600 Umdrehungen.

Angesagte Leder-Pieces
Schon seit der Antike verwendet die Menschheit Leder - ein wertvolles Material mit einzigartigen Eigenschaften. Heute muss die Bekleidung tierischen Ursprungs keine Funktion mehr erfüllen, außer uns zu gefallen. Mit der richtigen Pflege ist Leder langlebig und robust und entwickelt über die Jahre eine einzigartige Patina. Um zu vermeiden, dass das Leder austrocknet, sollte man direkte Sonneneinstrahlung und Hitze meiden. Nicht nur für Schuhe, auch für Kleidung gibt es spezielle Lederreiniger und -pflegemittel, die UV-Schutzmittel enthalten. Auch Nässe kann Leder schädigen. Denn bei nassem Leder reicht schon geringe Hitze, um es schrumpfen und hart werden zu lassen. Deshalb gilt: weder föhnen noch auf die Heizung oder in die Sonne legen. Besser bei Raumtemperatur trocknen lassen und danach ggf. mit einer speziellen Lederpflege behandeln. Hat die Bekleidung aus Leder Flecken abbekommen, sollte man die Verunreinigungen schnellstmöglich entfernen, um Rückstände auf der Lederoberfläche zu verhindern. Dazu am besten ein sauberes, feuchtes Tuch verwenden (keine Mikrofaser), mit dem man sanft und kreisförmig über die betroffene Stelle reibt. Danach mit einem trockenen Tuch trocknen und polieren. Veloursleder wird hingegen nur trocken und mit speziellen Bürsten gereinigt. Reichen diese Behandlungen nicht aus, bleibt nur der Weg in die Reinigung.

Wohlige Wolle
Ob von Schaf, Kaninchen, Ziege oder Alpaka - Wolle ist ein natürlicher Thermoregulator und hält uns im Winter schön warm. Je nach Ursprung und Qualität ist die tierische Naturfaser zudem kuschelig weich und als Pullover, Haube oder Schal nicht aus unseren Kleiderschränken wegzudenken. Um besonders lange Freude an unseren wolligen Lieblingsteilen zu haben, sollte man beim Waschen besonders sorgsam damit umgehen. Bei der Handwäsche darf das Wasser nicht zu heiß, sondern nur lauwarm sein. Außerdem sollte ein mildes Wollwaschmittel verwendet werden. Die Wäsche kurz einweichen lassen und nach dem Ausspülen lediglich sanft ausdrücken. Zum Trocknen wird das Kleidungsstück in ein großes Frottierhandtuch eingerollt und das Restwasser ausgedrückt. Anschließend auf ein trockenes Tuch legen, damit die wollene Kleidung in Form bleibt. Ist die Wollkleidung laut Etikett maschinenwaschbar, darf sie natürlich auch in die Waschmaschine. Dabei gilt: Bezüglich Temperatur und Programm immer erst die Pflegeanleitung lesen. Generell wird Wolle jedoch niemals über 30 Grad gewaschen und bei niedriger Drehzahl geschleudert, wobei die meisten Waschmaschinen heutzutage ein spezielles Schonwaschprogramm für Wolle und Feines haben. Wichtig ist zudem, dass die Trommel nicht zu voll beladen ist, sämtliche Häkchen und Druckknöpfe an der Kleidung geschlossen und die Wäschestücke auf links gedreht sind. Ist das Wollteil jedoch mit dem Symbol für "Nicht waschen" gekennzeichnet, darf es tatsächlich weder von Hand noch in der Maschine gewaschen werden, es bleibt nur die professionelle Reinigung.

Wärmende Daune
Auch das Waschen von Daunen- und Steppjacken erfordert besondere Sorgfalt. Denn ihre Füllung besteht aus echten Federn und Daunen, die bei Feuchtigkeit und Nässe verklumpen können. Gerade in der kalten Jahreszeit kommt die dicke Daunenjacke sicher häufig zum Einsatz, trotzdem sollte sie nicht zu oft gewaschen werden. Generell gilt: je seltener, desto besser. Oft reicht es bereits aus, das gute Stück im Freien auszulüften und kleine Flecken mit einem feuchten Schwamm bzw. einem weichen, fusselfreien Tuch abzuwischen. Eventuell hilft als Unterstützung ein wenig Daunenwaschmittel. Auf das richtige Waschmittel kommt es auf jeden Fall auch dann an, wenn die Jacke oder der Mantel doch in die Waschmaschine muss, denn herkömmliche Waschmittel können die Daunen beschädigen. Vor dem Waschen sollte man aber unbedingt das Etikett dahingehend prüfen, ob die Jacke überhaupt in die Maschine darf. Falls nicht, bleibt nur der Weg in die Reinigung. Falls doch, ist - sofern nicht anders angegeben - ein Schonwaschgang, z. B. für Feines oder Wolle, bei 30 Grad und mit minimalem Schleudern ideal. Die Daunenjacke sollte immer allein in die Trommel, zum Trocknen geht's nach dem Waschen am besten zusammen mit zwei Tennisbällen in den Trockner.