Man vermutet, dass die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents das Gemüse bereits um 10.000 vor Christi Geburt angebaut haben. Botanisch betrachtet, handelt es sich bei den Kürbissen um Beerenfrüchte, da die Samen dauerhaft frei im Fruchtfleisch liegen - in diesem Fall um Panzerbeeren. Kürbisse sind somit die größten Beeren der Welt.
Als Speisekürbisse bei uns relevant sind der Gartenkürbis, der Riesenkürbis und der Moschuskürbis. Zu den Gartenkürbissen zählen etwa Spaghettikürbisse, Patissons oder die typisch steirischen, gelbgrün gestreiften Ölkürbisse, aber auch die Zucchini. Zu den Riesenkürbissen gehören neben den gigantischen Sorten "Gelber und Roter Zentner" auch kleinere wie der Hokkaido oder die Bischofsmütze. Typische Moschuskürbisse sind die birnenförmigen Butternutkürbisse, deren Fruchtfleisch in reifem Zustand leicht nach Muskat duftet.
Außerdem unterscheidet man Sommer- und Winterkürbisse. Der Sommerkürbis lässt sich nicht über längere Zeit lagern und wird wie Zucchini meist recht jung geerntet, da er dann das beste Aroma hat. Er lässt sich aber kaum länger als eine Woche im Kühlschrank lagern.
Winterkürbisse wie Butternut, Muskat und Co. müssen bis in den Herbst ausreifen und sind mit ihrer harten, robusten Schale bei zwölf bis 18 Grad bis ins Frühjahr hinein lagerfähig. Die Reife erkennt man daran, dass der Stängel hart und trocken ist und die Außenhaut um den Stängelansatz eine feine, netzartige Struktur gebildet hat.
Bei großfruchtigen Sorten eignet sich die sogenannte Klopfprobe als Reifeprüfung: Klingt der Kürbis hohl, ist er erntereif. Grundsätzlich müssen alle Kürbisse vor dem ersten Nachtfrost geerntet werden. Bevor sie ins Winterquartier wandern, empfiehlt es sich, die Lagerkürbisse zwei bis drei Wochen nach der Ernte an einem warmen, trockenen Ort nachreifen zu lassen. Dabei intensiviert sich das Aroma, die Schale hat Zeit auszuhärten.
Der Kürbis in der Küche
Der Kürbis avanciert sowohl in der Naturkostküche als auch in Gourmetrestaurants zur begehrten Delikatesse. Die beste Methode, Kürbisse zuzubereiten, ist nicht kochen, sondern grillen, backen oder dämpfen. Beim Kochen wird der Geschmack sehr leicht verwässert. Kürbis harmoniert besonders gut mit Paprika, Kümmel und Knoblauch. Als Abrundung passt bei fast allen pikanten Kürbisgerichten ein Schuss Kernöl. Südliches Aroma erhalten Kürbisgerichte mit Rosmarin, Thymian und gutem Olivenöl. Ein Hauch "Exotik" bekommt der Kürbis mit Chilischoten, Kurkuma oder frischem Ingwer. Vanille, Zimt, Zitronen- und Orangenschalen passen gut zu süßen Kürbisspeisen.
Gesund und schlank
Kürbisse sind im Allgemeinen (je nach Art und Sorte) ballaststoffreich und enthalten Pottasche, Kalium, Kalzium, reichlich Karotinoide, Vitamine (A, C, E) Folsäure und reichlich Wasser. Kürbisfleisch ist leicht harntreibend und fördert durch gewisse Protein-Stickstoff-Verbindungen den Abbau von Eiweißschlackenstoffen, was besonders bei Gelenk- und Muskelschmerzen von Vorteil ist.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Kürbis bei Husten in Verbindung mit Ingwer gegeben. Einfach eine Suppe daraus zubereiten und der hustenreizlindernde Effekt ist schon bald nach dem Essen spürbar. Die Wirksamkeit der Kerne als Arzneimittel bei Blasen- und Prostataleiden ist unumstritten. Mit nur 15 bis 25 Kalorien und rund 0,5 Gramm Fett in 100 Gramm ist der Kürbis ein hervorragendes Schlankgemüse. Auch Diabetiker können dieses herrliche Gemüse genießen, denn Kürbis enthält nur 0,3 BE pro 100g.
Kürbis als Dekoration
Als Gruselkopf zu Halloween oder als Blickfang beim Hauseingang sind Hokkaidokürbisse sehr beliebt. Aber auch Zierkürbisse. Diese sollten wegen ihres hohen Gehalts an Bitterstoffen keinesfalls verzehrt werden.