SN.AT / Leben

Diabetes: Auf die Füße schauen

Diabetiker ziehen sich häufig unbemerkt Verletzungen an den Füßen zu. Das kann schwerwiegende Folgen haben. Regelmäßige Fußpflege beugt vor.

Diabetes: Auf die Füße schauen
Diabetes: Auf die Füße schauen

Erhöhte Blutzuckerwerte, eingeschränkte Ernährung oder Bluthochdruck - das sind die Schlagworte, an die wir denken, wenn wir "Diabetes" hören. Der diabetische Fuß als schwere Folgeerkrankung einer Zuckerkrankheit ist im Gegensatz dazu nur wenigen bekannt.

Diabetischen Fuß früh erkennen

Für Diabetiker ist es besonders wichtig, über mögliche Folgeerkrankungen Bescheid zu wissen. Schlechte Wundheilung an den Füßen, Taubheitsgefühle, Temperaturveränderungen, Schmerzen, Durchblutungsstörungen und Druckstellen sind erste Anzeichen von einem diabetischen Fuß, die einen Besuch beim Spezialisten notwendig machen. Mit der richtigen Vorbeugung oder frühzeitigen Therapie durch einen Fußpfleger kann das Diabetische Fußsyndrom behandelt werden.

Die Entwicklung eines diabetischen Fußes wird oft nicht wahrgenommen und dadurch werden Minimalverletzungen zu spät erkannt. Schwere Infektionen können die Folge sein. Das Risiko für ein symptomatisches Diabetisches Fußsyndrom steigt, je länger die Zuckerkrankheit besteht und je schlechter die Blutzuckerwerte langfristig eingestellt sind. Besonders gefährdet sind Diabetiker mit einer Nervenschädigung und Verengungen der Blutgefäße im Bein.

Gut eingestellte Blutzuckerwerte und tägliche Fußpflege: Schlüssel zur Vermeidung von Diabetes-Komplikationen

Die beste Vorbeugung sind gut eingestellte Blutzuckerwerte: So werden diabetische Nervenschädigungen und die Durchblutung der Beine verbessert.
Da Zehen und Fußsohlen für Schmerzen und Temperaturveränderungen beim diabetischen Fuß unempfindlich geworden sind, kann das Barfußgehen oder das Tragen zu enger Schuhe, die unbemerkt Druckstellen verursachen, zu Verletzungen führen. Die Anfälligkeit für Infektionen bei Diabetes mellitus ist der Grund dafür, dass schon kleine Wunden zum Problem werden können. Durch die Verzuckerung des Gewebes heilen Wunden nur schlecht. Im schlimmsten Fall können sich Geschwüre an den Füßen bilden, die sich ausdehnen und sogar zur Amputation von Teilen der Füße führen können.

Tägliches Inspizieren auf Druckstellen und kleine Verletzungen ist die Voraussetzung für eine Früherkennung der Krankheit. Regelmäßige Fußhygiene bei Fußpflegern hält die Füße trotz der Zuckerkrankheit gesund. Bequemes Schuhwerk hilft, Druckstellen zu vermeiden.

Tägliches Fitnesstraining bringt Erleichterung

Fußpfleger führen nicht nur die Pediküre fachgerecht und ohne Verletzungsgefahr durch, sie kümmern sich auch um die Inspektion der Füße. Ebenfalls wichtig: Tägliches Fitnesstraining der Füße erleichtert ein Leben mit der Krankheit. Schon 15 Minuten tägliches Fuß-Fitnesstraining verbessert die Durchblutung und die Beweglichkeit der Füße. Die richtige Blutzuckereinstellung, kontrollierte Ernährung und viel Bewegung können die Gefahr der Folgeerkrankungen weitgehend hinauszögern oder vermindern. Jährliche Kontrolluntersuchungen sind deshalb von großer Bedeutung.
Die richtigen Ansprechpartner dafür finden Betroffene bei der Österreichischen Diabetikervereinigung oder auf der Homepage der Innung der Fußpfleger unter www.fkms.at.

Tipps zur Risikoverringerung:

  • Füße täglich mit einer milden Seife waschen
  • Trockene Haut an den Füßen eincremen, Risse vermeiden
  • Schwielen, Hühneraugen und verdickte Nägel von Fußpflegern behandeln lassen
  • Mit bequemen Schuhen Druckstellen vermeiden
  • Professionelle Beratung und Behandlung durch einen Fußpfleger


Weil die Zahl der Diabetespatienten immer mehr ansteigt, stehen die Österreichische Diabetikervereinigung und die Landesinnung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure für Salzburg bereits seit längerer Zeit in engem Kontakt und bieten den Fußpflegefachinstituten Salzburgs immer wieder Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen an, in denen auf die spezifischen Besonderheiten des diabetischen Fußes eingegangen wird.

Obwohl bereits in der Ausbildung zum/-r Fußpfleger/-in in den wesentlichen Grundzügen die Arbeit mit Diabetespatienten vermittelt wird, bedarf es doch einer dauernden Weiterbildung und Arbeit mit und an Diabetikern, um hier - gegebenenfalls natürlich in Kooperation mit dem behandelnden Arzt - den Betroffenen eine bestmögliche Hilfestellung zu bieten.