Ein Eck im Obergeschoss seines Wohnhauses hat Georg Trattler für seine selbst gebauten Weihnachtskrippen reserviert. Aktuell stehen dort fast ein Dutzend der handgefertigten Unikate. Sie sehen aus wie alte alpenländische Bauernhöfe. "Alles soll urig sein", sagt der Tettelhamer. Er achtet bewusst darauf, dass seine Krippen "nicht geschniegelt und gestriegelt" ausschauen. "Ich habe da auch die biblische Weihnachtsgeschichte vor Augen: die armen Leute, den Stall...", so der 72-Jährige. Der Meterstab bleibt also in der Schublade, wenn er in seinem Keller eine Krippe baut. "Ich arbeite ohne genauen Plan, ohne genaue Maße", erzählt der Hobbybastler.
Zu seiner Idee von einer Weihnachtskrippe passt auch das Altholz, aus dem die Stücke gefertigt sind. Wenn Schorsch Trattler durch die Gegend fährt, dann hält er gezielt Ausschau nach alten Stadeln, die abgerissen werden. "Dann frage ich, ob ich ein paar Bretter bekomme. Viel brauche ich ja nicht." Das oft Jahrhunderte alte Holz passt in seinen Augen ideal.
Gerade an heißen Sommertagen liebt es Georg Trattler, sich in den kühlen Keller seines Wohnhauses in Tettelham bei Otting zurückzuziehen. Dort hat sich der Senior, der vor seiner Rente als Metallbauer gearbeitet hat, eine gut ausgestattete Holzwerkstatt eingerichtet - schon vor vielen Jahrzehnten: "Ich habe schon immer gerne mit Holz gewerkelt", sagt er. Viele Möbel im Haus hat er selbst geschreinert. "Eine Zeit lang habe ich auch verschiedene Kleinmöbel gebaut."


