Vor drei Jahren waren wir im Hochsommer in Vence, in der Nähe von Nizza, in der wunderschönen Chapelle du Rosaire, die von Henri Matisse gestaltet wurde. Beim Eingang in die Räumlichkeiten prangt ein Bild des Künstlers Matisse mit Sommerstrohhut. In der Form nicht unähnlich dem Hut von Pettersson aus der Kinderbuchreihe Pettersson und Findus.
Da ich ein paar Hühner habe und gerade im Sommer viel im Garten bin, wollte ich so einen Hut für den Sommer. In Südfrankreich habe ich keinen gefunden und auch sämtliche Internetrecherchen blieben ohne Erfolg. Die wenigen Firmen, die mir auf meine Anfrage antworteten, lehnten ab: nicht in der Kollektion.
Und da gehe ich nun, drei Jahre später, in der Müllner Hauptstraße beim Krimpelstätter vorbei und sehe durch diese schmale offene Tür zum Hutmacher hinein. Da wird mir ganz klar: Wenn mir jemand so einen Strohhut à la Matisse machen kann, dann ist es dieser junge Mann in dieser Hutmacherei - sein Name lautet: Leon Freiberger.
Am nächsten Tag komme ich mit einem Foto von Matisse mit Hut vom damaligen Aufenthalt in Vence zu ihm und der junge Mann sagt: "Ja, Stroh habe ich einiges auf Vorrat (und meint damit seine noch ungeformten Strohhutrohlinge). Rufen Sie mich an. Ihr Anliegen, das Sie haben, gehört genau besprochen." Nach dem Wochenende treffen wir uns in der Werkstatt.
"Wir müssen jetzt einiges klären" - mit diesem Satz beginnt die Anprobe. Ein Formblatt ist auszufüllen. Kopfumfang, Kontaktdaten, Lieferzeit ...
Aber dann wird es richtig originell: Leon Freiberger hat mit seinem Freund mithilfe eines 3D-Druckers eine Gerätschaft entwickelt, die - angelehnt an alte Zylinder-Kopfformbestimmungs-Maschinerien - die reale Kopfform abbildet und hilft, dass der Hut dann auch wirklich passt.